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Millionen-Poker um Stuttgart-Star

Der Woltemade-Wahnsinn bringt nur einen Sieger hervor

Nick Woltemade gewann mit dem VfB Stuttgart im Mai den DFB-Pokal
Nick Woltemade gewann mit dem VfB Stuttgart im Mai den DFB-Pokal
Foto: © IMAGO/Pressefoto Rudel/Jens Lommel
18. Juli 2025, 13:29

Der FC Bayern erlebt bisher einen undankbaren Transfer-Sommer. Der Kampf um Wunschspieler Nick Woltemade nimmt immer wildere Züge an – und bringt eigentlich nur einen Gewinner hervor. Eine kommentierende Analyse.

Das Sommerloch an sich gibt es ja gar nicht mehr. Schon gar nicht im Fußball. Und falls doch, helfen die großen W der heißen Monate: WM (der Klubs), Welse und Woltemade.

Das Transferbeben um den Stuttgarter Shootingstar hält die Fußball-Republik seit Wochen auf Trab. Dabei spielen auch die Kuriositäten eine Rolle. Etwa der Zeitpunkt der ersten Meldung, nur zwei Tage vor dem EM-Endspiel der U21-Nationalmannschaft. Ausgerechnet dem bisher wichtigsten Spiel in der Karriere von Woltemade.

Egal, wie man es dreht und wendet: Zum jetzigen Zeitpunkt (18.7.) geht bislang nur eine Partei als Gewinner aus dieser wilden 2025er Transfer-Saga hervor: der VfB Stuttgart.

Video: Magath-Klartext: "Alarmzeichen für die Liga"

Dazu gleich mehr. Zuerst aber ein Blick auf den Hauptinteressenten am Stürmer, den FC Bayern.

FC Bayern und Eberl unter Transfer-Druck

Ohne größeren Widerspruch lässt sich sagen: Es ist bislang nicht der große Transfer-Sommer der Münchner.

Das ausgegebene Ziel, Spieler zu verkaufen, Ablöse zu generieren und neue Stars zu verpflichten, verläuft eher schleppend.

Leroy Sané ist inzwischen von der Gehaltsliste, auch Mathys Tel ist endgültig abgegeben. Beim Abschied von Thomas Müller hat man sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Festgezurrt als Zugänge sind bisher DFB-Abwehrchef Jonathan Tah und Top-Talent Tom Bischof.

Ansonsten holte sich der deutsche Rekordmeister öffentlichkeitswirksam Absagen und bittere Transfer-Schlappen ab. Florian Wirtz? Entschied sich trotz eines gigantischen Angebots lieber für den FC Liverpool. Nico Williams? Unterschrieb für acht Jahre in seiner Heimat Bilbao. Bradley Barcola? Bleibt wohl weiter in Paris. Auch die Verhandlungen mit Luis Diaz vom FC Liverpool stocken weiter. Überspitzt gefragt: Will denn keiner mehr zum FC Bayern?

Umso mehr scheint der FC Bayern verbissen an Nick Woltemade festzuhalten. Statt Florian Wirtz soll eben der hochgewachsene Angreifer mit dem feinen Fuß das neue deutsche Offensiv-Gesicht in München werden. Und ein bisserl der neue Thomas Müller. Es gibt unrealistischere Szenarien als dieses. Und ein Transfer ergibt durchaus Sinn. Der 23-Jährige ist ein echter Typ mit riesigem Potential. Das hat er unlängst bewiesen. Und ja: Er will tatsächlich zum FC Bayern.

Es profitiert eigentlich nur der VfB

Dass der FC Bayern sich zuerst mit dem Spieler einigte, ohne den VfB zu informieren, half dem Prozess allerdings wenig und verärgerte die Schwaben. Das Problem ist nun mal, dass der Angreifer einen gültigen Vertrag in Stuttgart hat. Da nun jeder weiß, wie dringend die Bayern ihn wollen und die Ablösesumme frei verhandelbar ist, gerät der gesamte Deal zum öffentlich ausgetragenen Fußballtheater. Für viele Fußball-Fans ist das Entertainment, für die Bayern eher weniger.

Klar ist: Die Bayern und insbesondere Sportvorstand Max Eberl stehen im völlig überhitzen Transfermarkt unter Druck. Umso mehr, nachdem sich Zauberfuß Jamal Musiala bei der hoch umstrittenen Klub-WM so schwer verletzte. Planstellen in der Offensive und Defensive sind noch offen. Lösungen müssen dringend her.

Dass die Bayern unbedingt Offensiv-Verstärkungen suchen und brauchen, weiß auch die Konkurrenz. Das bringt uns zum Sieger des Showdowns: dem VfB. Der sitzt bekanntermaßen am langen Transferhebel und kann sich in aller schwäbischen Ruhe aus der Mercedesstraße die Avancen und auch das Transfer-Hickhack zwischen Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Experte Lothar Matthäus anschauen und staunen. Und muss genau eines machen: Warten bzw aussitzen. Der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle ließ jedenfalls kaum eine Möglichkeit aus, zu erklären: Wir planen mit Woltemade. Er bleibt hier. Punkt. Liebe Grüße nach München.

Nun ist wie fast alles im Leben auch eine Frage des Geldes. Fast nicht vorstellbar, dass der VfB bei einem Angebot, das den Marktwert Woltemades (ca. 30 Mio.) bei weitem überschreiten würde, wirklich nein sagen würde. Zu verlieren hat der Pokalsieger relativ wenig (einen Spieler, um genau zu sein).

Möglichkeit eins: Ein Angebot aus München flattert ein, das dem VfB den Kopf verdreht und den Transfer zum Durchbruch bringt. Bedeutet: Der VfB kassiert beispielsweise 60, 65, 70 oder X Millionen Euro. Seeehr viel Geld, auch für den Klub, der sich vor zwei Jahren ein "Weltmarkenbündnis" mit Mercedes und Porsche gezimmert hat. Zum Vergleich: Der bisherige Rekordtransfer liegt bei 35 Millionen Euro. Damals ging Benjamin Pavard für jene Summe zu, genau, den Bayern. Kurz dahinter steht Mario Gomez, ebenfalls Abnehmer FC Bayern, bei einer ähnlichen Summe.

Der Unterschied zu früher: Der VfB steht sportlich und wirtschaftlich besser da, ein Verkauf ist kein Muss. Der VfB hat schlicht keinen Druck.

Die Stuttgarter, die monetär noch von den Teilnahmen an Champions League, Europa League sowie dem Pokalgewinn profitieren, würden sich in diesem Fall also über einen extremen Geldregen freuen, der weitere Optionen auf dem Transfermarkt ermöglicht. Zum Beispiel, um den griechischen Star Giannis Konstantelias oder U21-Talent Caspar Jander zu verpflichten. Der Kader könnte in der Breite verstärkt werden.

VfB Stuttgart plötzlich in Position der Stärke

Ganz ohne Gefahr ist dies freilich auch nicht, so wie VfB einst nach dem Gomez-Transfer mit den "Gomez-Millionen" keinen geeigneten Nachfolger fand. Zuletzt beweisen Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Co. hier aber ein gutes Händchen.

Möglichkeit zwei: Kein Durchbruch – Woltemade bleibt. Dann hätte der Klub noch mindestens eine Saison einen der besten deutschen Offensivspieler in seinen Reihen. Der VfB will im oberen Drittel mitspielen, Woltemade kann sich sogar in der Europa League (live bei RTL und RTL+) auf internationaler Bühne präsentieren. Kaum vorstellbar, dass sich ein Profi wie Woltemade in einen ernsthaften Streik à la Dembélé begeben, gar nicht mehr performen würde oder den Zorn der Fans nachhaltig auf sich zieht – sofern der Klub einigermaßen erfolgreich bleibt. Ja, womöglich wird es anfangs einzelne Pfiffe oder Plakate geben. Aber wenn der Einsatz stimmt, er trifft, dürfte das schnell vergessen sein. Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Vielleicht sollte er nur nicht zu oft aufs Vereinswappen klopfen.

Dass die ersten Gerüchte so kurz vorm Finale aufploppten, dürfte auch Woltemade nicht gefallen haben. Sein PK-Auftritt vor dem Endspiel geriet zur Farce. Natürlich ging es fast nur um die Bayern-Spekulationen. Ob die vergangenen Wochen seinem Image als Sunny Boy nur zuträglich waren, darf man zumindest mal infrage stellen. Viele sehen im Wechselwunsch einen verfrühten Schritt. Falls der anvisierte FCB-Stammplatz doch wackeln sollte, könnte die WM 2026 in Gefahr geraten. All das hängt womöglich auch davon ab, wen der FC Bayern in diesem Sommer noch nach München locken kann.

Auf Eberl und Co. warten noch anstrengende Wochen, ehe sich am 1. September das Transferfenster der Bundesliga wieder schließt.

Neue Realität für den FC Bayern

In München gibt es spätestens dann viel aufzuarbeiten. Die vielen Absagen, die Transfer-Planung, die etwas unwürdige Ablösesummen-Achterbahn, die öffentliche Giftpfeile und Querelen mit Experten wie Matthäus und Markus Babbel. Das Dauergereiztsein.

Der FCB selbst hat das kolportierte Preisschild für Woltemade als "absurd" bezeichnet, Hoeneß griff wegen der genannten Summen von "80 bis 100 Millionen Euro" sogar Matthäus an, man wolle keine "Mondpreise" zahlen, ärgerte sich Eberl. Der FC Bayern wirkt in diesen Tagen wie ein getriebener Klub.

Natürlich wäre Woltemade eine sehr teure Wette. Die auch aufgehen kann, keine Frage. Trotzdem bringt sie den Klub in die Bredouille. Entweder kauft der Verein nun den Spieler deutlich über Marktwert und muss richtig Kreide schlucken oder er muss eben den nächsten Transfer-Rückschlag bei einem erklärten Wunschspieler hinnehmen.

All das kann der FC Bayern nicht wirklich gebrauchen. All das zeigt aber auch schonungslos eine neue Realität auf, in der die Stars und Hoffnungsträger nicht automatisch beim Liga-Krösus landen. In dieser neuen Welt muss sich auch der FC Bayern erst noch zurechtfinden. Nebenbei beseitigt er endgültig das Sommerloch.

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5FC St. PauliFC St. PauliSt. Pauli42117:617
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7SC FreiburgSC FreiburgSC Freiburg42028:806
8VfB StuttgartVfB StuttgartVfB Stuttgart42025:506
9TSG HoffenheimTSG HoffenheimHoffenheim42028:10-26
101. FC Union Berlin1. FC Union BerlinUnion Berlin42028:11-36
11Bayer LeverkusenBayer LeverkusenLeverkusen41218:715
12VfL WolfsburgVfL WolfsburgWolfsburg41217:615
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14SV Werder BremenSV Werder BremenSV Werder41128:10-24
15Hamburger SVHamburger SVHamburger SV41122:8-64
16FC AugsburgFC AugsburgAugsburg41037:10-33
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