Diese Meldung hat es in sich: Das Formel-1-Team Red Bull um Weltmeister Max Verstappen trennt sich mit sofortiger Wirkung von Teamchef Christian Horner. F1-Experte Felix Görner kommentiert den Personal-Hammer für sport.de.
Das ist ein Paukenschlag in der Formel 1. Allerdings ein Paukenschlag mit einer langen Ausholbewegung. Einer, der absehbar war.
Es gab nicht nur die Turbulenzen über Christian Horners Führungsfähigkeiten - bei Red Bull Racing hat er sich angreifbar gemacht aufgrund seines Verhaltens gegenüber einer Mitarbeiterin -, letztendlich entscheidend war die stetige Abwärtsentwicklung in den letzten Jahren. Diese kulminiert mit Platz vier in der Konstrukteurswertung und darin, dass der vierfache Weltmeister Max Verstappen keine Chance mehr hat, seinen Titel zu verteidigen.
Vorausgegangen war eine Analyse der Red-Bull-Führung um Mark Mateschitz mit Dr. Helmut Marko, dem thailändischen Teilhaber von Red Bull und natürlich mit dem deutschen CEO Oliver Mintzlaff. Es war nun Zeit, die Reißleine zu ziehen, weil natürlich auch die Verstappen-Seite klar kommuniziert hat, dass die sportliche Talfahrt ansonsten zu einer Trennung führt und zu einem Wechsel zu Mercedes.
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Teure Entscheidung für Red Bull
Die Verstappen-Seite hat sich, wie in der Vergangenheit, klar gegen Horner ausgesprochen. Schon bei den Vorwürfen der Assistentin gegen Christian Horner hat sich Max Verstappen und sein Vater deutlich vom Verhalten der Red-Bull-Führungsfigur distanziert. Zu viele Aspekte sprachen letztlich dagegen, dass Horner noch weiter beschäftigt wird.
Das ist aber zugleich auch eine teure Trennung für Red Bull. Christian Horner hatte schließlich seinen Vertrag erst bis 2030 verlängert.
Doch die sportliche Tendenz war letztlich vernichtend, das Ausbluten auf der technischen Seite - für die ganz klar Horner die Verantwortung hatte -, der Verlust von Adrian Newey und vielen leitenden Ingenieuren und Aerodynamikern, haben dazu geführt, dass das Fass nun überlief.
Red Bull Racing ist nicht mehr titelfähig, das ist laut dem verstorbenen Firmengründer Dietrich Mateschitz aber die stets die Vorgabe gewesen. Man muss alles dafür tun, um Titel einzufahren. Das war nicht mehr gegeben. Deswegen ist es ein logischer und folgerichtiger Schritt - und vor allem ein überfälliger bei der Bilanz, die Horner in den letzten Jahren vorzuweisen hatte.

Nachfolger Laurent Mekies, der von Schwester-Rennstall Racing Bulls kommt, ist zunächst einmal die einfachste und schnellste Lösung. Das zeigt: Die Entscheidung gegen Christian Horner war nicht von langer Hand geplant.