Fußball England Premier League  2010/2011 36. Spieltag Fulham FC - Liverpool FC Liveticker

Fazit:
Der FC Liverpool will unbedingt nach Europa. Bis morgen Abend, wenn Tottenham nachlegen muss, stehen die Reds auf Rang 5 der Premier League. Wie ernst es der Elf von Kenny Dalglish ist, bekommt Fulham bereits nach 30 Sekunden und dem ersten Tor von Maxi Rodriguez zu spüren. Am Ende tragen sich Maxi Rodriguez (1./7./70.), Dirk Kuyt (16.) und Luis Suárez (75.) in die Torschützenliste eines denkwürdigen Fußballabends ein. Fulham spielt nur kurz vor und nach der Pause mit. Zwei Tore von Dembélé (57.) und Sidwell (86.) retten die Ehre der Londoner, die die höchste Heimniederlage der Saison kassieren. Liverpool geht mit breiter Brust in das Endspiel um den Europa-League-Startplatz gegen Tottenham am kommenden Wochenende. Das war's von der Themse für heute. Einen schönen Abend noch.

Handelfmeter fordert Liverpool nach glänzendem Konter. Suarez überläuft Hughes einfach im Sechzehner, passt zurück auf Kuyt. Und der schießt aus fünf Metern Baird auf der Linie an. Es war wohl angelegter Arm.

Nach sieben Heimspielen ohne Niederlage und nur einem Gegentor ist Fulhams Heimserie pulverisiert worden. Von einer Liverpooler Mannschaft, die nur 25 Minuten schlafmützig wirkte.

Den Unparteiischen gefällt das Torfestival. Vier Minuten Nachspielzeit werden angezeigt.

Doppelchance für Liverpool binnen Sekunden. Erst wird Jonjo Shelveys Schuss zur Ecke geklärt, danach wird Spearings Abnahme von der Linie gekratzt.

Gelbe Karte für Chris Baird (Fulham FC)
Baird gönnt Kuyt keinen Sprintsieg und legt ihn an der Seitenauslinie. Verdienter Lohn: Gelb.

Tooor für Fulham FC, 2:5 durch Steven Sidwell
Sidwell lässt noch einen richtigen Hammer raus. Fulham bringt den Ball in die Spitze, Škrtel wehrt in die Mitte ab. Dort steht Sidwell, der sich für seinen ersten Saisontreffer aus 18 Metern den linken oberen Winkel ausguckt.

Dalglish gönnt seinem Matchwinner den Sonderapplaus der mitgereisten Fans. Maxi Rodriguez darf nach drei blitzsauberen Toren vorzeitig vom Feld.

Pepe Reina muss sich die Handschuhe aber bei keinem Eckstoß schmutzig machen. Und dann geht der Mann des Abends raus.

Zwei Eckstöße kurz nacheinander für Fulham sorgen wenigstens für Entlastung bei den Cottagers.

Suarez vergibt das 6:1. Jetzt mal über die linke Seite. Dann sucht er den Abschluss, obwohl Kuyt neben ihm besser steht. Die Kugel fliegt weit drüber. Das Debakel für Fulham ist noch nicht zu Ende.

Tooor für Liverpool FC, 1:5 durch Luis Suárez
Welch eine Demonstration der Extraklasse. Joker Shelvey mit dem Diagonalpass auf die rechte Seite. Dort ist Suarez schneller als die Konkurrenz und geht ins 1:1-Duell mit Schwarzer. Schlägt einen Haken nach rechts und schiebt vom Fünfmetereck unbedrängt ein.

Wenn Fulham diesen Nackenschlag noch einmal wegstecken sollte, wäre das eine reife Leistung. Es sieht nun aber nach einer ruhigen Schlussviertelstunde für die Reds aus.

Tooor für Liverpool FC, 1:4 durch Maxi Rodriguez
Maxi Rodriguez Wunderknabe! Erst versucht er es im Zusammenspiel mit John Flanagan, der Doppelpass wird aber geblockt. Dann nimmt der Argentinier den Ball einfach mit, läuft quer zum Sechzehner und hält aus 20 Metern drauf. Die Kugel schlägt links oben ein, Schwarzer schaut tatenlos zu. Die Entscheidung durch den dritten Treffer von Maxi Rodriguez - sein zehnter in dieser Saison.

Den Freistoß schießt Zamora aus 17 Metern genau in die Mauer.

Gelbe Karte für Martin Škrtel (Liverpool FC)
Eine Umarmung von Škrtel mit Zamora sieht Schiri Mason als Halten an. Gelb - und Freistoß.

Jamie Carragher hätte zur Pause wohl auch nicht gedacht, dass sein besonderes Spiel noch einmal spannend werden würde. Der Kapitän trägt heute zum 666. Mal das Trikot der Reds.

Die vierte Ecke für Fulham bringt wieder Gefahr. Dempseys Versuch landet aber einen Meter vor dem Kasten. Zamora kann sich nicht schnell genug drehen, raus ist der Ball.

Gelbe Karte für Carlos Salcido (Fulham FC)
Der Mexikaner hat etwas gegen Suarez' Tempofußball einzuwenden und hält ihn einfach mal fest. Dafür ist Gelb im Regelwerk vorgesehen.

Nach einer Stunde Spielzeit ist Fulham zurück im Spiel. Liverpool muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den zweiten Abschnitt nicht mehr sehr ernsthaft begonnen zu haben. Dalglishs Team muss den Hebel ganz schnell wieder umlegen, wenn der Vorsprung nicht weiter schmilzen soll.

Gelbe Karte für Pepe Reina (Liverpool FC)
Liverpools Keeper holt die Kugel aus dem Netz und schlägt sie weg. Diese Unsportlichkeit ist Lee Mason den gelben Karton wert.

Tooor für Fulham FC, 1:3 durch Moussa Dembélé
Von wegen - Schwung raus. Pass von der rechten Seite in den Sechzehner. Zamora leitet weiter auf Dembélé, der mit einem satten Linksschuss ins lange Eck Pepe Reina keine Chance lässt.

Das waren zehn starke Anfangsminuten Fulhams. Weil aber nichts Zählbares abfiel, ist der ganz große Schwung wieder raus.

Kuyt könnte der nächste Wechselkandidat werden. Seit einem harmlosen Foulspiel von ihm humpelt er. Beim Aufkommen hat er sich das Knie etws verdreht. Noch geht es aber.

Guðjohnsen nähert sich dem Tor von Pepe Reina an. Aber noch nicht dicht genug: Sein Flachschuss aus 18 Metern streicht fünf Meter links am Liverpooler Kasten vorbei.

Zamora und Dempsey wollen kurz nacheinander den Eindruck der ersten Hälfte korrigieren. Fulham kämpft um den Ehrentreffer.

Raúl Meireles muss mit einer Oberschenkelverletzung vorsorglich ausgewechselt werden. Shelvey kommt zum seinem 13. Jokereinsatz für Liverpool.

Der Top-Torschütze Fulhams der vergangenen Saison, Bobby Zamora, wird jetzt neben Eiður Guðjohnsen stürmen. Dempsey rückt ins offensive Mittelfeld. Hughes versucht es jetzt mit einem 4-4-2.

Halbzeitfazit:
Liverpool setzt Tottenham im Fernduell um den Europa-League-Platz gehörig unter Druck. Nur 30 Sekunden benötigen die Reds, um die Weichen auf Auswärtssieg zu stellen. Maxi Rodriguez sorgt mit zwei frühen Treffern (1./7.) für die Vorentscheidung der brillant aufspielenden Gäste. Als Kuyt in der 16. Minute auf 3:0 erhöht, droht Fulham ein Alptraum. Wenn der Klub von der Themse nicht gerade die Klasse gesichert hätte, wäre in den nächsten Tagen wohl ein Psychologe gefragt. Erst nach einer halben Stunde gibt es von Mark Hughes' Mannschaft die ersten Lebenszeichen. Liverpool aber ist die dominante Elf und liegt in der Blitztabelle vor Tottenham auf Rang 5. Bis gleich!

Die Kugel wird durchs Mittelfeld geschoben. Hier ticken die letzten Sekunden ohne große Aufregung runter.

Gelbe Karte für Clint Dempsey (Fulham FC)
Der US-Amerikaner rutscht Jay Spearing im Mittelkreis von hinten in die Beine. Das gibt zu Recht die Verwarnung.

Es gibt drei Minuten Zugabe von Lee Mason.

Und Möglichkeit drei folgt direkt hinterher. Kopfball von Sidwell genau auf Liverpools Schlussmann.

Dempsey hält mit dem rechten Fuß aus 18 Metern drauf. Sein Schuss verfehlt den linken Pfosten. Pepe Reina muss bei Fulhams zweiter Chance nicht eingreifen.

Jetzt hält Mark Schwarzer sicher. Suarez zirkelte den Ball aus 16 Metern halblinker Position aber auch genau auf den Keeper von Fulham.

Langer Befreiungsschlag von Reina. Der Ball tickt in den Sechzehner Fulhams. Baird schraubt sich in die Luft und köpft den Ball auf Schwarzer. Maxi Rodriguez lauerte schon auf seinen dritten Streich. Suarez hält sich raus, weil er im Abseits steht.

Wenn kein Wunder mehr geschieht, baut Liverpool seine Erfolgsbilanz gegen Fulham aus. Es wäre der 20. Sieg im 38. Premier-League-Vergleich. Sieben Mal gewann Fulham bei 11 Unentschieden.

Jetzt die dritte Ecke für die Westlondoner. Es wird gefährlicher für das Liverpooler Tor. Ball wird aber nach rechts raus geklärt.

Ein kleiner Glückwunsch an Fulham. Erste Ecke. Und Johnson rettet mit dem Fuß gegen einen Flachschuss von Clint Dempsey. Da wäre Reina nicht mehr dran gekommen.

Der Waliser Mark Hughes ist einigermaßen bedient. Was seine Mannen auch anstellen, Liverpool hat immer die bessere Antwort und lässt im Moment nichts zu.

Allmählich erwachen die Gastgeber. Den Cottagers wäre es wohl sehr recht, wenn es jetzt erst losginge. Eine halbe Stunde verschlafen zu haben, das verzeiht das Starensemble aus Liverpool leider nicht.

Fulham befreit sich mit Mühe, gewinnt aber kaum einen Zweikampf und ist ständig in der Rückwärtsbewegung. Wenn das hier so weiter geht, ist heute auch die englische Version von Pauli gegen Bayern drin.

Und jetzt schon wieder Freistoß am Sechzehner für Liverpool, weil Suarez gehalten wird.

Keine 60 Sekunden später ein Konter der Gäste. Suarez legt zurück auf den Doppeltorschützen Maxi Rodriguez. Diesmal geht die Kugel hoch in die Ränge.

Suarez! Von der linken Außenlinie läuft er mit dem Ball Hangeland auf und davon. An der Torauslinie sprintet er auf Schwarzer zu und versucht es aus dem spitzesten denkbaren Winkel. Gute Chance, aber der Ball landet im Seitenaus auf der anderen Seite.

Freudengesänge der mitgereisten Fans aus Liverpool. Der Fußball, den die Reds hier bieten, ist viel besser als es Platz 6 vermuten lässt. Die Mannschaft hat zu Beginn der Saison einfach zu viele Punkte liegen lassen. Jetzt aber ist die Euphorie so groß, dass in den letzten beiden Runden die Europacup-Quali immer wahrscheinlicher wird.

Tooor für Liverpool FC, 0:3 durch Dirk Kuyt
Nicht zu fassen, wie Fulham an der Themse untergeht. Keine 16 Minuten gespielt, und Kuyt nutzt den ersten Patzer von Schwarzer. Wieder spielt Glen Johnson einen gescheiten Pass. Diesmal an den rechten Strafraumrand, wo der Niederländer lauert und aufs kurze Eck zielt. Fulhams Goalie lässt die Kugel tölpelhaft rein. Es wird schlimm für Fulham.

Jetzt will Suarez einen Strafstoß. Der Norweger Hangeland und der Mann aus Uruguay im Laufduell. Hangeland zerrt vor dem Sechzehner, Suarez strauchelt erst kurz vor Schwarzer. Aber Lee Mason fand alles okay.

Der Argentinier Maxi Rodriguez ist der Mann der ersten Viertelstunde. Eiskalt hat er seine beiden ersten Möglichkeiten genutzt.

Suarez tritt am Strafraum über den Ball. So oder so: Fulham findet im Moment nicht statt. Das ist ein Klassenunterschied.

Die mustergültige Vorlage stammte von Johnson, der jetzt auf Rechts für das nächste Kabinettstückchen sorgt. Es kommt zur Ecke von der rechten Seite.

Tooor für Liverpool FC, 0:2 durch Maxi Rodriguez
Maxi Rodriguez zum zweiten Mal zur Stelle. Jetzt wird er von der rechten Außenbahn mit einem weiten Flankenball bedient und schiebt am linken Pfosten mit links ein. Irrer Beginn der Reds.

So eine Erfolgsserie und der mögliche Einzug in den Europapokal könnte doch Dalglishs Herz erweichen. Der Trainer zögert mit seiner Zusage für die neue Saison.

Liverpool strotzt vor Selbstbewusstsein. Jay Spearing jetzt flach von der Strafraumgrenze, aber Aussie Schwarzer hält sicher im kurzen Eck.

Gelbe Karte für Danny Murphy (Fulham FC)
Das schnelle 0:1 war wohl zu viel für Fulhams Kapitän, der rustikal gegen Lucas zulangt.

Tooor für Liverpool FC, 0:1 durch Maxi Rodriguez
Was für ein Auftakt. Gleich der erste Angriff der Reds führt nach 30 Sekunden zur Führung. Suarez bringt den Ball von rechts in den Strafraum, Verwirrung bei Fulham, Schwarzer klärt am rechten Pfosten mit dem Fuß - genau auf Maxi Rodriguez. Der schießt aus sieben Metern scharf unten links in die Maschen.

Größter Erfolg in dieser Zeit: die Finalniederlage im Europa-League-Endspiel gegen Atletico Madrid in Hamburg vor fast genau einem Jahr.

Fulham hat am Ende der Saison auch etwas zu feiern. Es ist die zehnte Spielzeit, die der Klub erfolgreich hinter sich bringt seit dem Wiederaufstieg 2001.

Im Craven Cottage direkt an der Themse im Londoner Westen herrscht beste Stimmung. Gut 25000 Zuschauer sehen jetzt die Mannschaften einlaufen.

Neben Agger, Kelly und Gerrard kann bei Liverpool heute auch Andy Carroll nicht mitwirken. Der 41-Millionen-Einkauf in der Winterpause laborierte zuletzt an Knieproblemen. Er ist nicht mit nach London gereist.

Gleich um 21 Uhr pfeift Lee Mason die Partie an. Ihm helfen an der Seite Stephen Child und Simon Long. Der vierte Offizielle ist Kevin Friend.

Mark Hughes bringt bei den Gastgebern mit Hangeland, Dempsey und Dembele drei Spieler in der Anfangsformation, die zuletzt fehlten. Auch Fulham hat sich mit einem 3:0 für die heutige Partie empfohlen - gegen Sunderland.

Im Londoner Westen schickt Kenny Dalglish heute die selben Spieler aufs Feld, die am 1. Mai beim glanzlosen, aber ungefährdeten 3:0 über Newcastle begannen.

Ganz gleich, wohin die Reise für Liverpool geht. Abschied nehmen müssen die Reds von einem Titel – dem des englischen Rekordmeisters. Manchester United wird aller Voraussicht nach schon am kommenden Wochenende die 19. Meisterschaft perfekt machen und Liverpool abhängen, das bei 18 Titeln stehen bleibt.

Liverpool lauert. Vor dem Duell am Sonntag haben die Spurs am morgigen Dienstag (10.) auch noch das schwere Nachholspiel der 33. Runde beim Vierten Manchester City (sechs Punkte voraus) vor der Brust. Binnen einer Woche könnten also entweder die Chancen Tottenhams auf die Champions League steigen oder sogar der Europa-League-Platz an Liverpool fallen. So eng ist das Rennen der Teams auf den Plätzen 4 bis 6.

Nächstes Wochenende, am 15. Mai, kommt der Tabellenfünfte Tottenham zum Sechsten FC Liverpool. Beide Teams trennt aktuell nur ein Punkt. Tottenham ist auf dem absteigenden Ast und droht aus den Europapokalplätzen heraus zu fallen. Die Siegesserie der Spurs riss Ende Februar. Seither gewann die Elf in neun Spielen nur ein einziges Mal.

Heute Abend geht es also für Fulham nur noch um die Ehre. Für Liverpool um mehr. Die Reds wollen noch auf den Zug nach Europa aufspringen.

Die Londoner holten dadurch seit Anfang Februar 19 Punkte, sieben davon in den letzten drei Spielen ohne Niederlage. Der Lohn: Seit vergangener Woche sind alle theoretischen Zweifel am Klassenerhalt ausgeräumt.

Seit jener 0:1-Niederlage in Liverpool kassierte Fulham in elf Spielen nur zwei Niederlagen. Beide auswärts: 1:2 in Everton und 0:2 gegen den designierten Meister ManU.

Zum zweiten Mal in diesem ersten Halbjahr 2011 sehen sich beide Teams. Das Hinspiel des 18. Spieltags war ausgefallen und wurde am 26. Januar an der Anfield Road nachgeholt. Die Reds sammelten dank eines Eigentors des Fulhamer Verteidigers John Paintsil drei weitere Punkte bei ihrer Aufholjagd in die europäischen Wettbewerbe.