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Bleibt das Vakuum hinter Zverev?

Sorgen und Hoffnungen im deutschen Tennis

In der Tennis-Weltspitze (noch) deutscher Alleinunterhalter: Alexander Zverev
In der Tennis-Weltspitze (noch) deutscher Alleinunterhalter: Alexander Zverev
Foto: © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON
11. Juli 2025, 15:23
sport.de
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Der Klassiker in Wimbledon legt den Finger unerbittlich in eine Wunde des deutschen Männer-Tennis: Hinter Alexander Zverev ist eine Lücke von bedenklichem Ausmaß entstanden, die Lage ist derzeit prekär. Aber muss das auch so bleiben?

Alexander Zverev, Daniel Altmaier, Jan-Lennard Struff: Gerade einmal drei deutsche Tennis-Herren haben es 2025 beim Grand Slam in Wimbledon ins Hauptfeld der Herren-Konkurrenz geschafft, Chancen auf ein gutes Abschneiden wurden eigentlich nur dem Weltranglistendritten aus Hamburg nachgesagt. 

Wohl nicht zuletzt der Druck, die Hoffnungen einer ganzen Sportnation einmal mehr allein schultern zu müssen, ließ Zverev allerdings, ebenso überraschend wie folgenschwer, schon in Runde eins zusammenbrechen, Altmaier verlor seinen Auftakt nicht unerwartet, Struff trotzte hingegen einem wochenlangen Abwärtstrend, musste in Runde drei gegen Topfavorit Carlos Alcaraz allerdings die Segel streichen.

Eine Ausbeute, die dem DTB die Sorgenfalten auf die Stirn treiben dürfte. Dass Deutschlands einziger Topspieler Zverev nach seiner überraschenden Pleite "mentale Probleme" offenbarte, lässt zudem befürchten, dass der Hamburger so schnell nicht die gewohnten Erfolge liefert, die die Misere seit Jahren etwas überdecken.

Auf dem heiligen Rasen in London setzt sich allerdings auch eine erfreuliche Entwicklung der letzten Monate fort, die zumindest die zarte Hoffnung weckt, dass Zverevs erstickende Einsamkeit in der Weltspitze kein Dauerzustand bleiben muss, denn der deutsche Tennis-Nachwuchs sorgt einmal mehr für positive Schlagzeilen.

Diese Tennis-Talente schüren Hoffnung

Rund einen Monat nachdem er bei den French Open 2025 das zweite deutsche Finale in der Geschichte von Junioren-Grand-Slams gegen Niels McDonald verloren hatte, wusste Max Schönhaus im All England Lawn and Croquet Club erneut zu überzeugen. Der 17-Jährige, der an selbiger Stelle im Vorjahr im Junioren-Doppel triumphierte, musste sich erst im Halbfinale der Junioren-Einzelkonkurrenz geschlagen geben. Schönhaus unterlag in einem wahren Krimi 6:7 und 6:7 gegen den Bulgaren Ivan Ivanov, den er im Halbfinale der French Open noch in die Schranken weisen konnte.

Schönhaus, und natürlich French-Open-Sieger McDonald, der in Wimbledon in Runde zwei scheiterte, sind allerdings nicht die einzigen Nachwuchskräfte, die dem deutschen Tennis wieder Wind unter den Flügeln verliehen könnten.

Die größten Hoffnungen dürften auf Justin Engel ruhen. Mit 17 Jahren rangiert der Nürnberger bereits nah an den Top 200 der Weltrangliste und mehr als 100 Plätze vor dem zweitbesten U18-Spieler im Ranking: Diego Dedura, der ebenfalls die Farben des DTB vertritt.

Gerade Engel deutete schon an, dass er sich bereits jetzt vor niemandem verstecken muss. In Stuttgart erreichte er im Juni das Viertelfinale, schlug auf dem Weg dorthin unter anderen den Weltranglisten-35. Alex Michelsen aus den USA und trat zeitgleich in übergroße Fußstapfen. In jüngeren Jahren erreichte kein Spieler mehr das Viertelfinale eines ATP-Rasenturniers, seit Boris Becker, der 1985 in Wimbledon gewann, für eine der größten Sensationen der Tennis-Geschichte sorgte und den Grundstein für seine Legende legte.

Tennis: Vier Stars aus den Top 10 gewannen Junioren-Grand-Slams

Ganz so weit scheint Dedura noch nicht zu sein, ihr Können deutete die Nummer 354 der Weltrangliste allerdings 2025 ebenfalls schon mehrfach eindrucksvoll an.

Dass vereinzelte Ausrufezeichen auf der ATP-Tour und selbst Titel bei Junioren-Grand-Slams keine Garantie für den Vorstoß in die Weltspitze sind, steht natürlich außer Frage.

Der Blick auf die Siegerlisten enthüllt jedoch mit Zverev, Taylor Fritz, Lorenzo Musetti und Holger Rune gleich vier aktuelle Top-10-Stars, denen dieses Kunststück ebenfalls gelang.

Italien
Jannik Sinner
J. Sinner
3
4
6
6
6
Spanien
Carlos Alcaraz
C. Alcaraz
1
6
4
4
4
17:15
So, 13.07.
Beendet
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