Radsport-Profi Tobias Johannessen hat Superstar Tadej Pogacar auf der elften Etappe der Tour de France zu Fall gebracht - und hinterher wütende Nachrichten einiger Fans erhalten. Wenig später sprang der Slowene seinem Tour-Konkurrenten zur Seite.
Tadej Pogacar verurteilt die teils heftigen Hass-Nachrichten einiger Radsport-Fans, die Tobias Johannessen am Mittwoch nach der elften Tour-Etappe erhalten hat. "Hey Kumpel, alles gut, stress dich nicht!", sagte der 26-Jährige lächelnd in eine Kamera. Das Video wurde anschließend bei X von seinem UAE-Teamkollegen Tim Wellens veröffentlicht.
"Ich hoffe, dass dir die Leute keinen Vorwurf machen", so Pogacar weiter, der zugleich appellierte: "Leute, hört auf, ihm Vorwürfe zu machen! Alles ist gut, es war eine normale Rennsituation. Wir kämpfen weiter."
Der Titelverteidiger und amtierende Weltmeister hatte durchaus Glück im Unglück. Bis auf ein paar Schürfwunden am Arm verletzte sich Pogacar nach dem Kontakt mit Johannessen nicht. Die knapp 30 Sekunden, die er zunächst gegenüber seinen Konkurrenten einbüßte, holte er später wieder auf, da das Peloton fairerweise wartete.
Johannessen erhält Hass-Nachrichten: "Wünsche ich niemandem"
"Mir geht es ganz ok, ein bisschen angeschlagen, aber wir haben schon schlimmere Tage erlebt", gab Pogacar nach der Etappe direkt Entwarnung: "Es war ein hektischer Tag von Anfang bis Ende, und am Ende hatte ich einen Sturz, danke an das Peloton, das tatsächlich gewartet hat."
"Er hatte mich nicht gesehen und hat mich abgeschnitten", so der Tour-Favorit über den Vorfall: "Ich hatte Angst, als ich den Bürgersteig sah, dass ich direkt mit dem Kopf auf den Bürgersteig stürze. Zum Glück ist meine Haut hart und hat mich vor dem Bürgersteig aufgehalten."
Tobias Johannessen vom Team Uno-X Mobility hatte direkt nach dem Rennen einen "Fehler" eingeräumt, da er seine Fahrlinie verlassen hatte: "Es fühlt sich scheiße an."
Zugleich klagte der 25-Jährige über zahlreiche Hass-Nachrichten, die er anschließend im Netz erhalten hatte: "Ich wünsche niemandem diese Anzahl an Drohungen, die ich erhalten habe. Es tut mir sehr leid, aber ich bin auch erschüttert von all dem Hass. Das ist sehr beängstigend."