Fußball Deutschland 3. Liga  2009/2010 21. Spieltag Werder Bremen II - VfL Osnabrück Liveticker

Fazit:
Der VfL Osnabrück bleibt einer Linie treu, schafft aber dennoch in zwei anderen Teildisziplinen eine Trendwende: Die Lila-Weißen bleiben die Minimalisten der Liga, schießen zum neunten Mal in Serie nicht mehr als ein Tor - aber heute bleiben sie auch zum ersten Mal seit vier Spielen wieder ganz ohne Gegentor und schafften damit den so lang ersehnten zweiten Auswärtssieg der Saison. Und doch steht hinter diesen nackten Zahlen etwas mehr, denn die mitgereisten Anhänger des VfL sahen nicht nur einen kämpferisch ansprechenden Auftritt ihrer Elf, auch spielerisch zeigten die Lila-Weißen erstmals seit Wochen wieder einen Aufwärtstrend. Der Bremer Nachwuchs hingegen konnte heute nur in ganz wenigen Phasen auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter agieren. Das war\'s von hier, tschüss!

Noch eine dicke Chance für den VfL? Nein, der Schiri wähnt Alexander Krük im Abseits, der Osnabrücker wäre sonst durch gewesen.

Zwei Minuten Zuschlag zeigt der Schiedsrichter an.

Die Minuten verstreichen und der VfL hat das Geschehen hier völlig im Griff. Würde es nur 2:0 stehen, würde absolut nichts darauf hin deuten, dass hier noch was geht für den SV Werder, aber so bleibt es spannend.

Das Spiel ist kurz unterbrochen, weil ein Bremer am Boden liegt. Das kann eigentlich nicht im Sinne der Gastgeber sein, insofern schließen wir etwaiges Simulantentum mal aus.

Bumms! Satter Distanzschuss des eingwechselten Heidrich! Mielitz aber reist die Fäuste hoch und kann das Geschoss abwehren.

Kotuliaaac..nein! Der eingwechselte VfL-Stürmer steigt völlig frei zum Kopfball hoch, führt das aber so schlecht aus, dass ein entsetztes Stöhnen durchs Rund geht.

Etwas mehr als 10 Minuten bleiben Werders 2. Mannschaft noch, um dem Tabellenführer doch noch ein Bein zu stellen. Der hingegen hat sich nun etwas zurückgezogen und verlegt sich zusehends aufs Kontern.

Matthias Heidrich ist keine 3 Minuten auf dem Platz und steht gleich richtig, um einen nicht ungefährlichen Schuss von Addy Menga zu blocken.

Die Nerven! Sebastian Mielitz im Tor der Bremer hat sie! In einer brandgefährlichen 1:1-Situation gegen Ricky Pinheiro behält er sie auch und verhindert das sichere 0:2!

Zwei weitere Ecken für den VfL. Aber es bleibt bei der knappen Führung.

Auch wenn die Bremer im zweiten Durchgang in der Offensive bessere Akzente setzen konnten, geht diese Führung allemal in Ordnung. Die Frage aus Osnabrücker Sicht ist nur: Reicht das? Mehr als einen Treffer erzielten die Lila-Weißen zuletzt vor mehr als drei Monaten und gerade in jüngster Zeit gab man eine knappe Führung auch nochmal gern aus der Hand. Zittern ist also wohl das Gebot der Stunde für den VfL...

Tooor für VfL Osnabrück, 0:1 durch Alexander Krük
Die gut 1500 mitgereisten Osnabrücker Fans jubeln! Alexander Krük sorgt - endlich, so mögen viele denken - für die verdiente Führung der Lila-Weißen! Ein verdeckter Schlenzer vom Strafraumeck ins lange Eck des Tores führte zum Erfolg.

Und gleich wieder auf die andere Seite. Denn hier hat der VfL die beste Chance des 2. Durchgangs! Nach einer feinen Flanke von Krük kommt Lindemann aus kurzer Distanz zum Kopfball und wohl nur, weil Stallbaum ihn noch stört, setzt die Osnabrücker Nr. 10 die Kugel am Pfosten vorbei.

Huui! Gute Gelegenheit für Werder! Ein Freistoß ist lange, lange in der Luft und dann kommt Löhden per Kopf - der Ball streicht haarscharf über die Querlatte!

Gelbe Karte für Alexander Krük (VfL Osnabrück)
Erste Karte für den VfL für ein Foul von Krük an Felix Schiller.

Futacs mimt weiter den Alleinunterhalter in Bremens Angriff. Diesmal kann er Gegenspieler Engel zunächst versetzten, doch der junge Osnabrücker Außenverteidiger setzt nach und bereinigt die Sache umgehend.

1770 Zuschauer haben sich nach offiziellen Angaben heute Abend auf Platz 11 eingefunden. Die große Mehrheit stammt natürlich aus Osnabrück. Und die sieht ein ziemlich gutes Spiel ihres VfL. Aber, das dürfte zu Ohren gekommen sein, was zählt, sind noch immer die Tore. Und daran hapert es unvermindert.

Rauf und runter geht es jetzt! Einem guten Angriff des VfL, der aber beim Bremer Keeper landet, folgt die nächste Offensive der Gastgeber. Wieder kommt Futacs zum Abschluss, wieder verpasst er das Tor - wenn auch diesmal mit dem Fuß.

Zwischendurch ein offensives Lebenszeichen der Bremer: Menga flankt in den 16er auf Futacs. Der ist zwar groß, aber nicht groß genug für diesen Ball und kann ihn daher nicht mehr gezielt aufs Gehäuse drücken.

Jetzt versuchen es schon die Verteidiger: \"Koka\" Engel zieht aus 22 Metern ab. Auch dieser Ball verfehlt sein Ziel nur recht knapp.

Weiter der VfL. Krük tankt sich auf seiner linken Seite durch, bringt den Ball flach in die Mitte, wo Schmidt hinein grätscht - aber sie bleiben glücklos, der Ball geht knapp vorbei.

Der folgt sogleich die Nächste. Gefährlich wird es für Mielitz und Kollegen aber nicht.

Es scheint gleich wieder in Richtung Bremer Tor zu gehen: Eckball Osnabrück...

Halbzeitfazit:
0:0 auf Platz 11. Die ersten 45 Minuten sahen wir einen über weite Strecken engagiert auftretenden Tabellenführer, der sich hier ein ordentliches Chancenplus erarbeiten konnte. Aber es steht eben noch immer 0:0 und an den Osnabrücker Problemen vor dem gegnerischen Tor hat sich insofern nichts getan. An den Stärken aber auch nicht: Werder konnte hier bisher nur ganz sporadisch für Gefahr sorgen. Mal sehen, ob die zweiten 45 Minuten noch den einen oder anderen Treffer bereit halten.

Auf der anderen Seite sucht Lindemann Schmidt. Dessen Kopfball segelt aber über den Querbalken.

Bisher die beste Gelegenheit für den SV Werder: Kempe stellt Osnabrücks Keeper zunächst mit einem Distanzschuss vor eine schwere Prüfung, doch Berbig besteht nicht nur die, sondern pariert auch noch den Nachschuss von Feldhahn. Klasse Tat der sicheren Nr. 1 des VfL!

Gelbe Karte für Jannik Löhden (Werder Bremen II)
Der junge Löhden rammt Schmidt an der Seitenlinie förmlich um - eine gelbe Karte mit schon ziemlich dunkler Einfärbung...

Die nächste dicke Chance für den Spitzenreiter! Im Anschluss an einen mißglückten Freistoß taucht Jan Tauer frei vor Mielitz auf, doch der Neuzugang des VfL scheitert an Bremens Schlussmann.

Eckball für den VfL. Aber die Intention hinter der Ausführung gibt Rätsel auf. Nickenig kann dem weit vom Tor weg geschlagenen Ball nur hinterherlaufen.

Gelbe Karte für Timo Perthel (Werder Bremen II)
Nach einem taktischen Foul an Siegert sieht Perthel die erste Karte der Partie. Den fälligen Freistoß von der Strafraumgrenze bringt Lindemann nicht aufs Bremer Tor.

Ganz übler Fehlpass von Osnabrücks Außenverteiger Engel in die Beine von Thy. Der marschiert auf und davon und zieht aus 22 Metern ab - VfL-Keeper Berbig hat die Kugel aber sicher.

Aus der Floskelkiste: Die Partie verflacht etwas. Werder mittlerweile etwas bemühter, aber Durchschlagskraft lassen die Hanseaten weiterhin vermissen.

Schmidt legt am 16er auf Lindemann ab, der sogleich draufhämmert. Aber das Ding schießt irgendwo Richtung Weserstrand...

Na, das wär\'s noch gewesen! Ricky Pinheiro blickt satte 35 Meter vorm Kasten auf, sieht, dass Keeper Mielitz etwas weit vorne steht und versucht es! Zu Mielitz Glück segelt das Leder knapp drüber!

Augenblicke später muss eigentlich das 1:0 für den VfL fallen! Erst bekommt Hansen am Fünfer mit dem Rücken zum Tor den Ball, kann sich geschickt um seinen Gegenspieler winden, wird aber im allerletzten Moment geblockt. Die anschließende Ecke wird auch gefährlich, doch sowohl Barletta als auch Schmidt kommen nicht an die Kugel.

Die erste Gelegenheit für die Gastgeber! Futacs wird am 16er zwar von Engel gestoppt, der Abpraller gelangt jedoch zu Menga. Der Ex-Osnabrücker kann das überraschende Geschenk dann aber nicht mehr kontrolliert verarbeiten.

Erneut ist Mielitz zur Stelle, klärt diesmal vor dem agilen Ricky Pinheiro.

Strittige Kleinigkeit: Schiri Glasmacher entscheidet in einer etwas unübersichtlichen Situation auf Abstoß Werder statt Ecke für den VfL. Dessen Anhang in der Kurve ist dementsprechend mäßig begeistert.

Lindemann lauert im rechten Strafraum. Siegert findet ihn auch, aber Osnabrücks erfolgreichster Schütze soll sich im Abseits befunden haben.

Werders Keeper ist wach, verläßt nach einem einen Steilpass von Schmidt rechtzeitig seinen Kasten und klärt ins Seitenaus.

Freistoß für den VfL, Ricky Pinheiro setzt die Kugel aber in die überschaubare Zwei-Mann-Mauer der Bremer.

Doch prompt die erste Unachtsamkeit: Nickenig säbelt an einer flachen Hereingabe von Werders Futacs vorbei - und hat Glück, dass nur Kollege Engel im Fünfer steht.

Der VfL scheint zu wissen, was die Stunde geschlagen hat. Die Niedersachsen legen hier bei nun einsetzendem Nieselregen eine ziemlich couragierte Anfangsphase hin. Von Werder kommt bis dato wenig.

Hätte ja zu ihm gepasst. Dem Osnabrücker Abwehrchef gelang nämlich vor wenigen Monaten im Pokalspiel gegen Borussia Dortmund per Fallrückzieher das \"Tor des Monats\".

Schöne Aktion! Lindemann findet nach dem ersten Osnabrücker Eckball Engel. Der legt per Kopf zurück auf Barletta und der Abwehrchef des VfL scheitert mit einem sehenswerten Seitfallzieher nur knapp - wenn ich recht sehe, touchierte Ball sogar die Latte!

In der Lauterer Leihgabe Ricky Pinheiro haben die Osnabrücker hier den Antreiber der ersten Minuten. Der Portugiese ist hier bisher an allen Offensivaktionen des VfL beteiligt und zeigt sich hochgradig engagiert.

Zur Freude des eigenen Anhangs, der heute natürlich in klarer Überzahl ist, starten die Gäste den ersten vernünftigen Angriff der Begegnung. Die Kugel landet aber letztlich im Toraus.

Der Ball ist unterwegs, das Augenmerk richtete sich allerdings zunächst auf die Ränge. Dort zündeten Osnabrücker Fans allerlei pyrotechnische Utensilien. Traditionalisten mögen es gut finden, verboten ist es allemal und insofern eine Dummheit, die doch immer auf den eigenen Verein zurückfällt. Aber warum sollten \"Fans\" in Osnabrück schlauer sein als anderswo...

Thomas Wolter muss heute auf die Defensivspieler Dominik Schmidt und Stefan Ronneburg (Gelbsperre) verzichten. Sein Gegenüber Karsten Baumann schickt exakt die Startelf ins Rennen, die sich am Samstag gegen Wuppertal eher schlecht als recht geschlagen hat. Eine Überraschung gibt\'s aber doch: Kapitän Thomas Reichenberger steht nicht einmal im Kader.

Werder hingegen leistete dem VfL zuletzt sogar etwas Schützenhilfe, trotzte dem FC Ingolstadt beim 0:0 am Samstag einen Punkt ab. Im Heimspiel davor fertigte die Elf von Trainer Thomas Wolter Holstein Kiel sogar mit 6:1 ab! Osnabrück sollte also gewarnt sein!

Wo die Probleme liegen, ist dabei schnell erzählt. Der VfL erzielt viel zu wenig Tore. In den sieben Spielen nach der Winterpause gelangen nur mickrige fünf Treffer - das ist eines Spitzenreiters nicht gerade würdig. Dass sich die Ausgangsposition im Aufstiegskampf aber dennoch nicht allzu sehr verschlechtert hat, liegt an der unvermindert starken Defensive der Niedersachsen. Im selben Zeitraum wurden nur vier Gegentreffer kassiert. Doch in Osnabrück wächst die Unruhe, das war nach dem jüngsten, ganz mageren 1:1 gegen Schlusslicht Wuppertal an der Bremer Brücke deutlich zu spüren!

Vor allem für den Spitzenreiter aus Osnabrück besitzt die Partie auf Platz 11 des Weserstadions das berühmt-berüchtigte Prädikat \"richtungweisend\". Der VfL-Motor geriet in den letzten Wochen doch arg ins Stottern. Seit vier Spielen warten die Lila-Weißen nun schon auf einen Dreier!

Der Winter hat Bremen weitgehend verlassen und satte drei Monate nach dem ursprünglichen Termin und zwischenzeitlich erneuter Absage kann dieses Spiel dann endlich über die Bühne gehen.