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"Sein Leben für zehn Punkte zu riskieren... "

Philipsen-Kollege greift Sturz-Auslöser Coquard an

Bryan Coquard brachte Jasper Philipsen zu Sturz
Bryan Coquard brachte Jasper Philipsen zu Sturz
Foto: © IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano
09. Juli 2025, 06:00
sport.de
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Der schwere Sturz von Jasper Philipsen und das damit verbundene Aus bei der Tour de France schlagen weiter hohe Wellen. Sturz-Auslöser Bryan Coquard war nach der 3. Etappe am Boden zerstört.

Sprint-König Jasper Philipsen ist bei der Tour de France bei Tempo 61 heftig gestürzt und musste das Rennen abbrechen. Ein gebrochenes Schlüsselbein, mindestens eine gebrochene Rippe, lautete die erste Diagnose. 

Der am Sturz unschuldige Philipsen war im Vollsprint von Bryan Coquard abgeräumt worden. Der Cofidis-Fahrer war durch einen Berührung mit dem Belgier Laurenz Rex ins Straucheln geraten.

Die UCI-Jury bestrafte Coquard anschließend mit einer Geldstrafe von 500 Schweizer Franken, dem Abzug von 13 Zählern in der Punktewertung und einer Gelben Karte.

Nach dem Rennen sorgte der Crash für heftige Diskussionen.

Philipsens Teamkollege Jonas Rickaert von Alpecin-Deceuninck griff Coquard noch während des Rennens an. Auch anschließend fand der Belgier deutliche Worte.

"Ich war erst wütend auf Coquard und wollte ihn zur Rede stellen. Er sagte, er konnte nichts dafür. Aber es ist nicht das erste Mal, dass er bei einem Zwischensprint zu große Risiken eingeht", merkte Rickaert an und teilte weiter aus: "Und das obwohl er höchstens Sechster oder so im Punkteklassement werden kann. Dass er beim Finish mitsprintet, okay. Dann geht es um den Sieg. Aber sein Leben für zehn Punkte zu riskieren, dafür fehlen mir einfach die Worte."

Alpecin-Teammanager Philip Roodhooft nahm Coquard dagegen in Schutz. "Es gibt einen Unterschied zwischen Ursache und Schuld. Natürlich wird gesprintet, wenn irgendwo ein Strich gezogen wurde. Und dann kann so etwas passieren", sagte er bei "Sporza".

Coquard mit Tränen in den Augen

Coquard selbst war nach der 3. Etappe untröstlich. "Sie können sich sicher vorstellen, dass es kein gutes Gefühl ist, das Grüne Trikot zu Fall gebracht zu haben. Ich habe mir inzwischen die Bilder angesehen. Ich weiß wirklich nicht, was da passiert ist", erklärte der Franzose.

Der Cofidis-Fahrer ergänzte: "Ich wollte ihn (Philipsen) aber selbstverständlich nicht zu Fall bringen. Ich wollte keine Risiken eingehen. Dann habe ich aber die Balance verloren und bin aus dem Pedal gerutscht."

Mit Tränen in den Augen entschuldigte sich Coquard. "Es war keine Absicht, aber ich möchte mich bei Philipsen und Alpecin entschuldigen. Ich bin kein schlechter Mensch und es war wirklich nicht schön heute", beteuerte der 33-Jährige, der im Schlusssprint ebenfalls in einen Sturz verwickelt war.

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