Sie wird noch zu einer echten Grand-Slam-Expertin: Nachdem Laura Siegemund im Juli in Wimbledon das Viertelfinale der Einzelkonkurrenz erreichte und damit mit 37 Jahren ihr bislang bestes Ergebnis bei einem Major einstellte, startete die Doppel-Spezialistin aus Metzingen auch in die US Open mit einem Knall: Siegemund zwang überraschend die Weltranglisten-17. Diana Shnaider aus Russland in die Knie.
Nach einem wahren Kraftakt, der mehr als 2:30 Stunden dauerte, nutzte die Nummer 52 des WTA-Ranking ihren ersten Matchball, um den Sack zuzumachen. Am Ende konnte Siegemund einen 7:6-2:6.6:3-Sieg gegen Shnaider bejubeln. Ihre 18 Jahre jüngere Kontrahentin hatte vor zwei Tagen noch das WTA-Turnier von Monterrey gewonnen und hatte ihre Favoritenstellung gegenüber Siegemund damit noch einmal untermauer.
Dass der DTB-Star mit einem dick bandagierten Oberschenkel auf dem Court stand, sorgte nicht unbedingt dafür, dass ihr die Wettbüros bessere Chancen zurechneten, Siegemund behielt dennoch auch im dritten Vergleich mit Shnaider die Oberhand.
"Ich bin halt auch nicht mehr die Jüngste"
"Das ist einer der Siege, auf die ich mit am stolzesten bin", sagte sie nach der Partie: "Nach Cincinnati hatte ich eine Oberschenkel-Verletzung, danach habe ich zehn Tage gar nicht und sieben Tage im Prinzip nur aus dem Stand trainiert. Und dann hier eine solche Partie abzuliefern, darauf bin ich sehr stolz. Ich bin halt auch nicht mehr die Jüngste."
Der Stolz dürfte auch daher rühren, dass New York bislang nicht zum besten Pflaster für Siegemund zählte. Das höchste der Gefühle war bislang das Erreichen der 3. Runde im Jahr 2016.
Anders gestaltet sich die Lage im Doppel: 2016 gewann Siegemund das Mixed in Flushing Meadows, 2020 das Damen-Doppel.
In der 2. Runde wartet nun die Russin Anastasia Zakharova (Nummer 90 der Weltrangliste) auf Siegemund, Zakharova setzte sich zum Auftakt in zwei Sätzen gegen die Armenierin Elina Avanesyan (Nummer 103 der Weltrangliste) durch.




