Die Favoritin Aryna Sabalenka scheitert im Halbfinale von Wimbledon an Amanda Anisimova. Während des Matches liegt Zoff in der Luft, später erklärt die Weltranglisten-Erste, was dahinter steckte.
Der Traum vom Titel in Wimbledon ist geplatzt. Aryna Sabalenka unterlag ihm Halbfinale von Wimbledon der starken Amanda Anisimova.
Die Belarussin war zwischenzeitlich sehr genervt von ihrer Kontrahentin. Zwei Szenen stachen hervor. Einmal jubelte Anisimova sehr früh über einen Winner, als Sabalenka noch um den Ball kämpfte.
Später im dritten Satz entschuldigte sich die Herausforderin nicht nach einem Netzroller, der ihr einen Spielgewinn schenkte.
"Ja, ich habe nur versucht, dem Ball nachzujagen. Ja, sie hat ihn schon gefeiert. Ich dachte mir, das ist ein bisschen zu früh. Dann hat es mich irgendwie angepisst, und sie hat gesagt, dass sie das immer so macht", erklärte Sabalenka auf der Pressekonferenz nach dem Match.
"Ich war dankbar, dass sie das gesagt hat, weil ich dachte, das hilft mir, weiter zu kämpfen. Ich sagte: 'Okay, jetzt zeige ich dir, wie man Tennis spielt' Ich kam also zurück, weil ich in dem Moment wirklich wütend wurde. Wahrscheinlich hätte ich mich im dritten Satz daran erinnern sollen, und das hätte wahrscheinlich geholfen. So ist es nun mal."
Langes Grunzen statt Jubel
Von einem verfrühten Jubel wollte die Amerikanerin hinterher aber nichts wissen.
"Nein, ich habe nicht gejubelt. Es war nur ein langes Grunzen", sagte sie. "Ich weiß nicht wirklich, was da los war, um ehrlich zu sein, denn ich hatte nicht das Gefühl, dass es so störend war. Aber ja, ich habe versucht, es nicht wieder zu tun. Es war einfach so ein Match mit hohem Einsatz. Ich glaube, wir haben beide viel gegrunzt da draußen."
Im Gespräch mit der Stuhlschiedsrichterin monierte Anisimova zudem das angeblich zu laute Stöhnen Sabalenkas. Nach dem Matchball gab es am Netz aber eine höfliche Umarmung der beiden.
Sabalenka gab auf der PK zu, dass sie zu Recht ausgeschieden sei und lobte Anisimova als die "bessere Spielerin".
"Ich muss sagen, dass sie heute mutiger war. Vielleicht hat sie aggressiver gespielt, als ich nur versucht habe, im Punkt zu bleiben. Manchmal habe ich einfach meine Arme angehalten und Fehler gemacht, die ich nicht machen sollte", die die 23-Jährige.
Im Viertelfinale hatte die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin noch die letzte verbliebene Deutsche Laura Siegemund bezwungen. "Verlieren nervt", sagte sie in der Pressekonferenz. "Du fühlst dich immer, als würdest du sterben wollen. Du willst nicht mehr existieren und das ist das Ende deines Lebens."
Wie gegen die Schwäbin verlor Sabalenka wieder den ersten Satz, kämpfte sich bravourös zurück und lag im dritten Durchgang schon mit einem Break vorne. Doch in einer hochklassigen Partie setzte sich dann Anisimova durch.






