Fußball Deutschland Bundesliga  2009/2010 7. Spieltag TSG Hoffenheim - Hertha BSC Liveticker

Spielfazit: Hoffenheim besiegt die Hertha aus Berlin nach einer teilweise brillanten Leistung hochverdient mit 5:1. Die TSG war dem Tabellenletzten über die gesamte Spieldauer in allen Belangen überlegen und erlebte zudem die Wiederauferstehung ihres Top-Torjägers Velad Ibisevic. Die Kraichgauer haben wieder zu ihrer alten Stärke zurückgefunden und senden eine deutliche Ansage an die Konkurrenz. Für Berlin wird die Situation immer prekärer, in dieser Form entwickeln sich die Hauptstädter zu einem handfesten Abstiegskandidaten.

In 1 Minute ist Schluss.

Obasi mit links aus 20 Metern, knapp am linken Pfosten vorbei.

Konter Hoffenheim. Salihovic mit langem Ball auf Obasi, der weiter auf Maicosuel, der aber an einem Herthaner hängenbleibt.

Die Partie plätschert vor sich hin, sowohl Hertha als auch Hoffenheim kombinieren bis zu den Strafräumen ein wenig vor sich hin, das wars dann aber auch.

Man könnte auch feststellen, dass Hoffenheim nun nicht mehr ganz so konsequent alle Situationen zu Ende spielt, aber bei dem Spielstand kann man auch etwas die Kräfte für die kommenden Aufgaben schonen.

Also, Hertha ist jetzt moralisch am Boden. Da ist kein Aufbäumen mehr zu erkennen, die sind einfach nur froh, wenn hier endlich Schluss ist.

Obasi sprintet über links als wäre das Spiel erst 5 Minuten alt. Stein klärt seine Hereingabe zur Ecke.

Konter von Hertha über Nicu, der Raffael gut in zentraler Position anspielt. Anstatt abzuziehen gibt der aber weiter zu Piszczek, und das war ein Pass zu viel.

Demba Ba mit wunderbarer Ballannahme, dreht sich und zieht aus spitzem Winkel ab. Knapp vorbei.

Auch Carlos Eduardo hat heute Spitzenfußball gezeigt und bekommt seinen verdienten Applaus. Für ihn spielt nun der junge Argentiniert Zuculini.

Für Hertha kann es nun nur noch darum gehen, die letzten 20 Minuten vernünftig über die Zeit zu bringen und ein noch größeres Debakel zu verhindern.

Und Hoffenheim jetzt mit Hacke-Spitze-Eins-Zwei-Drei, will die Berliner vorführen. Das sieht schon etwas überheblich aus...

Während die Heimfans die Welle starten und sich am Spiel ihres Teams berauschen, verlassen die Hertha-Anhänger schon fast fluchtartig ihren Block. Sie haben Schlimmes befürchtet, aber so was...

Der Star des Abends hat das Feld verlassen. Mit 4 Torschüssen hat Ibisevic 3 Buden gemacht, dazu noch den Elfmeter herausgeholt - und das in 67 Minuten. Was für eine Bilanz...

Wer den Schaden hat... \"Schießbude Hertha\" tönt es den frustrierten Berliner Fans von den Hoffenheimer Anhängern entgegen, und die ersten Gäste-Anhänger packen schon ihre Banner ein.

So wie es jetzt aussieht, kann die TSG heute den höchsten Sieg in ihrer noch jungen Bundesligageschichte einfahren. Bisher steht ein 5:2 gegen Hannover 96 zu Buche. Und noch sind ja über 25 Minuten zu spielen...

Der Brasilianer wählt die sichere Mitte und erzielt seinen zweiten Saisontreffer.

Elfmeter Hoffenheim! Stein bringt Ibisevic klar zu Fall.

Eigentlich hatten sich die Gastgeber in der zweiten Hälfte etwas zurück gehalten, Hertha konnte das Spiel zumindest ausgeglichen gestalten.

Über einen Abpraller kommt Obasi im Strafraum an den Ball, zieht sofort in linke untere Ecke ab und stellt den alten Abstand wieder her. Wieder nichts zu machen für Ochs.

Salihovic rauscht regelrecht mit gestrecktem Bein auf Dardai zu, trifft zwar den Ball, aber schrammt trotzdem an einer gelben Karte vorbei.

Mal wieder ein schöner Angriff der TSG. Beck flankt von der rechten Seite und findet Ba, der die Kugel aber richtig platzieren kann und einige Wetter übers Tor köpft.

Freistoß Berlin aus rund 30 Metern, Raffaels Versuch geht weit über den Kasten.

Dicke Chance für Nicu, auf 2:3 zu verkürzen. Der Deutsch-Rumäne bekommt links im Strafraum völlig freistehend die Kugel, will an Hildebrand vorbeischlenzen, doch der Keeper ist zur Stelle und hat den Ball im Nachfassen. Vielleicht wäre ein Lupfer erfolgversprechender gewesen.

Aber wir merken, die Reise geht schon wieder Richtung Hertha-Tor.

Tor für die TSG nach Kopfball von Demba Ba, die Jubelmusik läuft schon, die Fans feiern - aber Schiedsrichter Sippel unterbricht den Jubel, und das zurecht. Obasi hat Torhüter Stein im Fünfmeterraum behindert, und das geht nun mal nicht.

Ein Wechsel auf jeder Seite: Simunic muss verletzungsbedingt raus, für ihn kommt Nilsson. Favre bringt Stein für Janker.

Halbzeitfazit: Hoffenheim brillierte in den ersten 44 Minuten und nahm die Hertha teilweise regelrecht auseinander. Die Zuschauer sind verzückt von der Ibisevic-Show, der besser denn je spielt und den zweitschnellsten Hattrick der Bundesligageschichte erzielte. Hertha fehlt einfach die Klasse, um hier entscheidend gegenzuhalten. Der Anschlusstreffer in Minute 45 sollte für die TSG aber eine Mahnung sein, sich nicht zu sehr auf dem Vorsprung ausruhen.

Der Brasilianer bestraft die kurzzeitige Sorglosigkeit der TSG und verkürzt mit dem Pausenpfiff mit einem wunderbaren Schlenzer ins linke obere Eck.

Aber noch ist eben nicht Pause! Berlin kontert, Beck mit dem Foul an der Strafraumgrenze. Gute Position für Raffael!

So, Hoffenheim hat jetzt alle Ruhe der Welt, gleich ist ja auch Halbzeit.

Favre schickt schonmal Domovchiyski zum Aufwärmen, spätestens nach der Pause wird der Bulgare wohl ins Spiel kommen. Was bleibt der Herthanern auch anderes übrig?

Hertha hat den Gastgebern einfach nichts entgegenzusetzen. Die Mannen aus der Hauptstadt sind zwar zweifellos bemüht, aber es fehlt die Durchschlagskraft, das Überraschungsmoment, der Esprit.

Ein Raunen geht durchs Rund: Piszczek kommt nach Raffael-Freistoß zum Kopfball, und da hat gar nicht viel gefehlt zum Anschlusstreffer.

Blitzschnell kommen die Hoffenheimer vors Berliner Tor, die nur mit größter Mühe vor dem einschussbereiten Ibisevic klären können.

Carlos Eduardo fackelt zu lange mit der Flanke, am langen Pfosten hat sich Ibisevic wieder freigeschlichen, bekommt den Ball dann aber zu spät und kann ihn nicht mehr kontrollieren.

Beck aus der Distanz, weit vorbei.

Ibisevic - der wird doch wohl nicht?!? Nein, sein Schuss wird von Janker abgefälscht, Eckball TSG.

Hertha macht jetzt aber etwas mehr auf, steht nicht mehr nur noch hintendrin. Trotzdem glaubt wohl nur noch der größte Optimist - oder soll man schon sagen Phantast? - daran, dass der Tabellenletzte gegen diese Hoffenheimer heute noch was reißen kann.

Ähnliche Szene wie gerade, wieder schickt Hartmann den Ball auf die Tribüne.

Obwohl Ibisevic in der Hinrunde 2008/09 18 Treffer in 17 Spielen erzielt hat, waren es nie mehr als 2 Tore in einem Spiel. Also ist dieser Dreierpack eine Bundesliga-Premiere für den Bosnier.

Luftloch von Beck, Nicu sprintet dazwischen in den Strafraum, aber Ex-Herthaner Simunic greift ein und klärt zur Ecke, bevor der Rumäne abschließen kann.

Seit langem mal wieder ein Herthaner Torschuss. Der junge Hartmann aus der Distanz, weit weit über den Kasten.

Der Ochs kann einem übrigens richtig leid tun. Kein einziges Spiel hat der Torhüter in diesem Jahr absolviert, kommt in dieser schwierigen zu Hertha und wird dann von seiner Abwehr so im Stich gelassen. Bei dem Keeper kann man die Schuld für diesen deutlichen Rückstand jedenfalls nicht suchen.

Hattriiiick Ibiiiiiseeeeeviiiiiiiiiiicccccccccc!! Einfach überragend, was dieser Kerl hier abliefert. Die Herthaner kamen überhaupt nicht mehr mit, es ging alles viel zu schnell. Salihovic quer durch den Strafraum nach rechts zu Beck, der halbhoch scharf zurück zu Ibisevic, der gegen die Laufrichtung von Keeper Ochs mühelos einnickt.

Die Anfangsphase hat den Herthanern offensichtlich großen Respekt eingeflößt. Trotz des 2-Tore-Rückstands stehen die Gäste mit 9, 10 Spielern tief in der eigenen Hälfte.

Schon nach 17 Minuten stehen die Fans in Sinsheim auf ihren Sitzen und feiern ihre grandios auftrumpfende TSG.

Hertha mit dem Versuch eines Konters, aber Raffael ist völlig auf sich allein gestellt und wird mühelos von einem Hoffenheimer abgelaufen.

Das Tempo der ersten Minuten ist nun etwas raus, Hoffenheim kann sich das Geschehen nun etwas beruhigter anschauen.

Der Führungstreffer von Ibisevic war übrigens das bisher schnellste Saisontor.

Timo Ochs hat soeben seinen ersten Schuss in der Bundesliga gehalten. Dumm nur, dass er schon zweimal machtlos war...

Nun schaufen wir einmal gaaanz tief durch und erholen uns von dieser atemberaubenden Anfangsphase der TSG Hoffenheim. Das ist einfach Wahnsinn, was die Blauen hier spielen. Die Herthaner werden zu Statisten degradiert und sehen gegen die technisch und auch kämpferisch starken Kraichgauer wie Schuljungen aus.

Carlos Eduardo am rechten Strafraumeck, alle Berliner schauen nur zu und lassen den Brasilianer in Mutterseelenruhe flanken, können dann aber klären.

Carlos Eduardo über rechts, flache Hereingabe in die Mitte, und Friedrich muss sein Bein ganz lang machen, um vor den lauernden Hoffenheimer Stürmern zu klären.

Pfosten Obasi! Der Nigerianer tanzt durch die Berliner Abwehr, zieht aus 5 Metern halblinker Position ab, \"nur\" an den Außenpfosten.

Boh, was für ein Auftakt! Ecke Salihovic, Kopfball des völlig freien Ibisevic - Doppelpack für den Bosnier!

Auf der Gegenseite prüft Raffael Hildebrand, aber nicht platziert genug.

Ibiseviiiiiiiicccccccc!! Nur 44 Sekunden brauchte der Bosnier, um endlich das erste Pflichtspieltor nach seiner Verletzung zu erzielen. Salihovic mit der Flanke auf Demba Da, dem am 16er auf seinen Sturmpartner ablegt - Ibisevic schlenzt die Kugel mit rechts an Keeper Ochs vorbei. Tolle Kombination der Kraichgauer!

Hoffenheim eröffnet die Partie.

Herthas Krise zieht große Kreise

180000 ist eine beeindruckende Zahl. Rund 180000 Einträge spuckt Google derzeit aus, wenn man die Begriffe Hertha BSC + Krise in die Suchmaske eintippt. Ups. Dafür, dass es in der letzten Saison eigentlich ganz gut lief und die Berliner Fans zum Teil schon mal die Meisterschaft besungen haben, sind das viel zu viele Einträge im World Wide Web - zumal die Tendenz nach der deftigen 0:4-Heimschlappe gegen Aufsteiger Freiburg nicht eben fallend ist. Auch das Pokal-Aus gegen Zweitligist 1860 ist nicht dafür geeignet, die Kritiker verstummen zu lassen.

Seit dem ersten Spieltag konnte die Hertha keinen einzigen Punkt mehr einfahren. Dass sie gegen Hoffenheim wieder zu punkten beginnen, erscheint aus verschiedenen Gründen unwahrscheinlich. Zum Einen lässt nicht nur die Punktausbeute der Berliner, sondern auch die Leistung auf dem Platz Fans wie Journalisten von einer Krise sprechen. Zum Anderen hat sich Gegner Hoffenheim seinerseits nach der Krise in der letzten Rückrunde wieder gefangen und befindet sich aktuell auf dem Weg nach oben.

Nach vier siegreichen Spielen - darunter auch ein Erfolg im DFB-Pokal - zeigt die TSG zumindest phasenweise wieder das Gesicht, das sie in der vergangenen Spielzeit zum Herbstmeister gemacht hat. Zudem liegt die letzte Heimniederlage der Kraichgauer fast ein halbes Jahr zurück. Die kassierte man gegen - Hertha BSC Berlin. Das allerdings war vor der Krise in der Hauptstadt.