Der frühere Nationalspieler Didi Hamann hat kein Verständnis dafür, dass der FC Bayern sich mit Flügelstürmer Luis Diaz vom FC Liverpool verstärken will und kritisiert in diesem Zusammenhang den Umgang mit den jungen Spielern aus dem eigenen Stall.
"Für einen 28-jährigen Südamerikaner, der die letzten vier, fünf Jahre jeweils mehr als 50 Spiele gemacht hat, der durch die Mühle gegangen ist und der die Flüge nach Südamerika hat, was immer ein Problem ist, jetzt 70 bis 80 Millionen Euro zu zahlen, da frage ich mich: Warum haben sie überhaupt den Campus? Warum bilde ich die jungen Spieler aus?", sagte Hamann im Interview mit dem Pay-TV-Sender "Sky".
Am Freitag hatte "Bild" berichtet, mit Luis Diaz selbst sei sich der FC Bayern inzwischen einig. Der Kolumbianer würde in München demnach einen Vierjahresvertrag erhalten und rund 14 Millionen Euro Gehalt pro Saison verdienen. Ein Treffen mit Vertretern des FC Liverpool sei anberaumt, hieß es.
Eine erste Ablöse-Offerte des FC Bayern für Diaz sollen die Reds-Bosse bereits zuvor abgeschmettert haben. Dieses belief sich je nach Quelle auf 52 bis 67,5 Millionen Euro.
FC Bayern: Sind die Top-Talente bald weg?
Sollte Diaz tatsächlich den Weg nach München finden, ist das aus Hamanns Sicht keine gute Nachricht für die Talente aus dem eigenen Nachwuchs - und hätte mittel- und langfristig auch negative Folgen für den FC Bayern.
"Die Spieler, die jetzt auf dem Sprung sind, die spielen nicht", erklärte der TV-Experte. "Das heißt sie werden ihre Verträge nicht verlängern und wahrscheinlich weg."

Nach Hamanns Meinung wird der FC Bayern für Talente zunehmend unattraktiver. "Was gibt es denn momentan überhaupt für einen Grund, einen jungen Spieler nach München zu schicken, außer Geld? Keinen! Und das Geld sollte in dem Alter nicht im Vordergrund stehen", unkte der 51-Jährige. "Deswegen werden sie, meine ich, auch den den ein oder anderen Spieler nicht bekommen, den sie sonst bekommen hätten."