Grigor Dimitrov hat am Montagabend den Weltranglistenersten Jannik Sinner kurz vor der Niederlage, da muss er schmerzverzerrt plötzlich aufgeben. Nicht zum ersten Mal endet eine Grand-Slam-Reise des Bulgaren auf dramatische Art und Weise.
Nach dem tränenreichen Aus im Wimbledon-Achtelfinale wollte Tennis-Star Grigor Dimitrov nur noch raus aus dem All England Lawn Tennis and Croquet Club. "Nach der Behandlung auf dem Platz und auf weiteren ärztlichen Rat hin wird Grigor Dimitrov heute Abend keine Medienauftritte wahrnehmen", ließ der 34-Jährige lediglich ausrichten.
Mit stehenden Ovationen war der Bulgare vom Centre Court verabschiedet worden - beim Stand von 6:3, 7:5, 2:2. Wohlgemerkt gegen Jannik Sinner, den sonst überragenden Weltranglistenersten und Top-Favoriten auf den Sieg in Wimbledon. Auch der Italiener zeigte großes Mitgefühl, nach dem letzten Ballwechsel war er auf die andere Seite geeilt, um sich nach seinem Gegner zu erkundigen.
Nach der dann folgenden Aufgabe seines Gegners sagte er im Interview passenderweise: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er hat in den letzten Jahren so viel Pech gehabt. Er ist ein guter Freund von mir und wir verstehen uns auch außerhalb des Platzes sehr gut. Ihn in dieser Lage zu sehen ... ehrlich gesagt, wenn es eine Chance gäbe, dass er in der nächsten Runde spielt, würde er es verdienen. Ich hoffe, er erholt sich schnell. Ich betrachte dies keineswegs als Sieg, es ist einfach ein sehr unglücklicher Moment für uns alle."
Verletzungstragödie: Fünfte Grand-Slam-Aufgabe in Folge
In der Tat ist Dimitrov so etwas wie der personifizierte Pechvogel. Zum fünften Mal in Folge (!) musste der ehemalige Weltranglistendritte bei einem Grand Slam wegen einer Verletzung aufgeben.
Bei den zurückliegenden French Open war er gleich in der ersten Runde von einer Oberschenkelverletzung außer Gefecht gesetzt worden. In Melbourne im Frühjahr gab er ebenfalls frühzeitig in Runde eins auf, Hüftprobleme machten dem Bulgaren zuvor zu schaffen. Bei den US Open 2024 gab er im Viertelfinale gegen Frances Tiafoe im vierten Satz auf und vor einem Jahr in Wimbledon war es ein Adduktorenriss, der die Reise jäh beendete.
Gegen Sinner zeigte Dimitrov lange sein bestes Tennis. Vor allem sein Aufschlagspiel brachte den Superstar an den Rande der Niederlage, 14 Asse schlug er dem Italiener um die Ohren. Ausgerechnet beim eigenen Aufschlag griff sich der Routinier im dritten Satz an den rechten Brustmuskel, sackte sogleich zusammen.
Neben Sinner eilten auch die Physios herbei, anschließend ging er kurz in den Innenbereich der Arena. Mit Tränen in den Augen kehrte er zurück und teilte seine Aufgabe mit.
