Fußball Deutschland Bundesliga  2009/2010 17. Spieltag 1. FC Köln - 1. FC Nürnberg Liveticker

Fazit:
Es ist Winterpause! Für Köln wird diese am Ende doch noch genießbar werden, für den Club werden es quälende Wochen. Der FC gewinnt heute vollkommen verdient, auch in dieser Höhe, mit 3:0 gegen einen direkten Konkurrenten und kann sich ein wenig im Tabellenkeller befreien. Auf den 17. Platz sind es nun satte sechs Punkte. Der Club wirkt komplett hilflos, da muss dringend auch neues Personal im Mittelfeld her. Jemand, der ohne Angst in so ein Spiel geht und dieses lenken kann. Dazu könnte man mal Spieler über 1,65 cm kaufen, damit es bei Standards auch mal was wird. Wir sagen ciao und verabschieden uns aus der Bundesliga bis Mitte Januar. Live-Fußball gibt es aber weiterhin bei weltfussball. Zum Beispiel aus England am berüchtigten Boxing-Day. Servus.

Schaut man sich diese Vorstellung an, kommt man an einer Trainerentlassung eigentlich gar nicht mehr vorbei. Fraglich auch, wie die Mannschaft in manchen Spielen eingestellt wurde, wenn man gegen Hannover, Bochum, Freiburg und Köln mit Angsthasenfußball die Partie beginnt. Richtig düster wird es, wenn man sieht, das man bei den Franken gegen die fünf Teams auf Tabellenplatz 12-16 nur einen einzigen Punkt geholt hat und kein einziges Tor erzielen konnte. Das Remis ausgerechnet gegen Stuttgart, die nun wirklich niemand am Ende der Saison noch da unten erwartet. Oenning und die Mannschaft haben es nicht verstanden, wie man in dieser Liga im Abstiegskampf gegen einen direkten Konkurrenten aufzutreten hat.

Der Club bricht komplett auseinander. Dieses Bild sind sie im Frankenland schongewohnt. Köln kombiniert sich ganz locker übers Spielfeld, Flanke von rechts und Novakovi? macht nur nicht seinen dritten Treffer, weil der junge Gündogan mit zurück geeilt ist und sich in den Ball geschmissen hat.

Yalcin darf den folgenden Freistoß ausführen, haut das Leder aber aus 19 Metern in die Mauer.

Gelb-Rote Karte für Juri Judt (1. FC Nürnberg)
Das passt ins Bild. Poldi und Judt im Laufduell. Der Nürnberg zieht oben und tritt unten. Klarer Feldverweise, ohne Diskussion.

Köln wie es singt und lacht. Sowas hat man hier auch lange nicht mehr gesehen. Wenn wir nicht falsch informiert sind, dann hat der FC zuletzt drei Tore zu Hause vor zwei Spielzeiten beim 3:1 gegen Augsburg im Mai 2008 erzielt. Und das nach zuletzt vier torlosen Spielen in Folge. Auch ein Ausdruck der Schwäche vom Gegner.

Tooor für 1. FC Köln, 3:0 durch Milivoje Novakovi?
Da gehts dahin! Und wieder nach einer Standard. Eckball von der linken Seite, Novakovi? steigt am Fünfer als einziger Akteur hoch und kann aus fünf Metern seine zweite Bude machen. Der FC ballert sich aus der Krise!

Da auf dem Rasen weiterhin wenig los ist noch ein paar Zahlen. Köln ist mittlerweile schon bei 20 Freistößen und acht Eckbällen angekommen. Zum Vergleich, Nürnberg elf Freistöße und zwei Ecken. Die gefühlte glasklare Überlegenheit an Standards wird hier also nochmals untermauert.

Haben wir schon erwähnt, dass Köln gar nichts mehr passieren kann? Wenn es eine Mannschaft in der Liga gibt, die sich nach einem Rückstand nie mehr erholt, dann ist es der 1. FC Nürnberg. Schon gar nicht bei einem 0:2.

Die offizielle Zuschauerzahl: 44.500

Tooor für 1. FC Köln, 2:0 durch Milivoje Novakovi?
Die Entscheidung in Minute 70! Über links rollt das Leder, ein Blick nach oben und ab in die Mitte zu Novakovi?, der den Kölnern besinnliche Weihnachten beschwert. Doppelt bitter für den Club, Novakovi? stand beim Zuspiel hauchdünn im Abseits.

Fast eine halbe Stunde geht diese Partie noch. Vielleicht genau die Länge des Arbeitsvertrages von Coach Oenning. Der Club muss hier endlich mal einen Gang höher schalten. Die verstecken sich in solch einem eminent wichtigen Spiel weiterhin in der eigenen Hälfte. Der FC hat unglaublich leichtes Spiel mit den Gästen.

Mal ein Blick in die Statistik, Thema Zweikämpfe. Boakye hat sage und schreiben 0% (in Worten: null Prozent!) seiner Zweikämpfe gewonnen. Jeder weitere Kommentar überflüssig! Mintal ist dagegen mit 25 % schon ein waschechter Wadenbeißer.

Die Auswechslungen machen Sinn. Von Mintal und Boakye war mal gar nichts zu sehen. Das gilt allerdings auch für den Rest des Kaders. Man hätte auch Fotos an eine Dart-Scheibe hängen können, um den Richtigen zu erwischen.

Was eine verrückte Szene von Poldi und Stephan. Köln haut das Ding einfach nach vorne. Nürnbergs Keeper eilt auf der rechten Seite weit aus dem Kasten, doch der Kölner ist schneller am Ball. Stephan grätscht und rutscht fast auf diesem Boden ins Seitenaus. Poldi zieht in die Mitte, kann aber das Leder nicht kontrollieren und verliert dann den Ball bevor er abschließen kann.

Huuuuuuui! Novakovi? mit der dicken Chance, auf 2:0 zu stellen. Natürlich war es wieder nach einer Standardsituation. Petit bringt das Leder in die Mitte, Supernova nickt aufs linke Eck, doch Stephan pariert mit seiner bislang besten Parade.

Gelbe Karte für Juri Judt (1. FC Nürnberg)
Meine Herren, ist das nun ein Grottenkick. Ein Fehlpass jagt den nächsten. So auch in dieser Szene. Ein Horrorabspiel von Risse auf zurück auf Judt. Der muss die Sense auspacken damit hier nicht die nächste Torchance für den FC zustande kommt.

Gibts ja gar nicht, eine Mini-Chance für die Franken. Frantz mit der Hereingabe von der linken Seite, in der Mitte hält Bunjaku mal seinen Kopf hin - weit drüber.

Gibts ja gar nicht, eine Mini-Chance für die Franken. Frantz mit der Hereingabe von der linken Seite, in der Mitte hält Bunjaku mal seinen Kopf hin - weit drüber.

Es ist weiterhin sehr, sehr zäh im RheinEnergie Stadion.

Novakovi? will aus 20 Metern abziehen, legt sich das Leder noch einmal vor, doch das bleibt im Schnee gleich mal liegen. Es ist weiterhin nicht so einfach für die Spieler auf diesem Geläuf.

Junge ist das schlecht. Judt bekommt einen Einwurf und schmeißt den in die Füße von Poldolski, der dann gleich mal auf und davon ist. Glück für Judt, dass der Prinz vor dem Strafraum noch gestoppt werden kann.

Keine Wechsel zur Pause. Ein wenig überraschend, wenn man sich den Auftritt der Gäste im ersten Durchgang angeschaut hat.

Halbzeitfazit:
Köln führt in diesem 6-Punkte-Spiel zur Halbzeit verdient mit 1:0. Aus dem Spiel heraus gelang wenig, aber die Gäste ermöglichten ihnen unfassbar viele Standardsituationen, von denen dann irgendwann eine genutzt werden konnte. Im Moment wieder heile Welt in Köln, weiterhin Land unter in Franken. Vielleicht sehen wir im zweiten Abschnitt ja noch eine bessere Partie. Allein es fehlt der Glaube. Anders herum kann sich der Club solch eine desolate Hälte eigentlich nicht mehr leisten. Schaun mer mal.

Man sollte meinen, dass ein Tor dem Spiel gut tut, doch das ist hier nicht wirklich der Fall. Nürnberg noch verunsicherter, da kommt kaum ein fünf-Meter-Pass an. Und Köln spielt wie zuvor auch. Mit Einsatz, aber ohne gelungene Aktionen aus dem Spiel heraus.

Oenning sitzt bedröppelt an der Seitenlinie. Weiß er schon, dass er die Winterpause vielleicht nicht als Trainer überstehen wird. Wenn der Club heute verlieren sollte, scheint eine frühzeitige Trennung nur noch Formsache zu sein.

Köln könnte damit eine verkorkste Hinrunde nochmal retten. Mit diesem Treffer klettern sie gleich vier Plätze in der Tabelle auf Rang 12. Damit kann man unterm Dom sicherlich doch noch halbwegs gut leben.

Tooor für 1. FC Köln, 1:0 durch Pedro Geromel
Und irgendwann ist halt auch mal einer drin. Geromel steigt fast unbedrängt in der Mitte hoch und nickt das Teil aufs lange Eck. Doch der darf nie und nimmer rein gehen. Stephan greift daneben und Boakye haut am Pfosten stehend am Ball vorbei. Stümperhaft hoch 10 und dann brauchst du dich nicht wundern, wenn diese Spielklasse am Ende eine Nummer zu hoch ist.

Köln bekommt die nächste Ecke. Das dürfte nun die gefühlte 30. Flanke sein, die gleich in den Nürnberger Strafraum segelt...

Wie aus dem Nichts die Chance für die Gäste. Ein Befreiungsschlag wird zum Steilpass. Mondragon kommt aus seinem Kasten und kann gerade noch vor Mintal klären.

Gelbe Karte für Kevin Pezzoni (1. FC Köln)
Pezzoni kommt mit einer Grätsche zu spät. Kann man geben, wie vorhin bei Kluge.

Petit wird es zu kalt, er lässt sich Handschuhe reichen.

Nürnberg beginnt diese Partie seltsam verhalten. Es erinnert an die Auftritt gegen Bochum und Freiburg, als man sich von ebenfalls verunsicherten Teams den Schneid hat abkaufen lassen. Köln macht mehr fürs Spiel, ohne allerdings vorne zwingend zu werden.

Leck mich fett, haut der Brecko hier Frantz aus den Latschen. Tut mir leid Herr Wagner, aber das hier ist mindestens Gelb, wenn man die Kluge-Szene im Vergleich dazu heran zieht. Mit einer Alles-oder-Nichts-Grätsche springt er hier in den Zweikampf und berüht den Ball auch nur, weil Frantz ihn anschießt, bevor dieser komplett weggeklatscht wird.

Nürnberg mal mit einer Konterchance, doch die wird schon im Ansatz durch ein schlechtes Passspiel versiebt. Es ist derzeit kein schönes Fußballspiel.

Gelbe Karte für Peer Kluge (1. FC Nürnberg)
Kluge mit der Sense im Mittelfeld. Die kam von vorne und sein Gegenspieler ist noch hochgesprungen. Kann man geben, muss man aber nicht.

Die Freistöße für Köln mehren sich. Da sollte Nürnberg vorsichtiger sein, so sicher stehen sie bei ruhenden Bällen ja nicht.

...Wolf klärt wieder in der Mitte. Bei Köln geht die meiste Gefahr nach ruhenden Bällen aus. Immerhin, denn beim Club ist von Gefahr noch gar nichts zu sehen.

Nächste Ecke für den FC...

Chihi mal aus der zweiten Reihe. Auf diesem Boden sicherlich keine schlechte Variante. Das Leder wird noch von Mintal abgefälscht und nähert sich so gefährlich nahe dem langen Pfosten. Stephan, der weiterhin Schäfer im Kasten der Franken ersetzen muss, fliegt und sieht wie der Ball wieder ganz knapp an der Stange vorbei segelt.

Liegt es am Rasen, an der Verunsicherung beider Teams oder am Respekt vor dem Gegner. Das Spiel wirkt zerfahren, keine Mannschaft sprüht hier vor Spielfreude. Ohne Selbstvertrauen ist das auch nur schwer möglich.

Der Schneefall nimmt wieder deutlich zu. Die Stellen auf dem Rasen, die beim Anpfiff noch grün waren, färben sich langsam weiß.

Der Torschrei hallt durchs Stadion. Poldi schickt die Kugel per Freistoß mit Schnitt aufs lange Eck auf die Reise. Irgendwer hält in der Mitte noch den Kopf hin, doch das Leder flutscht Millimeter am langen Pfosten vorbei. Den haben wir auch schon drin gesehen.

Huui! Da legt sich Mondragon eine verunglückte Flanke fast selbst in die Maschen. Ganz ungewöhliche Abwehraktion des Keepers, der anscheinend mit dem Schnee noch seine Probleme hat.

Der junge Yalcin mit der ersten Gelegenheit im Spiel! Köln wurschtelt sich über die rechte Seite durch. Bre?ko haut das Ding dann in den Rücken der Gäste-Abwehr. Yalcin versuchts direkt, wird aber noch entscheidend gestört, so dass nur ein Roller dabei heraus kommt.

Schön zu sehen ist in den ersten Minuten aber, dass sich hier keine Mannschaft hinten rein stellen will. Warum auch? Sie sind zum siegen verdammt. Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung.

Auf der Gegenseite treibt Risse das Leder über rechts und kann auch in den 16er eindringen. Doch die Flanke segelt dann hinters Tor.

Köln bringt den ersten Freistoß in den Strafraum der Gäste. Wolf steht gleich schon wieder alleine gegen drei Mann, kann aber dennoch klären. Sofort wieder Unordnung bei den Franken.

Lutz Wagner hat die Partie angepfiffen. Köln in rot, die Gäste in weiß.

Der Club baut die Außenverteidigung um. Pinola rückt in die Mitte, Diekmeier bekommt eine Pause. Dafür spielen heute Bieler und Judt. Bei Köln setzt man weiterhin auf den so talentierten Sturm Novakovic / Podolski. Heute soll endlich der Knoten platzen. Wenn nicht jetzt, wann dann. Es geht gegen die Schießbude der letzten Wochen. Nürnberg verlor jüngst 0:4 sowohl gegen Hamburg als auch gegen Dortmund.

Schnee auch hier in Köln wohin man schaut. Nur fast nichts auf dem Rasen. Eigentlich ein mittleres Wunder, da die Rasenheizung bis gestern noch ausgefallen war. Hut ab also vor dieser Leistung, den Rasen noch in diesen Zustand zu bringen.

Sehr oft spielten die Teams oder mindestens eines davon gegen den Abstieg. Und das ist auch in dieser Saison wieder der Fall. Nürnberg liegt derzweit auf dem vorletzten Rang mit nur 12 Punkten, Köln liegt einen Platz davor mit 15 Zählern. Der Club kann also aufschließen, die Kölner dagegen rin richtiges Polster zwischen sich und dem heutigen Gegner legen.

44 Mal begegneten sich der 1. FC Köln und der 1. FC Nürnberg zuvor in der höchsten deutschen Spieklasse. Die Bilanz spricht für die Geißböcke, die mit 21 Siegen gegenüber 14 Niederlagen die Nase vorne haben.