Vizemeister 1951 und Gründungsmitglied der Bundesliga
- Der SC Preußen Münster wurde am 30. April 1906 von Schülern des noch heute existierenden Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasiums gegründet. Schon 1908 spielte das Team erstklassig, 1914 wurde es erstmals Westfalenmeister, pendelte dann aber von den 1920er Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg zwischen Erst- und Zweitklassigkeit.
- Der Oberliga West gehörte der Klub von 1948 bis zum Ende 1963 ununterbrochen an. Höhepunkt war die Teilnahme am Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1951, das gegen den 1. FC Kaiserslautern (mit fünf Spielern aus der späteren Weltmeisterelf 1954) mit 1:2 verloren ging. Diese Vizemeisterschaft war der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
- 1963 qualifizierte sich Preußen Münster als Vierter der Oberliga West für die neu gegründete Bundesliga. Es blieb eine Stippvisite: Am Ende der Premierensaison musste der Klub als Vorletzter der Tabelle absteigen und blieb in den mehr als sechs Jahrzehnten danach ohne Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse.
- Auch in der 2. Liga spielte der SC Preußen nur wenige Saisons, beginnend mit einem Aufenthalt über sieben Spielzeiten hinweg in der 2. Liga Nord (1974 bis 1981). Zwischen 1989 und 1991 gab es zwei weitere Saisons in der nunmehr eingleisigen 2. Liga. Erst 2024 kehrten die Preußen nach 33 Jahren wieder in die Zweitklassigkeit zurück.
Lange Jahre in der höchsten Amateurklasse
- Preußen Münster ist einer der Klubs mit der reichhaltigsten Historie in den obersten deutschen Amateurligen. Von 1964 bis 1974 spielten die Münsteraner in der Regionalliga West, von 1981 bis 1994 bis auf zwei Zweitliga-Saisons in der Oberliga Westfalen und von 1994 bis 2011 nochmals – erneut mit der Ausnahme zweier Spielzeiten – in der jeweils dritthöchsten Spielklasse (verschiedene Regionalligen).
- 2011 gelang mit dem Aufstieg in die 3. Liga die Rückkehr in den Profifußball nach zwanzig Jahren Abwesenheit, ehe 2020 wieder der Abstieg in den Amateurfußball hingenommen werden musste. 2023 ging es als souveräner Meister der Regionalliga West zurück, nur ein Jahr später gelang der Durchmarsch in die Zweitklassigkeit.
Traditionen und Legenden
Das Preußenstadion
- Das Preußenstadion wurde 1926 eröffnet und ist damit eines der ältesten noch genutzten Stadien im deutschen Profifußball. Mit Beginn eines groß angelegten Umbaus übernahm 2025 der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster die Namensrechte, sodass das Stadion mittlerweile "LVM-Preußenstadion" heißt.
- Am 1. November 1925 wurde vom Standort des wenige Monate später eröffneten Preußenstadions das Spiel des SCP gegen Arminia Bielefeld im Rundfunk gesendet – die erste Live-Übertragung eines Fußballspiels in Deutschland.
Rivalitäten
Legenden
- Erfolgsgaranten in der Vizemeistersaison 1950/51 waren die Spieler des so genannten "100.000-Mark-Sturms", u.a. Alfred "Adi" Preißler (später Rekord-Torschütze von Borussia Dortmund) und der Kunstschütze Felix "Fiffi" Gerritzen. Die Bezeichnung spielt auf das damals neue Sponsoring des Klubs durch einen Pool an örtlichen Geschäftsleuten an, den der damalige Präsident Josef Oevermann zusammengebracht hatte. Trainer war Willi "Fischken" Multhaup, der später den BVB zum ersten deutschen Europapokal-Titelgewinn führte (1966).
- Zwei aus der Bundesliga bekannte Brüderpaare spielten jeweils in der Jugend des SC Preußen: Christoph und Malte Metzelder sowie Matthias und Sebastian Langkamp. Auch der langjährige Bremer Bundesliga-Spieler und spätere Trainer Benno Möhlmann lief für den SC Preußen auf. Simon Scherder stieß mit 13 Jahren zum Verein und machte im Erwachsenenbereich die Reise von der 3. Liga zurück in die Regionalliga und dann den Durchmarsch in die 2. Liga mit. Der Verteidiger gewann mit den Münsteranern zudem zweimal den Westfalenpokal.
Vereinshymne
- Als bekannteste Hymne der Preußen gilt "Die Jungs von Preußen Münster", im Sommer 2024 kam "Fußball-Sinfonie", geschrieben und interpretiert vom in Münster geborenen Musiker Götz Alsmann, hinzu.
Maskottchen
- Fiffi, ein Adler, der nach dem Stürmer Felix "Fiffi" Gerritzen benannt wurde.