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Wieder keine Pogacar-Attacke vom Dänen

Scharfe Kritik an Vingegaard: "... und dann kommt kein Furz"

Vingegaard fuhr auch am Montag an Pogacars Hinterrad
Vingegaard fuhr auch am Montag an Pogacars Hinterrad
Foto: © IMAGO/Jan De Meuleneir
15. Juli 2025, 14:22
sport.de
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Auf der 10. Etappe der Tour de France bot sich Jonas Vingegaard im Schlussanstieg eine hervorragende Gelegenheit, um Tadej Pogacar direkt zu attackieren. Doch der Däne hielt die Beine still. Ex-Tour-Sieger Bjarne Riis regt das mächtig auf. 

Bjarne Riis ist sauer auf Jonas Vingegaard. Der Tour-Sieger von 1996 und langjährige Teamchef hat kein Verständnis dafür, dass Jonas Vingegaard am Montag im Finale der 10. Etappe nicht einmal versucht hat, Tadej Pogacar mit einer Attacke in Schwierigkeiten zu bringen

Vingegaard habe nur an Pogacars Hinterrad "geklebt, obwohl er derjenige ist, der Zeit gutmachen muss", schrieb Riis in seiner "B.T."-Kolumne. Was den Ex-Profi besonders ärgert: Nach der Zielankunft hat Vingegaard seine Leistung gefeiert und gesagt, er fahre wahnsinnig gut. "Das hört sich seltsam für mich an, nachdem er nicht mal versucht hat, Tadej Pogacar anzugreifen."

"Er kann so etwas nicht einfach sagen, wenn er nicht angegriffen hat. Wenn man mich fragt, ist es ein Fehler", so Riis weiter. Der ehemalige Profi ärgerte sich zudem sehr über das Visma-Team, das im Vorfeld eine verrückte und spektakuläre Etappe versprach. "Und am Ende kommt nicht der kleinste Furz", frotzelte Riis. 

Riis: Vingegaard fehlt der Mut gegen Pogacar

"Es enttäuscht mich einfach, wenn Jonas sagt, dass er fliegt, das aber nicht zeigt. Er muss daran glauben, einen Konter von Pogacar überstehen zu können. Aber es scheint so, als würde er sich nicht trauen", warf der Däne seinem Landsmann fehlenden Mut vor. Manchmal müsse man den Verlust von Sekunden riskieren, um Minuten aufzuholen. "Vielleicht hätte er bei einem Angriff zehn Sekunden auf Pogacar verloren, aber dann hätte er ihn immerhin noch gefordert."

Letztlich habe Vingegaards fehlende Attacke nur dafür gesorgt, dass Pogacar das Etappenfinale kontrollieren und ganz spät sogar selbst antreten konnte. "Ich schätze, dass er so lange gewartet hat, weil er wollte, dass Jonas zuerst angreift. Und ich denke, dass wir dieses Muster noch länger sehen: Pogacar wartet auf die Aktion von Jonas, damit er zum Konter ansetzen kann. Das ist auch das cleverste, was der UAE-Kapitän tun kann", urteilte Riis. 

Video: Lipowitz exklusiv: Pogacar und Vingegaard "in anderer Liga"

Die einzige logische Erklärung für Vingegaards Zurückhaltung sei, dass er seine Karten noch nicht aufdecken wollte, schrieb Riis. "Und es kann auch Sinn machen, zu warten, bis man sein Pulver verschießt. Er vertraut darauf, in der dritten Woche den Unterschied zu machen. Diese Strategie ist durchaus valide", erklärte der ehemalige Tour-Sieger, der sich unter dem Strich dennoch mehr von seinem Landsmann erhofft hat. 

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