
Es ist nicht irgendein Tag, an dem der VfL Osnabrück heute Abend den Hamburger SV in der zweiten Runde des DFB-Pokals erwartet. Den Mythos um den 23. September kennt in Osnabrück fast jedes Kind - und die Älteren sowieso. 1978, auf den Tag genau vor 31 Jahren, gelang dem kleinen VfL mit dem 5:4 beim großen FC Bayern einer der größten Erfolge der an Erfolgen nicht eben reichen Clubgeschichte. Freilich schmissen nicht wenige Underdogs die Bayern aus dem Pokal, doch fünf Tore im eigenen Stadion kassierten die Münchner gegen einen klassentieferen Verein nie wieder. Und so wird an der Bremer Brücke, wenn es heuer gegen den aktuellen Tabellenführer der Bundesliga geht, natürlich vor allem die Erinnerung an diese Sensation beschworen.
Auf dem Rasen bauen die Lila-Weißen vor allem auf zwei Dinge: Zum einen auf die Aussicht, dass der zuletzt oft überragende aber eben angeschlagene Spielmacher Björn Lindemann spielen kann. Zum anderen auf das Publikum: „Das wird noch mal lauter sein als normal, die Leute werden uns bedingungslos unterstützen,“ weiß Trainer Karsten Baumann um die Flutlichtatmosphäre an der Bremer Brücke.
Die jedoch will sein Gegenüber Bruno Labbadia, der mit Baumann übrigens von 1994 bis Ende 1995 beim 1. FC Köln zusammen spielte, am Liebsten gar nicht erst zur Entfaltung kommen lassen. So erinnert der Coach des Spitzenreiters an den mühsamen Erstrundenauftritt seiner Elf, um von Anfang an für volle Konzentration zu sorgen: „Das kann ein ähnliches Spiel wie in der ersten Runde gegen Düsseldorf werden“. Ungeachtet dessen scheint Labbadia einigen Stars aufgrund der Belastung durch den Tanz auf drei Hochzeiten eine Auszeit gönnen zu wollen. Während David Jarolim eh noch eine Sperre abzusitzen hat, gelten Piotr Trochowski und Eljero Elia als Kandidaten für die Rotation. Tesche, Pitroipa und der wieder genesene Castelen könnten für sie in die Startelf rücken.
Nicht nur für diese drei ist das Pokalspiel beim Tabellenfünften der 3. Liga sicher auch die Gelegenheit, die Einsatzchancen für das Spitzenspiel in der Bundesliga am kommenden Samstag zu erhöhen. Und doch sollte kein Hamburger allzu viel vom Kracher gegen die Bayern träumen, will man ein böses Erwachen gegen den VfL vermeiden. In München allerdings würden in diesem Fall Rummenigge, Hoeneß & Co. sicher auch nicht allzu laut lachen, denn da war ja was vor 31 Jahren…







































