Marc Márquez dominiert weiter am Sachsenring. Vor einer Rekordkulisse gewinnt der Spanier den Großen Preis von Deutschland.
Der "King of Sachsenring" Marc Márquez führte nach der Rückkehr auf seinen Thron ein Tänzchen auf seiner Ducati auf, dann zündete der Spanier eine von Streckenposten vorbereitete Feuerwerks-Batterie an: Der sechsmalige MotoGP-Champion hat den von zahlreichen Stürzen überschatteten Großen Preis von Deutschland gewonnen und seine Dominanz auf der Traditionsstrecke einmal mehr untermauert.
Márquez setzte sich am Sonntag in einem verrückten Rennen vor seinem jüngeren Bruder Álex durch, machte seinen siebten Doppelsieg der Saison perfekt - und korrigierte damit auch wieder seinen "Ausrutscher" aus dem Vorjahr. 2024 hatte er erstmals bei einem Grand-Prix-Start auf dem Sachsenring nicht gewonnen, nun schlug die unumstrittene Nummer eins der Motorrad-Königsklasse auf ihrer Lieblingsstrecke beeindruckend zurück. "Danke, Sachsenring. Ich liebe dich!", sagte Márquez nach seinem neunten MotoGP-Sieg in Hohenstein-Ernstthal.
Der Dominator, der zuletzt Ende Mai in Silverstone nicht Platz eins in einem Rennen belegte, stürmt seinem siebten Titel in der MotoGP damit weiter unaufhaltsam entgegen. In der WM-Gesamtwertung baute der 32-Jährige seinen Vorsprung auf seinen Bruder, der trotz einer Handfraktur Start war, auf 83 Punkte aus. "Ich habe mich wirklich wohlgefühlt", sagte der Sieger.
Rekordkulisse am Sachsenring
Am Samstag hatte der Spitzenreiter trotz eines verkorksten Starts den verregneten Sprint für sich entschieden, im 200. Grand Prix seiner MotoGP-Karriere jubelte der Polesetter dann über einen überlegenen Start-Ziel-Sieg. Doch während Márquez vorne den Triumph stets fest im Blick hatte, spielten sich hinter dem Führenden derweil kuriose Szenen ab: Reihenweise verloren die Piloten die Kontrolle und stürzten, nur zehn Fahrer erreichten das Ziel.
256.441 Fans verfolgten von Freitag bis Sonntag das Geschehen auf der Traditionsstrecke, das bedeutete einen erneuten Besucherrekord. Im Vorjahr waren 252.826 Zuschauerinnen und Zuschauer verteilt über drei Tage gekommen. Das Interesse am Grand Prix von Deutschland ist groß - und deshalb soll der Sachsenring auch in Zukunft fester Bestandteil des Kalenders bleiben.
Der aktuelle Vertrag zwischen Ausrichter ADAC und dem Rechteinhaber Dorna läuft noch bis 2026, eine Verlängerung bis 2031 soll zeitnah verkündet werden. "Wir sind schon seit letztem Jahr in Verhandlungen", sagte der ADAC-Motorsportchef Thomas Voss bei Sky: "Ich bin mehr als zuversichtlich, dass wir das schaffen."
Und auch ohne Piloten aus Deutschland hatten die einheimischen Fans Grund zur Freude: In der Moto3 gewann nach einem Überholmanöver in der letzten Kurve der Spanier David Muñoz - der für das deutsche Team Intact GP fährt.
