Horst Steffen hat mit Werder Bremen in der kommenden Saison einiges vor. Der neue Coach will den Fans Spektakel und am besten viele Tore bieten. Doch beim Jubel sollten sich die SVW-Stars besser nicht mit ihrem Trainer anlegen, denn dieser stört sich an bestimmten Gesten.
Bei der SV Elversberg stand Horst Steffen für erfrischenden Fußball, das soll auch bei seiner neuen Station beim SV Werder Bremen so bleiben.
"Ich habe meinen Fußball von der Idee her bislang nicht angepasst: Es soll schon immer Spektakel sein und sich gut anfühlen, mit dem Blick nach vorne, und dass man mit Optimismus zur Sache geht", betonte Steffen im "kicker" und präzisierte: "Wenn du 0:3 hintenliegst, will ich, dass in der 90. Minute das 1:3 fällt. Wenn wir 3:0 führen, will ich, dass das 4:0 fällt."
Bei ihm werde es "einen passiven Ansatz nicht geben", versprach er den Zuschauern. Zumal das auch nicht zu Werder passe.
"Als Spieler habe ich damals gedacht: Wie gut sind die in der Offensive?! Das ist jetzt schon lange her, das weiß ich und trotzdem ist diese prägende Zeit im Verein geblieben", blickte Steffen auf erfolgreichere Zeiten des Weser-Klubs zurück. "Diesen Fußball möchte ich gerne auch wieder repräsentieren": Eine Ansage, die bei den Fans auf offene Ohren stoßen dürfte.
Von seinen Spielern will er beim Tor-Erfolg allerdings das Mannschaftsgefühl betont wissen. Vom "kicker" gefragt, was ihn störe, sagte er nämlich: "Wenn einer beim Jubel den hier macht (zeigt mit beiden Daumen auf eine imaginäre Trikotnummer/d.Red.), nur weil er den Ball aus drei Metern über die Linie gedrückt hat - dann hätte er eher demjenigen ein Dankeschön ausrichten sollen, der quergelegt hat."
Steffen: Diese Summen sind eigentlich "unverhältnismäßig"
Jeder Spieler dürfe sich von den Fans feiern lassen, so der Coach. "Doch die erste Idee muss immer sein: Ich hole meine Mitspieler zu mir - denn genau das macht ja das Gemeinschaftsgefühl aus. Wir sind keine Einzelsportler."
Dass die Bremer in Samuel Mbangula gerade einen Spieler geholt haben, der für Einzelaktionen (im Spiel) steht und vor allem viel Geld kostete, ändere daran nichts, so Steffen.
"Das Geschäft ist nun mal so", sagte er mit Bezug auf die Ablöse, die bei zehn Millionen Euro plus möglichen Bonuszahlungen in Höhe von bis zu drei Millionen liegen soll.
"Ich weiß, in welchem Bereich ich mich bewege, und doch sind das Summen, die mit dem Blick auf die Welt außerhalb des Fußballs unverhältnismäßig sind. Es gibt Menschen, die viel gewinnbringende Arbeit für die Gesellschaft leisten, aber nur wenig Geld kriegen", betonte er.



























