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"Man muss das spaßig sehen"

"Wie ein Idiot": Irrer Jubel-Fail bei der Tour de France

Frühe Freude: Julian Alaphilippe
Frühe Freude: Julian Alaphilippe
Foto: © IMAGO/Vincent Kalut
20. Juli 2025, 20:17
sport.de
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Julian Alaphilippe ist einer der Superstars des Radsports, war schon zweimal Straßen-Weltmeister, gewann Etappen bei den ganz großen Rundfahrten, allein sechs bei der Tour de France sowie das Bergtrikot auf der großen Schleife durch Frankreich. Am Sonntag bejubelte der Franzose seinen siebten Streich bei der Tour - lag damit aber leider völlig daneben.

Julian Alaphilippe trat wie verrückt in die Pedale, setzte sich an die Spitze eines 22-köpfigen Feldes, überquerte die Ziellinie haarscharf vor dem Belgier Wout van Aert, richtete sich auf dem Rad auf und schmetterte der Konkurrenz einen Urschrei der Freude um die Ohren. Dumm nur, dass Alaphilippe das Renngeschehen nicht richtig interpretierte.

Denn satte 1:36 Minuten vor dem 33-Jährigen hatte der Belgier Tim Wellens bereits seinen Ausreißversuch auf der 15. Etappe der Tour de France mit seinem ersten Abschnittssieg bei der "Tour der Leidern" gekrönt. Mehr noch: Acht Sekunden vor Alaphilippe rollte mit Victor Campenaerts ein weiterer Belgier ebenfalls vor dem Allrounder über die Ziellinie.

Alaphilippe sicherte sich mit seinem Sprint-Meisterwerk somit "nur" Platz drei. Ein Rang, der fraglos aller Ehren wert ist, einem Fahrer der Klasse Alaphilippes aber kaum mehr als ein kleines Grinsen abringen dürfte.

"Das ist bitter, aber es passiert"

"Unser Funk hat leider nicht funktioniert", erklärte Raphael Meyer, Teamchef von Alaphilippes Tudor-Rennstall, anschließend recht zerknirscht, warum sein Schützling schlicht nicht wusste, dass vor seiner Gruppe noch ein Duo fuhr: "Das ist bitter, aber es passiert."

Für Alaphilippe, der in seiner Tour-Karriere insgesamt 18 Tage das Gelbe Trikot getragen hatte, war es insgesamt kein glücklicher Tag - bei einem frühen Sturz hatte sich der Routinier nach eigenen Angaben sogar die Schulter ausgekugelt, es aber geschafft, diese wieder einzurenken. Im Ziel gab sich der Pechvogel ob seines Fauxpas dennoch gelassen. 

"Man muss das auf die humorvolle Art nehmen. Nach der Ziellinie hat mir Wout van Aert gesagt: 'Nein, nein, da waren noch welche vor uns.' Nach dem Crash hat das Mikrofon nicht mehr funktioniert", so der Routinier bei "itv Sport". Etwas drastischer zitiert die Nachrichtenagentur "Belga" den Topstar: "Leider funktionierte mein Funkgerät nach dem Sturz nicht mehr, also habe ich versucht, den bestmöglichen Sprint hinzulegen und an den Etappensieg zu denken. Wie ein Idiot habe ich die Hände gehoben, aber es waren einige Jungs vor mir."

Übrigens: Beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich wähnte sich Alaphilippe schon einmal als Sieger, ehe ihn Primoz Roglic auf dem letzten Meter noch kassierte: "Man muss das spaßig sehen. Es ist mir in Lüttich passiert, jetzt bei der Tour. Das ist Teil des Spiels."

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