Mit dem Eröffnungsspiel am Freitag zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC startet die 2. Bundesliga in die neue Saison. Können beiden Teams im Aufstiegsrennen mitmischen? Wie stehen die Chancen vom 1. FC Kaiserslautern, von Fortuna Düsseldorf sowie von den Absteigern VfL Bochum und Holstein Kiel? sport.de macht den Favoriten-Check.
Hertha BSC
Das macht Hoffnung: Nach einer extrem enttäuschenden Saison stehen die Zeichen in Berlin auf Neuanfang. Unter Trainer Stefan Leitl war im Frühjahr bereits ein Aufwärtstrend zu erkennen.
Neben Schlüsselspieler und Integrationsfigur Fabian Reese gibt es auch neue Hoffnungsträger, zum Beispiel die Neuzugänge Dawid Kownacki (Werder Bremen) und Paul Seguin (FC Schalke 04), der allerdings derzeit an Wadenproblemen laboriert.
Das macht Sorgen: Auch 2024/2025 ging Hertha BSC im Unterhaus ambitioniert an den Start. Das Ergebnis war mit zeitweise Abstiegskampf und Platz elf am Saisonende niederschmetternd. Leitl muss die auf dem Papier starken Neuzugänge schnell in sein Gefüge integrieren.
Mehrere Leistungsträger sind zudem weg, allen voran Ibrahim Maza (Bayer Leverkusen), Derry Scherhant (SC Freiburg) sowie Jonjoe Kenny (PAOK Saloniki).

Prognose: Die Konkurrenz ist durch die Aufstiege von 1. FC Köln und Hamburger SV überschaubarer geworden, der Mix aus erfahrenen und jungen, hungrigen Spielern scheint zu stimmen.
Mit Reese steht zudem einer der besten Spieler der Liga im Kader. In dieser Saison geht's zur Hertha BSC nach oben!
FC Schalke 04
Das macht Hoffnung: Der neue Trainer Miron Muslic wurde bei seiner Verpflichtung im Umfeld eher skeptisch beäugt, hat aber so etwas wie Aufbruchstimmung entfacht. Die Profis schwärmen auffällig laut vom 42-jährigen Österreicher, der deutlich besser zu Schalke zu passen scheint als viele seiner Vorgänger in den vergangenen Jahren.
Mit Nikola Katic (FC Zürich), Soufiane El-Faouzi (Alemannia Aachen) und Rückkehrer Timo Becker (Holstein Kiel) gibt es zudem mindestens drei vielversprechende Neuzugänge.
Das macht Sorgen: Kurzzeitige Euphorie nach Trainerwechseln ist Schalke nicht fremd. Liefert Muslic nicht sofort Ergebnisse, wird es wieder unruhig am Berger Feld.
Es gibt zudem noch zahlreiche personelle Fragezeichen. Schalke muss noch namhafte Spieler verkaufen, um die DFL-Lizenzregeln zu erfüllen und einem Punktabzug zu entgehen.
Prognose: Schalke ist die große Wundertüte der 2. Bundesliga, von Platz eins bis 16 scheint alles möglich. Am wahrscheinlichsten scheint derzeit ein Platz im sicheren Tabellenmittelfeld - was nach der Horror-Saison 24/25 ein Fortschritt wäre.
Holstein Kiel
Das macht Hoffnung: Der Absteiger hat seinen Kader weitgehend zusammenhalten können, verfügt also über eine eingespielte Truppe.
Zudem ließ Trainer Marcel Rapp in der Bundesliga keinen typischen Underdog-Fußball spielen, was den Kielern als einer der Aufstiegsfavoriten nun zugutekommen könnte. Das Jahr im Oberhaus hat auch das zuvor oft etwas kümmerliche Selbstbewusstsein an der Förde vergrößert.
Das macht Sorgen: Punktuell verloren die Kieler an Qualität, vor allem die Abgänge von Shuto Machino (zu Borussia Mönchengladbach), Nicolai Remberg (HSV) sowie Timo Becker (FC Schalke 04) sind hier zu nennen.
Stand jetzt ist der Holstein-Kader sehr groß, Rapp wird also als Moderator gefragt sein, der auch die unzufriedenen Profis mitnehmen und bei Laune halten muss.
Prognose: Kiel spielt oben mit, schafft allerdings nicht den direkten Aufstieg. Vielleicht ist die Relegation drin.
VfL Bochum
Das macht Hoffnung: Mit Dieter Hecking hat der VfL vielleicht einen der besten, mit Sicherheit aber den erfahrensten Trainer der 2. Liga an der Seitenlinie.
Der Kader wirkt zudem ausgeglichener als in der Abstiegssaison. Die ausgeliehenen Talente Francis Onyeka (Bayer Leverkusen), Kjell Wätjen (Borussia Dortmund) und Leandro Morgalla (Red Bull Salzburg) könnten sich als echte Verstärkungen erweisen, genauso wie Rückkehrer Kevin Vogt (Union Berlin).
Das macht Sorgen: Die Bochumer Transferaktivitäten sind auch im Vergleich zu einigen Konkurrenten zwar schon weit fortgeschritten. Insbesondere in der Offensiv gibt es aber noch einige Fragezeichen. Hecking muss zudem beweisen, dass er den Neuanfang managen kann.

Prognose: Beim letzten Mal dauert es elf lange Jahre, bis der VfL in die Bundesliga zurückkehrte. Diesmal könnte es schneller gehen. Ein direkter Aufstiegsplatz ist drin für Bochum.
1. FC Kaiserslautern
Das macht Hoffnung: Trainer Torsten Lieberknecht, der im April für Markus Anfang übernahm, ist ein ausgewiesener Zweitliga-Experte. Mit seinen Ex-Klubs Eintracht Braunschweig (2013) und Darmstadt 98 (2023) schaffte er bereits den Bundesliga-Aufstieg.
Für die neue Saison steht ihm ein auf dem Papier trotz des Abgangs von Torjäger Ragnar Ache (1. FC Köln) verstärkter Kader zur Verfügung. Große Hoffnungen ruhen unter anderem auf den neuen Stürmern Mahir Emreli (1. FC Nürnberg) und Ivan Prtajin (Union Berlin).
Das macht Sorgen: Die Eindrücke der Testspiele in der Vorbereitung legen nahe, dass Lieberknecht und Co. noch viel Arbeit vor sich haben. Indiz dafür: Die Stammelf ist noch nicht gefunden.
Klar ist auch: Rund um den Betzenberg lechzt man nach Erstliga-Fußball. Ruckelt es zu Saisonstart weiter, dürfte es schnell unruhig werden.
Prognose: Die Roten Teufel wirken weniger gefestigt als manch anderes Top-Team der Liga. Mit dem Aufstieg wird's schwer.
Fortuna Düsseldorf
Das macht Hoffnung: Daniel Thioune ist inzwischen eine große Konstante in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt - nur zwei Trainer in der 2. Bundesliga sind länger im Amt. Der Rückstand auf Rang drei betrug in der vergangenen Saison überschaubare fünf Punkte.
Kapitän Florian Kastenmeier im Tor, Matthias Zimmermann, der zuletzt vorwiegend im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, und Shinta Appelkamp bilden eine starke Achse.
Für Neuzugänge flossen zudem immerhin fast fünf Millionen Euro - kein Zweitligist investierte in diesem Sommer mehr.
RTL überträgt das erste Saisonspiel der Fortuna bei Aufsteiger Arminia Bielefeld am Samstag LIVE im Free-TV. Übertragungsbeginn ist um 20:15 Uhr, Anstoß um 20:30 Uhr. Auch alle weiteren Top-Spiele der 2. Bundesliga laufen bei RTL oder NITRO.
Das macht Sorgen: Isak Johannesson und Dawid Kownacki sind weg - und damit die beiden Top-Scorer der vergangenen Saison, die zusammengerechnet für 30 (!) direkte Torbeteiligungen sorgten.

Die teuren Einkäufe wie Christian Rasmussen (für eine Million Euro von Ajax Amsterdam) oder Cedric Itten (für 1,5 Millionen Euro von Young Boys Bern) müssen erst einmal beweisen, dass sie diese großen Fußstapfen ausfüllen können.
Prognose: Düsseldorf will angreifen - und hat auch das Zeug dazu, es zu schaffen. Der direkte Aufstieg oder die Relegation ist drin.
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