Der deutsche Nachwuchsläufer Owe Fischer-Breiholz hat am Wochenende Geschichte geschrieben. Beim EM-Rennen im norwegischen Bergen über die 400 Meter Hürden knackte er einen Altersrekord von Karsten Warholm.
Dieser Auftritt war ein Husarenritt. DLV-Youngster Owe Fischer-Breiholz hat bei der U23-Europameisterschaft nicht nur die Goldmedaille über die 400 Meter Hürden gewonnen, sondern auch einen Rekord geknackt.
In sensationellen 48,01 Sekunden unterbot er in Norwegen den Meisterschaftsrekord, den Ikone und Weltrekordhalter Karsten Warholm 2017 in Polen aufgestellt hatte. Damals war der Olympiasieger von Tokio 48,37 Sekunden gelaufen, Fischer-Breiholz war also 36 Hundertstel schneller. Mit dieser Zeit erfüllte der Deutsche auch die Direkt-Norm für die anstehende Leichtathletik-WM in Tokio (ab dem 13. September)
"Das war auf jeden Fall der bisher schönste Tag meiner sportlichen Karriere. Ich kann es gar nicht fassen!", sagte der 21-Jährige nach seinem Coup.
Fischer-Breiholz schneller als Karsten Warholm
Seine bisherige Bestmarke hatte er bei der U23-Deutschen-Meisterschaft in Ulm in 48,76 Sekunden aufgestellt.
"Die Medaille hatte ich die ganze Zeit im Kopf. Dass ich auch die WM-Norm laufen kann, haben mir andere gesagt, aber ich wollte mich hier nur auf das Rennen konzentrieren und wusste, das andere kommt von ganz alleine", so Fischer-Breiholz.
Dabei sei sogar noch einiges an Luft nach oben, betonte er. "Das perfekte Rennen war es noch nicht, wenn wir es analysieren, finden wir wahrscheinlich noch ein paar Fehler, vermutlich an der ersten Hürde." Schon wenige Meter vor dem Ziel schlug sich Fischer-Breiholz auf die Brust.
Auf dem zweiten Platz hinter dem Deutschen landete Ismail Nezir (Türkei/48,33 Sekunden), auf Rang drei Gucek Matic (48,34 Sekunden), die ebenfalls unter der Warholm-Zeit blieben.
In der ewigen deutschen Bestenliste katapultierte sich der U23-Meister von Position 12 auf den zweiten Platz. Nur Harald Schmid (47,48 Sekunden) war schon mal schneller. Der Weltrekord steht bei 45,94, aufgestellt von Warholm bei Olympia 2021.
