Fußball UEFA Women's EURO  Frauen 2025 Schweiz Live-Konferenz

Fazit:
Spanien schlägt Deutschland mit 1:0 nach Verlängerung und folgt England ins EM-Finale, das dann auch eine Neuauflage des WM-Endspiels 2023 sein wird. Dabei scheiden die DFB-Frauen definitiv erhobenen Hauptes aus. Lediglich zwei kurze Sturmläufe der Spanierinnen mussten die Deutschen überstehen, die im zweiten Durchgang die zwingenderen Offensivaktionen hatten und La Roja spätestens in der Verlängerung sogar richtig entnerven konnten, nachdem Wamser quasi mit dem Abpfiff der regulären Spielzeit den Lucky Punch auf dem Fuß hatte. Ausgerechnet in einer Phase, in der von den Ibererinnen praktisch gar nichts mehr kam, wurden die DFB-Frauen dann aber zu übermütig und ließen ihre defensive Absicherung aus den Augen. Weltfußballerin Aitana Bonmatí bestrafte das sieben Minuten vor Spielende gnadenlos mit dem goldenen Treffer zum 1:0. Im neunten Anlauf ist es der erste spanische Pflichtspielsieg gegen Deutschland.

Die allerletzten 60 Sekunden brechen an und Deutschland wirft alles nach vorne, woraufhin hinten natürlich gar nichts mehr abgesichert wird. Dadurch hat Salma Paralluelo noch einmal die Chance, abzuschließen, schießt aber die zentral stehende Ann-Katrin Berger an.

Schade. Sydney Lohmann hat die gute Idee, einen scharfen Diagonalball in den Lauf von Jule Brand zu chippen, die beim Antritt aber leicht ins Straucheln gerät, woraufhin der Ball im Toraus strandet.

Beim Bühl-Eckball von rechts kommt Selina Cerci im Rückraum zwar zum Kopfball, trifft den Ball aber überhaupt nicht gut. Um Welten links vorbei. Abstoß Spanien.

Lea Schüller steht auch direkt im Mittelpunkt, als sie aus 19 Metern einfach mal satt mit rechts aufs rechte obere Eck Maß nimmt. Cata Coll streckt sich und kann dieses Pfund zur Ecke abwehren.

Christian Wück reagiert sofort und bringt Lea Schüller für Elisa Senß. Sechs Minuten bleiben der DFB-Frauenmannschaft noch für den Ausgleich.

Tooor für Spanien, 0:1 durch Aitana Bonmatí
Die Spanierinnen erzielen das Tor zum 1:0 und stoßen damit das Tor zum Finale weit auf - ausgerechnet in einer Phase, in der die DFB-Frauen klar am Drücker waren. Allerdings haben die Deutschen zuletzt die Defensive vernachlässigt, was La Roja nun gnadenlos ausnutzt. Athenea del Castillo spielt aus der Drehung heraus einen starken Steckpass über rechts in den Lauf von Aitana Bonmatí, die dann sieht, dass Ann-Katrin Berger das kurze Eck offen lässt. Es kommt aus spitzem Winkel der satte Rechtsschuss auf selbiges, bei dem die ansonsten so tadellose deutsche Torhüterin jetzt chancenlos ist. War es das?

Jetzt lassen die deutschen Spielerinnen allerdings defensiv die Absicherung aus den Augen, woraufhin La Roja noch einmal ausschwärmt. Eine Seitenverlagerung landet bei Athenea del Castillo, deren Pass in den Rückraum aber ins Nichts geht.

Gelbe Karte für Salma Paralluelo (Spanien)
Wieder marschieren die Deutschen nach vorne. Dieses Mal in Form von Jule Brand, die von Salma Paralluelo nur mit einem taktischen Foul gestoppt werden kann. Das gibt natürlich Gelb.

Inzwischen haben die DFB-Frauen sogar die längeren Ballbesitzphasen als die Spanierinnen. So richtig zündende Ideen haben die Deutschen allerdings auch nicht. Vieles bleibt beidseitig momentan Stückwerk.

Gelbe Karte für Patri Guijarro (Spanien)
Patri langt im Zentrum zu hart gegen Dallmann zu und handelt sich dafür die Gelbe Karte ein.

Die zweite Hälfte der Verlängerung bricht an. Gibt es - wie gestern zwischen Italien und England - nun die Entscheidung? Oder geht die Partie auch noch ins Elfmeterschießen?

Bei einer Paralluelo-Ecke von rechts behindern sich im Rückraum Paredes und Patri gegenseitig, sodass der Kopfball von Letztgenannter deutlich über das deutsche Tor hinweg fliegt. Keine Gefahr.

Montse Tome wechselt noch einmal und bringt Cristina Martín-Prieto. Die erste Hälfte der Verlängerung ist derweil fast vorbei.

Aitana Bonmatí tankt sich auf dem rechten Flügel nach vorne, muss dann aber mit dem Fuß am Ball ihre Mitspielerinnen nach vorne winken, weil nicht wirklich jemand mitgelaufen ist. Entsprechend ergebnislos bleibt ihre Hereingabe in die Box.

Offensiv kommt von La Roja weiterhin fast gar nichts mehr. Die DFB-Frauen haben es geschafft, den Ibererinnen den Schneid abzukaufen. Jedoch sind nach den intensiven Defensivaktionen die eigenen Beine sehr schwer. Ein Stück weit wird diese Partie jetzt wohl auch im Kopf entschieden.

Sydney Lohmann übernimmt nun für Kämpferherz Sophia Kleinherne.

Starke Szene: Kleinherne hat sich bei diesem aufopferungsvollen Einsatz leicht verletzt und kann nicht weitermachen, will aber unbedingt die Zähne zusammenbeißen. Wück redet auf sie ein, woraufhin sie unter Tränen einlenkt, ausgewechselt zu werden.

Irgendwie rutscht der Ball nun zu Salma Paralluelo durch, die von Sophia Kleinherne, die mit ihrer Grätsche noch einmal alles hineinwirft, aber noch entscheidend gestört wird. Ann-Katrin Berger kommt raus und wirft sich resolut auf die Kugel, die sie erfolgreich unter sich begraben kann.

Die DFB-Frauen können umschalten und Bühl bedient im Drei-gegen-Drei die über rechts startende Wamser, deren strammer Schuss aber gut drei Meter über die spanische Querlatte hinweg rauscht.

Die erste Hälfte der Verlängerung startet. Der Ball rollt wieder im Zürcher Letzigrund.

Zwischenfazit:
Nach 90 torlosen Minuten geht auch das zweite EM-Halbfinale in die Verlängerung. Mussten die DFB-Frauen im ersten Durchgang noch zwei sehr kritische Sturmläufe der Spanierinnen überstehen, lag im zweiten Durchgang das Chancenplus bei der Wück-Elf. Kurz nach Wiederanpfiff vergab Hoffmann einen Kopfball völlig frei, ehe in der Nachspielzeit Wamser den Siegtreffer auf dem Fuß hatte. Sowohl Cata Coll als auch Ann-Katrin Berger glänzten überdies mit starken Paraden. Jetzt gibt es noch 30 Minuten Nachschlag.

Riesenchance Deutschland! Wahnsinn! Das wäre beinahe der absolute Lucky Punch gewesen! Ein Schuss von Bühl wird richtig scharf aufs rechte obere Eck abgefälscht, wo Cata Coll den Ball gerade noch irgendwie vor der Linie frontal abwehrt - jedoch direkt in die Füße von Carlotta Wamser, die aus spitzem Winkel und sieben Metern Entfernung freie Schussbahn hat. Den Gewaltschuss aufs kurze Eck wischt die spanische Torhüterin aber zur Ecke, woraufhin sie von ihrer gesamten Mannschaft gefeiert wird.

Da wäre es beinahe passiert! Nach Vorstoß über rechts von Athenea del Castillo kommt die flache Flanke scharf zum zweiten Pfosten, wo sich die einschussbereite Salma Paralluelo ganz lang macht, jedoch um eine Haaresbreite verpasst.

Gerade einmal vier Minuten gibt es jetzt noch on top.

Die reguläre Spielzeit ist fast abgelaufen und von La Roja ist im Moment herzlich wenig zu sehen. Im Moment stehen alle Zeichen auf Verlängerung.

Giovanna Hoffmann hat sich aufgerieben, blieb vor dem Tor aber glücklos. Christian Wück schickt für sie daher nun Selina Cerci ins Rennen.

Klara Bühl übernimmt die Verantwortung beim fälligen Freistoß und probiert es natürlich direkt. Kurzzeitig geht auch ein Jubel durchs Stadion, weil der Ball, der das rechte untere Eck nur um wenige Zentimeter verfehlt, hinter dem Netz entlang rollt. Drin ist die Kugel jedoch nicht. Richtig knappe Kiste.

Athenea del Castillo verschätzt sich völlig und räumt Elisa Senß kurz vor dem eigenen Strafraum mit einem Tritt gegen den Knöchel um. Das bringt den DFB-Frauen einen Freistoß aus 22 Metern zentraler Position ein.

Die deutsche Torhüterin beißt noch einmal die Zähne zusammen und bleibt auf dem Platz. Die Partie kann fortgesetzt werden.

Ann-Katrin Berger ist nach einem spanischen Vorstoß über rechts scheinbar gegen den Pfosten geprallt und hält sich die linken Rippen sowie ans linke Bein. Die Partie muss unterbrochen werden. Hektisch macht sich an der Seitenlinie nun auch Stina Johannes warm.

Montse Tome unterbricht die Partie für einen weiteren Wechsel und bringt Athenea del Castillo. Es läuft bereits die Schlussviertelstunde.

Im Moment ist es viel Mittelfeldgeplänkel und viel Klein-Klein. Beide Teams wissen, dass ein Fehler dieses Halbfinale nun entscheiden kann. Während die DFB-Frauen sich weiter aufs Verteidigen konzentrieren, sind die Spanierinnen womöglich auch deshalb im Moment nicht dazu bereit, ins Risiko zu gehen.

Die Spanierinnen greifen über links an, aber nach einer scharfen Hereingabe von Aitana Bonmatí verpassen im deutschen Sechzehner gleich zwei Mitspielerinnen.

Montse Tome vollzieht ebenfalls ihren ersten Wechsel und wirft mit Salma Paralluelo eine frische Offensivspielerin ins Geschehen.

Die deutsche Auswahl erarbeitet sich eine weitere Ecke, aber unter der scharfen Hereingabe von Bühl taucht nun Hoffmann hindurch. Keine Gefahr.

Christian Wück justiert nun erstmals nach und bringt Linda Dallmann in die Partie.

Die DFB-Frauen setzen nach und Bühl kommt aus elf Metern linker Position trotz Bedrängnis zum wuchtigen Abschluss aufs kurze Eck, wo Cata Coll aber per Fußabwehr zur Stelle ist.

Nach einem Kett-Einwurf tankt sich Däbritz links bis zur Grundlinie vor und kann endlich mal eine Flanke in den spanischen Strafraum schlagen. Jedoch kommt der Ball viel zu nah vors Tor. Cata Coll pflückt die Kugel sicher aus der Luft.

Pina kommt über links zwar an Wamser vorbei, erneut ist aber Kleinherbe zur Stelle, um mit der nächsten Monstergrätsche zur Ecke zu klären, die dann ebenfalls verpufft. Die DFB-Damen nehmen die Abwehrarbeit voll an und verteidigen sehr leidenschaftlich.

Auf der anderen Seite zieht Aitana Bonmatí per Körpertäuschung an Rebecca Knaak vorbei und kann aus 13 Metern wuchtig mit links abschließen. Sophia Kleinherne wirft sich jedoch entschlossen per Grätsche dazwischen und klärt zur Ecke, die nichts weiter einbringt.

Klara Bühl zieht eine Ecke hoch in die spanische Box, wo sich Zielspielerin Rebecca Knaak im Luftduell jedoch nicht behaupten kann. Auch die Spanierinnen verteidigen effektiv, wenn es darauf ankommt.

Hoffmann hilft hinten mit aus und nimmt nach Ballgewinn sofort Fahrt auf, wird dann aber von Patri Guijarro rustikal abgeräumt. Die Spanierin hat Glück, hierfür nicht Gelb zu sehen. Das Einsteigen hätte man sicherlich auch taktisch auslegen können.

Jetzt spielt La Roja es mal ganz schnell. Nach Pass in die Tiefe läuft Batlle Kett davon, legt sich beim Eindringen in den Strafraum aber den Ball zu weit vor. Berger ist zur Stelle und schnappt sich die Kugel, aber Batlle setzt per Grätsche nach und erwischt die deutsche Keeperin hart, die nach kurzem Schütteln aber direkt anzeigt, dass alles in Ordnung ist.

Die DFB-Frauen kommen gut aus der Kabine und Klara Bühl tankt sich auf dem linken Flügel nach vorne. Es kommt die flache Hereingabe auf Jule Brand, die aus der Drehung heraus allerdings nur Irene Paredes anschießt. Da die spanische Abwehrspielerin mit ausgestreckten Armen in den Block geht, reklamieren die deutschen Spielerinnen noch auf Handspiel. Die Schiedsrichterin hat aber gute Sicht und winkt sofort ab.

Der erste vielversprechende Abschluss im zweiten Durchgang gehört den Deutschen. Bühl findet mit einer Freistoßflanke vom rechten Flügel die einlaufende Hoffmann, die völlig frei aus 14 Metern rechts am Tor vorbei köpft und es dann selbst nicht fassen kann. La Roja hat offenkundig auf Abseits spekuliert. Der Treffer hätte aber gezählt.

Unverändert kehren beide Teams auf den Rasen zurück. Weiter geht's mit dem zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Zur Pause steht es zwischen Deutschland und Spanien noch 0:0, was mit Blick auf die letzten sieben Minuten womöglich leicht schmeichelhaft für die DFB-Frauen ist, die zumindest in den ersten 40 Minuten nicht nur ebenbürtig waren, sondern trotz dem deutlich geringeren Ballbesitz die hochwertigeren Chancen hatten. Bühl ließ die dickste Chance nach weitem Berger-Abschlag aber liegen (8.). Lange Zeit kam La Roja bei zu statischem und ideenlosen Spiel nicht hinter die deutsche Kette. Lediglich einen Kett-Stockfehler, der Esther einen Schuss aus elf Metern ermöglichte, musste Berger mal entschärfen (20.). Dann allerdings brach mit der 40. Minute ein Sturmlauf der Ibererinnen an, die im Zuge mehrerer starken Abschlüsse die Führung durchaus verdient gehabt hätten. Die DFB-Frauen dürfen sich wie bereits gegen Frankreich bei ihrer Keeperin dafür bedanken, dass es noch 0:0 steht. Durchatmen.

Und noch einmal Berger! Die DFB-Frauen sind gedanklich wohl schon in der Kabine, denn nun taucht Pina links vor dem Tor auf, scheitert aber mit ihrem zu zentralen Flachschuss an der deutschen Torhüterin, die auch diese Chance entschärft. Wahnsinn!

Dicke Chance für Spanien! La Roja drückt auf das Tor vor der Pause und nach starkem Diagonalball steht Kleinherne nicht gut, woraufhin Esther aus neun Metern halblinker Position frei abschließen kann. Den Rechtsschuss aufs lange Eck schnappt sich aber einmal mehr die unüberwindbare Berger.

Die Wück-Elf muss das 0:0 jetzt in die Kabine bringen. Da hilft es, dass es trotz vieler Unterbrechungen nur eine Minute Nachspielzeit gibt.

Die Spanierinnen drehen jetzt auf und werden bei ihren Kurzpassstafetten kaum noch von den DFB-Frauen gestört. So landet die Kugel bei Mariona Caldentey, deren Linksschuss aus 13 Metern halbrechter Position allerdings zu zentral aufs deutsche Tor kommt. Ann-Katrin Berger ist zur Stelle und begräbt die Kugel sicher unter sich.

Nach grenzwertigem Zweikampf tankt sich auf einmal Klara Bühl durch die spanischen Reihen hindurch. Der Weg zum Tor ist verstellt, aber im vertikalen Dribbling macht die 24-Jährige weitere Meter gut und packt dann schließlich in Anlehnung an Bonmatís geniale Vorlage aus dem Viertelfinale die Hacke aus. Allerdings ohne Erfolg. Der Ball wird abgefangen.

Pfosten für Spanien! Claudia Pina bringt nun eine Ecke von rechts gefährlich in die deutsche Box, wo Giovanna Hoffmann nicht eng genug bei Irene Paredes steht. Deren Kopfball aus elf Metern kommt scharf aufs rechte Eck, klatscht dort aber nur an den Pfosten. Der Ball bleibt aber scharf, woraufhin Esther González zum Fallrückzieher ansetzt. Bedrängt von Sophia Kleinherne geht der Abschluss aber deutlich vorbei.

Claudia Pina wird auf dem linken Flügel von Carlotta Wamser gestellt, tunnelt ihre Gegenspielerin und fädelt beim Vorbeilaufen geschickt ein, was La Roja einen durchaus interessanten Freistoß einbringt, den die Gefoulte auch selbst ausführt. Der Ball kommt scharf zum ersten Pfosten, wo Alexia Putellas per Kopf abschließen kann. Die Kugel segelt jedoch am langen Eck vorbei.

Nach kurzzeitiger Drangphase ist das Spiel der Spanierinnen inzwischen wieder deutlich statischer. Die Auswahl von Montse Tome kommt partout nicht hinter die deutsche Kette und findet in der erstklassig eingestellten Defensive keine Lücke.

Mariona Caldentey stellt gegen die anrauschende Franziska Kett rustikal den Körper rein, woraufhin die Deutsche wie an einer Wand abprallt. Ihr bleibt sichtlich die Luft weg. Nach einer Behandlungspause geht es aber auch für die 20-jährige Spielerin vom FC Bayern weiter.

Carlotta Wamser zirkelt den Ball herausragenden in den Lauf von Giovanna Hoffmann, die nur noch Cata Coll vor sich hat, den Rechtsschuss aus 15 Metern jedoch um wenige Millimeter am rechten Pfosten vorbei setzt. Daraufhin geht an der Seite jedoch auch die Fahne nach oben. Knapp, aber ein Treffer hätte vermutlich ohnehin nicht gezählt.

Däbritz arbeitet sich auf dem rechten Flügel nach vorne und bedient die lauernde Hoffmann, die aus 14 Metern aus der Drehung heraus sofort mit rechts abzieht, allerdings Paredes anschießt.

Während Knaak abseits des Felds weiterbehandelt wird, probieren die Ibererinnen es nicht direkt, sondern mit einer aus drei Kurzpässen bestehenden Variante, die völlig misslingt. Daraufhin kehrt Knaak fürs Erste wieder aufs Feld zurück.

Janina Minge räumt Patri Guijarro ab, kommt aber mit einer intensiven Ermahnung davon. Dennoch gibt es für La Roja einen gefährlichen Freistoß, der allerdings noch nicht ausgeführt werden kann, weil Rebecca Knaak auf dem Rasen liegen bleibt und intensiv behandelt werden muss. Die Partie ruht daher gerade.

Nach 20 Minuten, in denen praktisch gar kein Durchkommen war, erhöht die spanische Auswahl nun zunehmend das Tempo und wird bei den Vorstößen kreativer und auch zwingender. Noch hält die DFB-Elf den Laden defensiv aber am Laufen.

La Roja hat nun scheinbar Blut geleckt und setzt nach. Die Spanierinnen erarbeiten sich direkt den nächsten Eckstoß. Mit dem ruhende Ball von rechts findet Claudia Pina hinter dem zweiten Pfosten Irene Paredes, deren Kopfball aber zu zentral auf Ann-Katrin Berger kommt. Kein Problem für die Keeperin, die sicher zupackt.

Gute Gelegenheit für Spanien! Jetzt wäre es um ein Haar passiert, weil Franziska Kett eine eigentlich schwache spanische Hereingabe vom linken Flügel mit dem ersten Kontakt nicht festmacht, sondern den Ball direkt vor die Füße von Esther González verstolpert. Die zieht sofort ab und zwingt Ann-Katrin Berger mit einem satten Rechtsschuss aus elf Metern zur Parade. Die Torhüterin lenkt die Kugel aber zur Ecke, die dann nichts weiter einbringt.

Gelbe Karte für Esther González (Spanien)
La Roja prallt erneut an der deutschen Defensive ab und für Jule Brand ergibt sich die Chance, einen Konter zu starten, den Esther González mit einem taktischen Foul unterbindet. Dafür sieht sie Gelb.

Die Spanierinnen werden nach wie vor nicht gefährlich im deutschen Drittel vorstellig, weil die Wück-Elf das Zentrum hervorragend verdichtet und alle Anspielstationen gut zustellt.

Gelbe Karte für Sara Däbritz (Deutschland)
Däbritz geht mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit Mariona und trifft ihre Gegenspielerin leicht am Brustkorb. Dafür sieht sie die erste Gelbe Karte der Begegnung.

Wieder schaltet die DFB-Frauenmannschaft nach einer Balleroberung um und erneut hat Klara Bühl über links richtig viel Platz. Im entscheidenden Eins-gegen-Eins mit Irene Paredes entscheidet sie sich dann aber gegen das Dribbling und für den wenig vielversprechenden Abschuss, den ihre Gegenspielerin mühelos blockt.

Die DFB-Frauen agieren sehr geduldig, arbeiten stark gegen den Ball und schwärmen nach Ballgewinnen immer wieder pfeilschnell aus. Für La Roja ist es bislang eine sehr unangenehme Partie, zumal die Deutschen klar signalisieren, gar kein Problem damit zu haben, den Ballbesitz abzugeben.

Die Ibererinnen kommen weiterhin nicht durch. Auch nach Vorstoß von Olga Carmona bis zur Grundlinie wird deren Flanke von Elisa Senß per Kopfball mühelos geklärt. Die Herangehensweise von Christian Wück geht in den ersten zehn Minuten voll auf.

Dicke Chance für Deutschland! Nach einem weiten Abschlag von Berger zieht Hoffmann den Kopf ein, weil sie die startende Bühl sieht, die dann auch frei durch ist. Aus halblinker Position sucht sie aus 15 Metern den Abschluss aufs lange Eck, setzt den flachen Linksschuss aber um eine Haaresbreite am rechten Pfosten vorbei.

Die Spanierinnen haben zwar mehr vom Ball, kommen aber noch nicht einmal ansatzweise hinter die deutsche Kette. Bei einem Pass auf Aitana Bonmatí steht diese im Abseits.

Nach Ballgewinn im Zentrum kommt sofort der Pass in die Tiefe auf Klara Bühl, die allerdings gegen die etwas schnellere Ona Batlle nicht in die Eins-gegen-Eins-Situation kommt. Die spanische Defensivspielerin ist zuerst am Ball und klärt.

Deutschland greift in den ersten Minuten sehr hoch an und hält durchaus gut dagegen. Noch kann La Roja den dominanten Ballbesitzfußball nicht auf den Platz bringen. Stattdessen ist es eine kampfbetonte Anfangsphase.

Es geht los im Zürcher Letzigrund. Die DFB-Frauen spielen in weißen Trikots über schwarzen Hosen. Die Spanierinnen sind ganz in Rot gekleidet. Der Ball rollt.

Die Bilanz wiederum dürfte den DFB-Damen Mut machen, denn tatsächlich ist es den Spanierinnen in inzwischen acht Anläufen noch nie zuvor gelungen, einen Sieg gegen die Deutschen zu erringen (drei Remis, fünf Niederlagen). Zuletzt zog La Roja bei den Olympischen Spielen 2024 im Spiel um Platz drei mit 0:1 gegen Deutschland den Kürzeren. Auch das bis dato einzige EM-Duell (2022 in England) haben die deutschen Fußballerinnen mit 2:0 gewonnen.

La Roja ist im Frauenfußball aktuell allerdings das absolute Maß der Dinge. Nicht nur haben die amtierenden Weltmeisterinnen bei der EM 2025 alle vier Spiele gewonnen und dabei 16 Tore erzielt, sondern sie haben auch insgesamt ihre letzten neun Länderspiele allesamt siegreich gestaltet. Auf die DFB-Frauen rollt eine unfassbare Wucht zu, zumal die Spanierinnen im Kalenderjahr 2025 in neun von elf absolvierten Länderspielen mindestens drei Tore erzielten.

Nach dem Kraftakt gegen Frankreich, als die DFB-Damen 106 Minuten lang in Unterzahl alles weg verteidigten, ausglichen, sich ins Elfmeterschießen retteten und dort dann auch noch die Oberhand behielten, wollen die deutschen Spielerinnen nun natürlich auch erneut ins große Finale einziehen, um sich dort für das verlorene EM-Finale 2022 an den Lionesses zu revanchieren. Gelingt der Wück-Elf heute das kleine Fußballwunder gegen übermächtige Spanierinnen, wäre es das bereits zehnte erreichte Endspiel bei Frauen-Europameisterschaften. In acht der bisherigen neun Fälle klappte es bislang auch mit dem Titelgewinn.

Spaniens Trainerin Montse Tome reagiert auf den 2:0-Sieg über die Gastgeberinnen aus der Schweiz mit einer Veränderung an ihrer Startformation, die ebenfalls notgedrungen ist: Für Laia Aleixandri (Gelbsperre) rückt María Méndez in die erste Elf.

Schauen wir uns direkt an, wie beide Teams es heute Abend personell angehen. Christian Wück muss auf gleich drei Ausfälle reagieren. Kathrin Hendrich, die die frühe Rote Karte sah, wäre immerhin in einem möglichen Finale wieder spielberechtigt. Zudem fehlen Sjoeke Nüsken (Gelbsperre) und Sarai Linder (Sprunggelenksverletzung). Immerhin kehrt Carlotta Wamser nach abgegoltener Sperre in die Startelf zurück. Außerdem starten Sara Däbritz und Sophia Kleinherne.

Gesucht wird der Finalgegner der Engländerinnen, die sich gestern Abend mit 2:1 nach Verlängerung gegen Italien behaupteten. Entweder wird es somit eine Neuauflage des letzten EM-Endspiels, in dem 2022 die Lionesses mit 2:1 nach Verlängerung gegen Deutschland siegten, oder aber eine Neuauflage des Endspiels der WM 2023, in dem die Spanierinnen England mit 1:0 schlugen.