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Darum ist Peugeot "ein wenig enttäuscht"

Peugeot ärgert sich, den fünften Platz verpasst zu haben
Peugeot ärgert sich, den fünften Platz verpasst zu haben
Foto: © MST
17. Juli 2025, 19:40

Peugeot feiert beim fünften Saisonlauf der Langstrecken-WM (WEC) in Sao Paulo mit den Plätzen sechs und sieben das bislang beste Teamergebnis des Jahres. Wenngleich Peugeot-Technikdirektor Olivier Jansonnie von einem "perfekten Rennen" spricht, macht sich auch "ein wenig Enttäuschung" breit.

"Ich glaube, insgesamt war Platz fünf für uns in Reichweite, und in dieser Hinsicht sind wir ein wenig enttäuscht, dass es am Ende nur zu Platz sechs gereicht hat - und das ohne nennenswerte Fehler", gibt der Franzose zu. "Der Rest des Rennens war tatsächlich perfekt."

Die beiden Peugeot 9X8 präsentierten sich in Brasilien als wettbewerbsfähig und lagen konstant in den Top 10, vor dem ersten Boxenstopp sogar auf den Plätzen drei und vier. Zwar habe Jansonnie "keine realistische Möglichkeit" gesehen, die beiden Jota-Cadillac oder den Penske-Porsche #5 zu schlagen, doch der fünfte Platz sei möglich gewesen.

"Insgesamt wussten wir, dass Cadillac sehr stark sein würde", erklärt der Technische Direktor von Peugeot. "Ehrlich gesagt hatten wir gehofft, dass sie im Rennen etwas weniger dominant auftreten würden. Ihre Pace war jedenfalls sehr überraschend."

Reifenverschleiß kostet den fünften Platz

"Von Beginn an war klar, dass drei Fahrzeuge förmlich davongeflogen sind. Wir hatten keinerlei Möglichkeiten, sie einzuholen." Dennoch hielten sich Loic Duval und Malthe Jakobsen im Peugeot #94 kurz vor dem Schluss noch auf dem fünften Platz, als der BMW #20 (Rast/Wittmann/S. van der Linde) vorbeiging.

Wie es dazu kam? "Im Grunde lief es in zwei Phasen ab", erklärt Jansonnie. "Zunächst mussten wir den zweiten Stint bei beiden Fahrzeugen verkürzen, um die Reifen zu schonen. Der Reifenabbau war deutlich stärker als erwartet. Zum Schluss mussten wir entsprechend längere Stints fahren und mehr Kraftstoff nachtanken - das erklärt die Situation zusätzlich."

"In meinem zweiten Stint hatte ich mehr zu kämpfen, da die Hinterreifen stark abbauten, was uns dazu zwang, unseren Boxenstopp vorzuziehen", ergänzt Duval. "Dadurch war unser letzter Stint etwas länger als der unserer Konkurrenten, und außerdem hatten wir Pech mit dem FCY, was uns rund fünfzehn Sekunden kostete."

Die Full-Course-Yellow wurde "wieder einmal einfach nicht zum richtigen Zeitpunkt" ausgerufen. "Um ehrlich zu sein, beginnt das langsam, wirklich ärgerlich zu werden", kritisiert Technikchef Jansonnie. "Besonders mit der #94 haben wir dadurch gegen Ende des Rennens einiges verloren."

Peugeot profitiert von Zweierbesetzung

Weil Jean-Eric Vergne und Stoffel Vandoorne bei der Formel E in Berlin am Start waren, wurden die beiden Peugeot 9X8 in Brasilien jeweils nur von zwei Piloten gefahren. "Der Vorteil einer Zweierbesetzung ist, dass man aus dem ersten Doppelstint viel lernt und sich am Ende des Rennens entsprechend anpassen kann", sagt Mikkel Jensen.

"In diesem Rennen war der Umgang mit dem Reifenabbau entscheidend, und das habe ich in meinem letzten Stint besser hinbekommen. Insgesamt war es ein gutes Wochenende für das Team, mit starken Leistungen im Qualifying und einem soliden Endergebnis. Jetzt müssen wir uns auf den Reifenabbau konzentrieren."

"Hätten fünften Platz verdient gehabt"

Insgesamt habe Peugeot in Sao Paulo "eine ähnliche Wettbewerbsfähigkeit wie in Spa" gehabt, findet Jansonnie. "In den letzten beiden Rennen - Le Mans einmal ausgenommen - waren wir durchaus konkurrenzfähig. Das ist in gewisser Weise besonders frustrierend."

"In Spa haben wir nicht gut gearbeitet, Fehler an der Boxenmauer gemacht, und es gab eine Kollision. Hier hingegen war der Ablauf makellos." Andererseits ließ das Rennen kaum taktische Möglichkeiten zu. "Das Rennen verlief durchgehend unter grüner Flagge, es gab weder eine Safety-Car-Phase noch eine virtuelle Safety-Car-Phase."

"Letztlich entschied also allein die Pace des Autos über das Resultat", betont Jansonnie. "Unser einziger wirklicher Wermutstropfen ist, dass wir meiner Meinung nach den fünften Platz verdient gehabt hätten. Ein wenig enttäuschend, dass es nur für Platz sechs gereicht hat - aber so ist es nun einmal."

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