Fußball FIFA Testländerspiele  2010 November Rumänien - Italien Liveticker

Fazit:
Ohne lange Nachspielzeit pfeift Schiedsrichter Einwaller das Freundschaftsspiel zwischen Rumänien und Italien ab, die sich verdient unentschieden trennen. Ein wirklich unterhaltsames Spiel haben beide nicht geboten, auch wenn gen Ende der Partie beide Mannschaften noch zu ihren Chancen gekommen sind. Wirklich interessant dürften die vergangenen 90 Minuten aber nur für die Trainer gewesen sein. So hat Lucescus Mannschaft gezeigt, dass durchaus mehr Potential in ihr steckt, als sie in der EM-Qualifikation bisher gezeigt hat. Prandelli hingegen wird sich Gedanken machen müssen, wie er seine immer älteren Stars in Zukunft zu ersetzen denkt.

Sieben bis acht rumänische Spieler stehen jetzt im Strafraum der Osteuropäer, um den die Azzuri nur herumspielen können. Eine Idee, wie diese Abwehr zu knacken ist, scheint den italienischen Angreifern momentan nicht zu kommen.

Mit dem Ausgleich nehmen die Angriffsbemühungen auch wieder ab, das Spiel wird ausgeglichener und die Rumänen suchen ihr Glück wieder mehr in der Offensive. Bisher aber ebenfalls erfolglos.

Tooor für Italien, 1:1 durch Ciprian Marica
Und schließlich doch der Ausgleich: Nach einer Ecke von Pirlo verändern Quagliarella leicht die Flugbahn des Balls, der dann von Marica ins eigene Tor abgefälscht wird. Ein glücklicher Treffer, was aber besonders Prandelli momentan egal sein dürfte.

De Rossi hat sich offenbar bei dem Foul an Marica selbst verletzt und muss den Platz nach nur 33 Minuten wieder verlassen.

Marica wird zentral vor dem Strafraum von de Rossi von den Beinen geholt, was Rumänien einen Freistoß aus fast perfekter Position beschert. Tamas schießt diesen aber zu zentral auf Viviano.

Die rumänische Mannschaft befindet sich nun meist geschlossen in der eigenen Hälfte, bekommt so aber die Angriffe der Italiener langsam besser in den Griff. Besonders der nach der Pause so gefährliche Gilardino ist so meistens aus dem Spiel genommen.

Ein abgewehrter Freistoß von Pirlo fällt Aquilani direkt vor die Füsse, der diesen volley nimmt, aber das Tor weit verfehlt.

Rumänien ist nun voll und ganz damit beschäftigt, den Ball aus dem eigenen Strafraum zu halten. Ein konstruktiver Spielaufbau bleibt dabei auf der Strecke. Allerdings muss die italienische Abwehr höllisch aufpassen, keinen der langen Bälle zu unterschätzen, auf die Marica etc. nur warten.

Goian geht innerhalb weniger Sekunden erst gegen de Rossi, dann Gilardino zu hart in den Zweikampf. Den anschließenden Freitstoß aus zentraler Position kann Pirlo aber wieder nicht zum Anschluss nutzen.

Quagliarella versucht es mit einem Fallrückzieher, der zwar eine imposante Schußtechnik verrät, aber eben doch am Tor vorbeigeht.

Rumänien sieht sich zusehends gezwungen, den italienischen Angriffen, die jetzt konstant anrollen, mit Fouls zu begegnen. Wie lange das folgenlos bleibt, wenn ein Andrea Pirlo auf dem Platz steht, dürfte klar sein.

Traurig: Auch in Klagenfurt lässt sich das Publikum dazu hinab, Ballotellis Ballberührungen mit Affengeräuschen zu untermalen.

Gelbe Karte für Davide Santon (Italien)
Santon verliert den Ball durch einen technischen Fehler und weiß sich nur noch mittels eines taktischen Fouls zu helfen. Schwache Partie vom italienischen Außenverteidiger bisher.

Zum ersten Mal kommt Rumänien nach der Pause gefährlich in die Hälfte der Italiener und schon brennt es dort. Ein zweites Tor fällt aber nicht.

Balotelli setzt auf halb links zum Solo an, wird aber deutlich vor dem Strafraum unfair gestoppt. Der anschließende Freistoß bringt den Italienern aber nichts ein.

Wieder taucht Gilardino vor dem Tor von Pantilimon auf und bringt den Ball artistisch aufs Tor. Allerdings sieht ihn der Schiedsrichter auch hier wieder zu Recht im Abseits. Die Gefahr, die der Stürmer der Fiorentina aber ins Spiel der Azzuri bringt, ist beachtlich.

Dem in der ersten Hälfte erschreckend schwachen Balotelli will Prandelli offenbar noch eine Chance geben. Angesichts des Potentials des ManCity-Spielers keine schlechte Idee.

Prandelli bringt mit Gilardino, Pirlo und de Rossi die erwarteten Wechsel und diese zahlen sich unmittelbar aus. Schon in den ersten zwei Minuten der zweiten Hälfte taucht Gilardino zweimal frei vor dem rumänischen Tor auf und trifft einmal sogar ins Tor. Allerdings steht er dabei im Abseits.

Halbzeitfazit:
Rumänien führt zur Pause in einem überschaubar spannenden Spiel verdient mit 1:0. Das Team um den Torschützen Ciprian Marica vom Vfb Stuttgart war die bemühtere von zwei offensiv recht schwachen Mannschaften, was letztendlich den Ausschlag gegeben hat. Hoffentlich beleben die zu erwartenden Wechsel Prandellis den Angriff der Italiener, so dass auch die Fans der Azzuri auf ihre Kosten kommen.

Ende 1. Halbzeit
Nach ca. 30 Sekunden Nachspielzeit pfeift Schidsrichter Einwaller das Spiel pünktlich ab.

Nach einer Ecke von Diamanti kommt Ranocchia mit dem Kopf an den noch abgefälschten Ball. Im Gedränge schafft er es aber nicht, den Ball gefährlich aufs Tor der Rumänen zu bringen. Trotzdem: Italien wird wieder stärker.

Pirlo, Gilardino und andere Arrivierte streifen nun die Aufwärmtrikots über. Ein klares Signal von Prandelli, der sich die Bemühungen seiner zweiten Garde offenbar lange genug angesehen hat.

Der neue italienische Trainer Prandelli, traditionell nicht unumstritten, sieht besorgt aus. Verständlich, schließlich präsentiert sich sein Team heute alles andere als gefährlich. Und dass obwohl der Gegner sicher kein besonderes Format hat.

Gelbe Karte für Federico Balzaretti (Italien)
Nun ist auch ein Italiener an der Reihe: Balzaretti bringt einen rumänischen Angriff im rechten Mittelfeld rüde zum vorzeitigen Ende und wird dafür verwarnt.

Tooor für Rumänien, 1:0 durch Ciprian Marica
Schließlich zahlen sich die Offensiv-Bemühungen der Rumänen doch aus. Von links wird der Ball in den italienischen Strafraum gebracht, wo Rat schnell reagiert und auf Marica durchsteckt. Der steht frei vor dem Tor und zögert nicht lange. Insgesamt geht die Führung bisher absolut in Ordnung.

Gelbe Karte für Gabriel Torje (Rumänien)
Nach einer derben Grätsche gegen Ballotelli sieht Torje die erste Gelbe Karte des Spiels und das vollkommen zu Recht.

Die rumänische Offensive versucht es im italienischen Strafraum nacheinander mit Kurzpässen und Fernschüßen, die Blauen bleiben aber Herr der Lage und blocken alle ANgriffe ab.

Nach einer Flanke von rechts verpasst Marica den Ball im Fünfer knapp mit dem Kopf. Die bisher gefährlichste Szene des Spiels. Bezeichnend irgendwie.

Deac grätscht den aufgerückten Außenverteidiger Santon ab, bevor dieser Flanken kann. Der Linienrichter sieht allerdings den Italiener zuletzt am Ball, weswegen es Abstoß für Rumänien gibt.

... den Balotelli aus gut 25 Metern direkt aufs Tor bringen will, dabei aber kläglich scheitert. Selbst bei nassem Rasen geht so ein Ball nur in den seltensten Fällen ins Tor.

Die Rumänen hingegen finden zusehends besser ins Spiel und machen auch in der Defensive deutlich, dass sie dieses Spiel gewinnen wollen. Jetzt auf Kosten eines Freistoßes...

Das anfängliche leichte Übergewicht der Italiener schwindet zusehends, was sicher auch daran liegt, dass viele Stars der Azzuri noch auf der Bank sitzen. Fragt sich, wie lange noch. Denn bisher läuft bei den Blauen nicht viel zusammen.

Aus dem Mittelfeld der Rumänen wird einmal mehr Marica geschickt, der aber vom Schiedsrichter zurückgepfiffen wird. Die geahndete Abseitsposition ist denkbar knapp.

Das Aus für den Verteidiger kommt schnell, offensichtlich waren die schon vor dem Spiel bekannten muskulären Probleme Chivus schlimmer als erwartet. Für ihn kommt der bei Palermo spielende Goian.

Stancu fädelt vor dem italienischen Strafraum ein, bekommt aber keinen Freistoß zugesprochen. Der wäre aber auch sehr hart gewesen.

Ein weiterer langer Ball der Rumänen aus der eigenen Hälfte aus Marica, den dieser aber gar nicht erreichen kann. Kreative Spielzüge der Rumänen sind bisher selten, kommen wenn dann über die linke Seite zustande.

Duell der Kapitäne: Chivu geht vor dem eigenen Strafraum Rossi in die Beine. Den Freistoß aus aussichtsreicher Position setzt Diamanti aber in die Mauer.

Die Rumänen versuchen es über Marica auf der linken Seite. Dessen Flanke in den Fünfer ist aber zu schwach und zu ungenau, Viviano ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Langer Ball auf Balotelli, der gegen die beiden rumänischen Innenverteidiger aber nicht zum Abschluß kommt. Costel Pantilimon hat den Ball sicher.

Bisher sind torgefährliche Aktionen beider Teams Mangelware, auch wenn Italien den überlegenen Eindruck macht.

Während Italien noch immer mit der enttäuschenden Leistung bei der WM in Südafrika zu kämpfen hat, war Rumänien dort gar nicht erst vertreten. Der mühsame Einstieg der Rumänen in die bisherige EM-Qualifikation (zwei Unentschieden, eine Niederlage) zeigt auch warum.

In knapp 10 Minuten beginnt das Freundschaftsspiel zwischen Rumänien und Italien. Gespielt wird in Klagenfurt, wo es für beide Teams trotz des freundschaftlichen Charakters um viel geht.