Rund um den Transfer von Abwehr-Talent Adam Aznou zum FC Everton gab es beim FC Bayern offenbar Irritationen.
"Wir haben von mehreren Seiten gehört, dass er sich im Training während der Klub-WM hängen gelassen hat und auch nicht mehr die Einstellung an den Tag gelegt hat, die es beim FC Bayern braucht", berichtete "Sky"-Reporter Kerry Hau im Podcast "Mia san vier".
Trainer Vincent Kompany sei vom Verhalten von Adam Aznou sogar enttäuscht gewesen. "Wenn Kompany eines nicht mag, dann, wenn Spieler im Training schleifen lassen - und vielleicht auch etwas zu viel von sich selbst halten", so der Journalist.
Den Abgang Aznous hatte der FC Bayern am Dienstag offiziell vermeldet. In Everton unterschrieb der 19 Jahre alte Nationalspieler Marokkos einen Vertrag bis 2029.
Neun Millionen Euro Ablöse sollen nach München geflossen sein. Hinzu kommen könnten Bonuszahlungen in Höhe von drei Millionen Euro, hieß es in Medienberichten.
FC Bayern: Freund und Eberl lassen tief blicken
Von den Verantwortlichen gab es zu der Personalie durchaus bemerkenswerte Statements, die tatsächlich auf die kolportierten Nebengeräusche hindeuten könnten.
Sportdirektor Christoph Freund sprach in der offiziellen Bekanntgabe des Transfers von einem "dringenden Wechselwunsch" des Youngsters. Für Aznou sei es "das vorrangige Ziel, sich für die WM im kommenden Jahr zu präsentieren". Dies habe für ihn "absolute Priorität" gehabt. Den Wechsel bezeichnete Freund daher "für alle Seiten" als "die beste Entscheidung".
Sportvorstand Max Eberl drückte in einer separaten Mitteilung das Bedauern des FC Bayern darüber aus, "dass es mit Adam keinen weiteren gemeinsamen Weg geben konnte". Er ergänzte vielsagend: "Generell steht die Tür jedem offen, sich bei den Profis des FC Bayern dauerhaft zu etablieren, der jeden Tag alles für unsere gemeinsamen Ziele abruft."
Aznou war 2022 aus dem Nachwuchs des FC Barcelona zum FC Bayern gewechselt. Dort war er viermal bei den Profis zum Einsatz gekommen.