Alexander Zverev reagiert auf seine sportliche wie mentale Krise offenbar mit Veränderungen in seinem Trainerteam. Die Familie Nadal soll dem deutschen Tennis-Star neuen Schwung verleihen.
Alexander Zverev will seiner Tennis-Karriere offenbar mithilfe der Familie Nadal einen neuen Kick geben, um sein lang ersehntes Ziel von einem Grand-Slam-Titel zu erreichen.
Wie "Sky"-Kommentator Paul Häuser auf X schreibt, soll der Deutsche künftig von Toni Nadal trainiert werden, dem Onkel von Tennis-Ikone Rafael Nadal. Der 22-malige Grand-Slam-Champion könnte zudem eine Mentorenrolle für Zverev übernehmen. Im "Sky"-Studio betonte Häuser, dass sich beide Seiten in diesen Tagen abtasten würden, eine feste Einigung sei noch nicht getroffen.
Das Management von Zverev hat bisher nicht auf eine Anfrage von RTL/ntv und sport.de zu dem Bericht reagiert.
"Ich glaube, Zverev hat ein mentales Problem", hatte Toni Nadal schon im Juni vor Wimbledon im Interview mit RTL/ntv und sport.de gesagt - und damit weit vor Zverevs öffentlichem Eingeständnis. Als Beispiel nannte der Spanier Zverevs Finalniederlage in Paris 2024 gegen Carlos Alcaraz.
"Er muss seine Mentalität etwas ändern", führte Nadal fort. Auf die Frage, ob Zverev die Chance habe, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, antwortete er ohne zu zögern: "Natürlich, er hat alles - ein wundervoller Aufschlag, eine sehr starke Rückhand, er kann sehr aggressiv spielen."
Nadal als Sandplatz-Flüsterer für Zverev?
Zverev war in Wimbledon schon in der ersten Runde gescheitert und hatte danach offen über mentale Probleme gesprochen. Zudem kündigte er eine wochenlange Auszeit an und sagte dann seine vorher geplante Teilnahme am Turnier in Gstaad ab, das derzeit läuft.
Laut "Sky" trainiert der Weltranglistendritte derzeit in der Rafa Nadal Academy auf Mallorca mit Toni Nadal. Der Pay-TV-Sender postete entsprechende Videoaufnahmen davon auf Instagram.
Rafael Nadal hatte seine einzigartige Karriere Ende 2024 beendet. Er gewann 22 Grand-Slam-Turniere, 14 Mal triumphierte er bei den French Open in Paris. Der Linkshänder gilt als bester Sandplatzspieler der Geschichte - und damit als Experte für den Belag, auf dem sich auch Zverev die größten Chancen auf seinen erhofften ersten Major-Titel ausrechnet.
Tennis: Boris Becker riet Zverev immer wieder zu neuem Trainer
Bisher wurde Zverev größtenteils von seinem Vater Alexander Zverev senior trainiert, Bruder Mischa steht ihm als Manager und Berater ebenfalls eng zur Seite.
Zuletzt hatte sich Boris Becker für Veränderungen in Zverevs Team ausgesprochen. "Der Vater und der Bruder haben das hervorragend gemacht, aber für den letzten Schritt war das noch nicht gut genug", kritisierte die deutsche Tennis-Legende: "Man hat den Eindruck, dass er gegen die Topspieler im selben Trott spielt und darauf hofft, dass das Ergebnis gut wird."
Zwischen Zverev und dem 57-Jährigen knirschte es aufgrund Beckers öffentlicher Kritik zuletzt. "Ich glaube, wenn es bei mir gut läuft, dann mache ich immer alles richtig. Und wenn es bei mir schlecht läuft, dann sind alle immer sehr, sehr schlau. Da gehört Boris leider dazu", wetterte der 28-Jährige.
Schon in der Vergangenheit hatte Zverev mit Trainern außerhalb seines Familienkreises zusammengearbeitet: Juan Carlos Ferrero, Ivan Lendl, David Ferrer und zuletzt Sergi Bruguera. "Die haben aber alle das Boot nach einem halben, dreiviertel Jahr verlassen. Und das hat seine Gründe gehabt", merkte Becker im Podcast "Becker Petkovic" kritisch an.



