In den vergangenen Jahren hat sich Julia Kink zu einer der größten Hoffnungsträgerinnen im deutschen Biathlon aufgeschwungen, die letzte Saison lief für die 21-Jährige jedoch überhaupt nicht nach Plan - auch wegen einer Erkrankung, über die sie nun gesprochen hat.
Mit riesigen Erwartungen startete Julia Kink im Sommer 2024 in die Vorbereitung auf die Weltcup-Saison - und die frühen Eindrücke waren vielversprechend.
Doch dann der erste Rückschlag: Die Skijägerin wurde im Trainingslager von einer Zecke gebissen. "Man war sich nicht ganz sicher, ob es jetzt Borreliose ist oder nicht, Zecken sind ja immer ein bisschen heimtückisch", gewährte Kink im Podcast "Extrarunde" Einblick.
Sechs Wochen banges Warten waren die Folge, ehe klar war: Kink hat Borreliose. Obwohl die Antibiotika anschlugen, bekam die junge Biathletin die Nachwirkungen ihrer Erkrankung zu spüren: "Ich habe mich nicht mehr wie ich selbst gefühlt. Ich habe mich einfach nicht mehr erholen können."
Wechselnde Symptome bremsten Kink immer wieder aus, dann der nächste Schock: Ein Skiunfall im Januar brachte ihr eine Gehirnerschütterung ein.
Doch die Skijägerin gönnte sich keine Pause und trat nur kurz darauf schon wieder bei Wettkämpfen an. Ein Fehler aus heutiger Sicht: "Ich habe da einfach zu schnell wieder angefangen, zu viel gewollt."
Entsprechend kompliziert verlief die Vorbereitung auf die Europameisterschaft im italienischen Martell. "Ich habe dann einfach immer mit ziemlich starken Kopfschmerzen gekämpft", erinnerte sich Kink.
Tiefpunkt in Ridnaun
Bei der EM blieb Kink schließlich weit hinter den Erwartungen zurück, weshalb der DSV das letzte Ticket für die Weltmeisterschaft nicht ihr, sondern Johanna Puff gab. Ein schwerer Schlag für die mehrfache Junioren-Weltmeisterin.
Doch der Tiefpunkt kam erst noch: Nach dem IBU-Cup in Ridnaun kollabierte ihr Körper komplett. "Du hast es halt einfach übertrieben mit der Gehirnerschütterung am Anfang", bekam Kink von ihrem Arzt zu hören.
Erst zwei Wochen strikte Bettruhe brachten Besserung. Heute blickt die Biathletin wieder nach vorne: "Ich habe eigentlich das Gefühl, dass das jetzt alles wieder okay ist. Also ich hoffe, dass das jetzt alles hinter mir liegt."


