Fußball Deutschland Bundesliga  2024/2025 29. Spieltag Holstein Kiel - FC St. Pauli Liveticker

Fazit:
Der FC. St Pauli gewinnt das Nord-Duell gegen Holstein Kiel mit 2:1. In der ersten Hälfte waren die Gäste die bessere Mannschaft, doch Kiel ging mit dem ersten Torschuss der Partie in Führung. Die Hamburger ließen sich aber nicht unterkriegen und schossen noch vor der Pause den Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel wurde fußballerisch kaum etwas angeboten und Chancen auf beiden Seiten waren rar gesät. Erst in der Schlussphase wurden die Gäste wieder etwas stärker und Weißhaupt gelang der Lucky Punch in der Nachspielzeit, der jedoch als Eigentor von Geschwill gewertet wird. Durch den Sieg erhöht St. Pauli den Abstand auf den Relegationsplatz vorerst auf sieben Zähler, Heidenheim spielt aber morgen noch gegen Frankfurt. Kiel bleibt das Schlusslicht der Liga und die Störche taumeln der zweiten Liga entgegen.

Die letzten Sekunden laufen, doch Kiel kommt nicht mehr nach vorne und kann keine Chance kreieren.

Gelbe Karte für Morgan Guilavogui (FC St. Pauli)
Guilavogui jagt den Ball auf die Tribüne und wird mit gelb verwarnt.

Tooor für FC St. Pauli, 1:2 durch Max Geschwill (Eigentor)
Den Hamburgern gelingt der Lucky Punch! Weißhaupt schnappt sich einen hohen Pass hinter die Abwehr und schießt aus halbrechter Position und rund 14 Metern Entfernung wuchtig drauf. Dähne kann den Schuss noch parieren, doch Weißhaupt kommt aus kurzer Distanz zum Nachschuss. Geschwill will noch auf der Linie klären, doch der Ball war schon im vollen Umfang hinter der Linie.

Nachspielzeit: Es werden 4 Minuten nachgespielt.

Die Elf vom Millerntor ist deutlich näher am 2:1 als die Hausherren. Eine Freistoßflanke von Smith aus dem linken Halbfeld kommt an den zweiten Pfosten zu Van der Heyden. Der ist aber etwas überrascht und kommt nicht zum Abschluss. Anschließend klären die Störche.

Gute Chance für die Gäste! Guilavogui hebt den Ball gefühlvoll von der rechten Grundlinie vor den Fünfer, wo Irvine steht. Der kriegt den Ball aber nicht aufs Tor und köpft nur knapp links daneben. Derweil wechselt Alexander Blessin erneut und bringt Metcalfe für Sinani.

Gelbe Karte für Marvin Schulz (Holstein Kiel)
Schulz verliert im Mittelfeld den Ball nach einer schlechten Ballannahme und trifft beim Versuch der Rückeroberung Weißhaupt am Fuß.

Marcel Rapp zieht seinen letzten Joker und Gigović wird durch Skrzybski ersetzt.

Gelbe Karte für Hauke Wahl (FC St. Pauli)
Wahl stoppt Bernhardsson an der Mittellinie mit einer Grätsche und sieht die Gelbe Karte.

Nur noch zehn Minuten sind zu spielen und einen klaren Vorteil hat hier keine Mannschaft. St. Pauli hat zwar etwas mehr Anteil am Spiel, gefährlich wurde es bisher aber nicht.

Gelbe Karte für Phil Harres (Holstein Kiel)
Harres sieht gelb, weil er Vasilj wegcheckt, obwohl der Schlussmann schon längst den Ball in der Hand hat. Nach kurzer Behandlungspause kann der Keeper weitermachen.

Der nächste Wechsel bei den Kielern. Für Knudsen kommt nun Schulz in die Partie.

Weißhaupt bringt einen Eckball von rechts scharf an den langen Pfosten. Die Hereingabe gerät aber etwas zu hoch und Irvine hat keine Chance, den Ball zu erreichen.

Nun hält Kiel mal für eine längere Phase den Ball in den eigenen Reihen. Den Störchen fehlt es aber an Ideen und kommen nicht durch die kompakt stehende Abwehr der Gäste.

Doppelwechsel bei der KSV. Für Komenda und Machino kommen Harres und Geschwill in die Partie.

Offensiv ist es wahrlich kein Spektakel, doch St. Pauli kontrolliert das Spiel und hat mehr Ballbesitz. Von den Gastgebern kommt in der zweiten Hälfte viel zu wenig.

Bernhardsson wird mit einen hohen Pass rechts im Sechzehner bedient, kommt aber nicht an Dźwigała vorbei, der zur Ecke klärt. Bei der Aktion hat sich der Verteidiger aber verletzt und muss auf dem Feld behandelt werden. Für Dźwigała geht es nicht mehr weiter und Van Der Heyden betritt das Geläuf. Die anschließende Ecke bringt keine Gefahr.

Alexander Blessin wechselt erneut und für Afolayan kommt Weißhaupt ins Spiel.

Gelbe Karte für Marko Ivezić (Holstein Kiel)
Für ein taktisches Foul im Mittelfeld sieht Ivezić gelb.

Afolayan fasst sich ein Herz und hält aus zentraler Position und rund 25 Metern Entfernung drauf. Sein Flachschuss bringt Dähne aber nicht in Bedrängnis.

Wieder wirft Treu einen Einwurf von links weit ein. Dieses Mal klären die Störche aber früh.

Die KSV kommt nicht richtig zum Zug und stellt sich hinten rein. Die Hamburger drängen auf den zweiten Treffer, der zu diesem Zeitpunkt bereits durchaus verdient wäre.

Einen langen Einwurf von links kann Kiel nicht richtig klären und Sinani kommt aus kurzer Distanz zum Abschluss. Er trifft die Kugel nicht richtig und der Schuss wird zudem noch abgefälscht und es gibt nur Abstoß.

Die Gäste kommen gut aus der Pause und gehen vorne drauf. Treu flankt vom linken Sechzehnereck scharf in die Mitte, ein Verteidiger klärt aber frühzeitig.

Gelbe Karte für Oladapo Afolayan (FC St. Pauli)
Afolayan trifft Porath im Mittelfeld mit dem Ellenbogen im Gesicht und wird dafür mit gelb verwarnt.

Die zweite Hälfte beginnt! Bei Kiel kommt Porath für Becker und bei St. Pauli wird Saad durch Guilavogui ersetzt.

Halbzeitfazit:
Zur Pause steht es zwischen Holstein Kiel und dem FC St. Pauli 1:1. Die Gäste fanden deutlich schneller ins Spiel und war in der Anfangsphase auch deutlich besser. Allerdings gingen die Störche mit dem ersten richtigen Torschuss der Partie durch Bernhardsson in der 21. Minute in Führung. Im Anschluss wirkten die Kieler etwas stabiler, aber die Hamburger rafften sich auf und kamen durch Sinani zum Ausgleich. Insgesamt ist das Unentschieden zur Pause aber absolut leistungsgerecht.

Die letzte Minute der Nachspielzeit läuft, doch auf dem Platz herrscht nicht mehr viel Bewegung.

Nachspielzeit: Es werden 2 Minuten nachgespielt.

Knudsen zieht aus rund 30 Metern ab und der Ball flattert halbhoch in Richtung Tor. Vasilj schätzt den Schuss falsch ein und lässt ihn nach oben abprallen und pariert so zur Ecke. Diese bringt keine Gefahr.

Kiel macht das Spiel schnell über die linke Seite, doch die Flanke von Tolkin wird von Nemeth zum Einwurf geklärt.

Fast das 2:1 für Kiel! Den Freistoß bringt Tolkin vor den Fünfer, wo er im hohen Bogen auf Vasilj zu fliegt. Der klärt mit der Faust, doch das Leder landet sechs Meter vor dem Tor bei Remberg. Der reagiert sofort, lenkt die Kugel aber nur an die Latte!

Gelbe Karte für David Nemeth (FC St. Pauli)
Nemeth foult Machino im linken Halbfeld und sieht die erste Gelbe Karte der Partie.

Tooor für FC St. Pauli, 1:1 durch Danel Sinani
Der Ausgleich! Saad flankt vom linken Sechzehnereck hoch in den Fünfer. Dort steigen Afolayan und Dähne hoch und der Keeper bleibt nach dem Zusammenprall liegen. Sinani staubt anschließend aus kurzer Distanz ab. Die Kieler protestieren, weil sie ein Foul an ihrem Keeper gesehen haben wollen, der VAR gibt das Tor aber zu Recht.

Nach einer Ecke klärt Kiel zunächst, doch Treu schnappt sich das Leder und zieht von links nach innen. Mittig vor der Box überlässt er Saad den Ball, der sofort abzieht, das Tor mit seinem satten Schuss aber klar verfehlt.

Die Antwort der Hamburger lässt noch auf sich warten. Nach einer guten Anfangsphase hat die Elf von Alexander Blessin das Tempo nun etwas rausgenommen.

Bitter für die Gäste! Gleich mit dem ersten Torschuss gehen die Störche in Führung. Mit der Führung im Rücken treten die Kieler nun selbstbewusster auf und stehen deutlich höher als zu Beginn des Spiels.

Tooor für Holstein Kiel, 1:0 durch Alexander Bernhardsson
Kiel geht in Führung! Tolkin dribblt sich am rechten Strafraumeck nach vorne und verliert den Ball, er landet aber beim direkt neben ihm stehenden Gigović. Der legt den Ball quer zu Bernhardsson, der zentral an der Strafraumkante abzieht und unten links einnetzt. Vasilj kommt fast noch dran, kann den Einschlag aber nicht mehr verhindern.

Kiel setzt hier auf Kompaktheit und lässt St. Pauli spielen. Fast 20 Minuten sind gespielt und es gab noch keinen richtig gefährlichen Schuss aufs Tor.

Irvine kommt auf der rechten Seite durch, seine Flanke landet aber im Nichts. Treu schnapp sich das Leder auf der linken Seite und zieht flach aus rund 17 Metern ab. Sein Schuss kommt aber zu zentral und stellt Dähne nicht vor Probleme.

Das Pressing der Gäste funktioniert bisher hervorragend und Kiel kann sich nur selten befreien. Ein langer hoher Ball aus dem linken Halbfeld von Komenda landet in den Armen von Vasilj.

In den ersten Minuten bestimmen die Hamburger hier das Spielgeschehen und schaffen es die Kieler in ihre eigene Hälfte zu drücken. Die KSV hält aber noch gut dagegen.

Erste Ecke für St. Pauli. Der Ball kommt mit viel Schnitt auf den kurzen Pfosten. Dort kann Nicolai Remberg aber per Kopf klären.

Die Gäste versuchen es mit Tempo über die Außen. Saad zieht aber gegen Ivezić den Kürzeren, der per Grätsche klärt.

Schiri Brand hat den den Ball freigegeben. Los gehts im Holstein-Stadion.

Die bisherige Bilanz spricht für die Gäste. Von insgesamt 80 Begegnungen gewannen die Hamburger 34, Kiel ging in 24 Partien als Sieger vom Feld und 22 Spiele endeten mit einem Remis. Im Hinspiel waren die Kieler klar unterlegen und St. Pauli gewann mit 3:1. Das heutige Spiel ist aber auch eins der Gegensätze. Kiel stellt mit 68 Gegentoren das defensivschwächste Team der Liga, doch St. Pauli hat mit nur 23 geschossenen Toren die schwächste Offensive der Bundesliga. Außerdem warten die Störche noch auf den ersten Rückrunden-Heimsieg. Den letzten gab es am 17. Spieltag bei einem 4:2-Erfolg über Dortmund. Insgesamt gab es lediglich zwei Punkte aus fünf Heimspielen für die Kieler.

Etwas besser sieht die Situation dagegen beim FC St. Pauli aus. Mit 26 Punkten belegen die Hamburger derzeit den 15. Platz und haben nur vier Punkte Vorsprung auf den FC Heidenheim, der zurzeit auf dem Relegationsplatz steht. Doch auch bei den Hansestädtern lassen die letzten Ergebnisse zu wünschen übrig. Von den letzten fünf Partien entschied die Mannschaft von Chefcoach Alexander Blessin nur das Spiel gegen Hoffenheim mit 1:0 für sich. Dem stehen zwei Niederlagen gegen Dortmund (0:2) und München (2:3) gegenüber sowie zwei Unentschieden gegen Wolfsburg und Mönchengladbach (1:1).

Beide Mannschaften kämpfen weiterhin gegen den Abstieg. Die deutlich schlechtere Ausgangslage hat allerdings die KSV. Die Norddeutschen sind mit nur 18 Punkten auf dem Konto das Tabellenschlusslicht und die letzten Wochen dürften den Fans nur wenig Hoffnung gemacht haben. Den letzten Sieg gab es für die Elf von Cheftrainer Marcel Rapp am 24. Spieltag, als sie mit 1:0 gegen Union Berlin gewann. Im Anschluss gab es ein Remis gegen Stuttgart (2:2), Niederlagen gegen Heidenheim (1:3) und Bremen (0:3) und vergangene Woche holten die Störche einen Punkt in Mainz (1:1).

Holstein Kiel verlor seine letzten vier Pflichtspiele gegen den FC St. Pauli und kassierte dabei immer mind. drei Gegentore – das ist sowohl für die Störche als auch die Kiezkicker der jeweilige Vereinsrekord im Profifußball. Es ist zudem St. Paulis längste aktuelle Siegesserie gegen einen derzeitigen Bundesligisten.

Der FC St. Pauli verlor fünf seiner letzten sechs Bundesliga-Duelle gegen einen Tabellenletzten wie jetzt Holstein Kiel (1S), zuletzt mit 0-1 beim VfL Bochum Mitte Januar. Auswärts verloren die Kiezkicker sogar alle vier BL-Duelle bei einem Tabellenletzten mit 1-9 Toren.

Holstein Kiel spielt mit 18 Punkten nach 28 Partien die zweitschwächste Saison eines Bundesliga-Neulings in der 3-Punkte-Ära, 2012/13 waren es bei der SpVgg Greuther Fürth gar nur 15 Zähler zu diesem Zeitpunkt. Mit maximal 18 Punkten nach 28 Partien hielt noch nie ein Verein in der Bundesliga die Klasse.

Holstein Kiel ist seit fünf Bundesliga-Heimspielen sieglos (2U 3N), so lange wie nie zuvor in der jungen BL-Geschichte der Störche und nur die TSG Hoffenheim ligaweit aktuell länger (8). Gegner FC St. Pauli ist seit vier Auswärtsspielen im Oberhaus sieglos (1U 3N) – ebenso teameigener Höchstwert in dieser BL-Saison und nur RB Leipzig (7) unter den aktuellen Bundesligisten länger.

Mit Holstein Kiel (68 Gegentore) und dem FC St. Pauli (23 Tore – Vereinsnegativrekord nach 28 BL-Spielen) treffen die schwächste Defensive und Offensive dieser Bundesliga-Saison aufeinander. Der letzte BL-Neuling vor den Störchen mit so vielen Gegentreffern zum Vergleichszeitpunkt waren 1977/78 die Kiezkicker (69).

Der FC St. Pauli (30.8 xG) und Holstein Kiel (32.0 xG) erspielten sich in dieser Bundesliga-Saison laut dem Expected-Goals-Modell Chancen in einer ähnlichen Qualität, den Kiezkickern (23) gelangen daraus aber 16 Tore weniger als den Störchen (39). Ligaweit unterbot kein anderes Team seinen xG-Wert so stark wie St. Pauli (-7.8), Kiel liegt demgegenüber auf dem vierten Platz im Ligaranking (+7.0).

14-mal blieb der FC St. Pauli in dieser Bundesliga-Saison torlos, das ist der Liga-Höchstwert. Gegner Holstein Kiel behielt demgegenüber aber erst zwei Weiße Westen – Liga-Tiefstwert. Die Kiezkicker gaben zudem die ligaweit wenigsten Schüsse auf den gegnerischen Kasten ab (93), Kiel ließ aber die meisten solchen Abschlüsse zu (165).

Kiels Alexander Bernhardsson erzielte zuletzt in Mainz (1-1) den 1-0-Führungstreffer per Distanzschuss. Es war das achte Weitschusstor der Störche in dieser Bundesliga-Saison, das überbieten nur der FC Bayern (12) und Bayer 04 Leverkusen (9). Gegner St. Pauli ließ in der laufenden BL-Spielzeit allerdings erst zwei Gegentore von außerhalb des Strafraums zu, weniger nur Union Berlin und die TSG Hoffenheim (je 1).

St. Paulis Oladapo Afolayan erzielte zuletzt beim 1-1 gegen Borussia Mönchengladbach sein drittes Bundesliga-Tor und sicherte damit seinem Team den ersten Punkt nach einem Rückstand in dieser BL-Saison. Damit beendete er zudem eine Serie von 17 BL-Spielen ohne Torerfolg – trotzdem gelangen nur Morgan Guilavogui mehr Tore (5) für die Kiezkicker in dieser BL-Saison (Eggestein und Saad auch je 3).

Kiels David Zec wird gelbgesperrt fehlen, der Slowene kommt im Kalenderjahr 2025 auf die meisten Spielminuten (1119), Ballaktionen (801), Pässe (628) und die beste Passgenauigkeit (88%) bei den Störchen. Auch in der Defensive liegt er teamintern bei den Ballgewinnen (60) und geblockten Schüssen (13) vorne.