Fußball Deutschland 3. Liga  2011/2012 12. Spieltag VfR Aalen - SpVgg Unterhaching Liveticker

Fazit:
Die letzten Freudenschreie der Heimfans sind noch nicht verstummt, da löst der Schlusspfiff die nächsten aus. Aalen gewinnt dank eines besonders in der zweiten Hälfte sehr beherzten Angriffslaufs knapp, aber verdient gegen die Spielvereinigung Unterhaching. Nachdem Grech noch kurz vor Ende einen Elfer verschossen hatte, gelang Traut Sekunden vor Schluss doch noch das ersehnte letzte Tor. Haching, das sich in der zweiten Hälfte kaum noch befreien konnte, kann sich darüber nicht beschweren. Ihr erschreckend harmloser Auftritt heute wird speziell Herrlichs sonst so starker Offensive lange in Erinnerung bleiben.

Tooor für VfR Aalen, 1:0 durch Sascha Traut
Und dann doch. Manche werden es wohl dem Fußballgott zuschreiben, dass Aalens Anrennen dann doch noch belohnt wird. Als die meisten Beteiligten schon mit dem Schlusspfiff rechnen, bringt Weiß nochmal irgendwie den Ball zu Traut. Der geht ein paar Schritte, steht rechts im Strafraum für einen Moment frei und haut das Leder ins lange Eck. Der Jubel in der Scholz-Arena kennt keine Grenzen.

Einwechslung bei SpVgg Unterhaching: Korbinian Vollmann
Ein neue Kraft und ein Moment der Entspannung für Herrlichs Männer. Halten diese noch die letzten Minuten stand?

Elfmeter verschossen von Leandro Grech, VfR Aalen
Unglaublich. Grech verschenkt mit dem Elfmeter auch das nächste sichere Tor des VfR, lasch schiebt er den Ball am Tor vorbei. Inzwischen ist überdeutlich, wo bei Aalen die Problem liegen...

Elfmeter für Aalen! Weiß kommt im Chaos der Hachinger Verteidigung zu Fall.

Riederer heute mit einem großen Spiel. Souverän pariert der Schlussmann der Gäste erst gegen Weiß, dann gegen Bergheim. Herrlich wird seinem Keeper einen ausgeben müssen, sollte Aalen hier bis zum Ende kein Treffer gelingen.

Eine weitere Ecke für die Spielvereinigung, die aber ersten zu weit gerät und zweitens von Bernhardt geklärt wird.

Na also, ein Tor! Leider zählt Tunjics Treffer aber nicht, er stand im Abseits.

Einwechslung bei VfR Aalen: Fabian Weiß
Unverständlicher Wechsel. Der agile Angreifer muss sich verletzt haben, sonst ist der Wechsel nicht zu erklären.

Calamita, Calamita, Calamita...: Immer wieder der gleiche Name. Der Aalener Angreifer macht extrem viel Betrieb, bekommt den Ball aber noch immer nicht im Tor unter. Nach einem Konter zischt sein Fernschuss jetzt knapp am Pfosten vorbei, Riederer schaut nur hinterher.

Wieder Calamita im Angriff, wieder geht ein Hachinger Bein im letzten Moment noch dazwischen. Noch hat die Spielvereinigung kein Gegentor hinnehmen müssen, doch schon mehrfach klärte man erst im letzten Augenblick. Souverän sieht das nicht aus.

Einwechslung bei SpVgg Unterhaching: Abdenour Amachaibou
Auch Herrlich will den Angriff seines Teams neu beleben. Das wird auch Zeit.

Gelbe Karte für Andreas Hofmann (VfR Aalen)
Die erste Verwarnung in einer physisch fordernden, aber fairen Partie sieht ein Aalener.

Einwechslung bei VfR Aalen: Kevin Ruiz
Valentini scheint erschöpft und Hasenhüttl reagiert sofort.

Niederlechner verpasst den Lucky Punch: Der Hachinger schafft es mit Ball durch die Abwehr der Gastgeber, steht frei vor Bernhardt. Doch der will seinem Gegenüber Riederer in nichts nachstehen und blockt den Ball mit dem Oberkörper ab. Noch immer kein Tor in Aalen.

Und noch ein Freistoß für die Spielvereinigung. Dieses Mal darf sich Stegmayer daran versuchen und er bringt das Leder auch wirklich gefährlich zu Ziegler, der per Kopf verlängert. Auf wen? Keine Ahnung, der Ball trudelt ins Aus.

Nach einem Foul an Niederlechner tritt Bigalke den Standard von der linken Seitenauslinie. Das bleibt ungefährlich, Aalen kann per Kopf klären.

Immer noch zu selten gelingen der Spielvereinigung gefährliche Angriffe: Thiel und Niederlechner vergeben den Jüngsten aber zu leichtfertig.

Riederer passt gut auf: Calamita taucht plötzlich vor dem Hachinger Gehäuse auf, kommt aber nicht richtig an den Ball. In seiner Not versucht er es mit einem Heber, den der herauseilende Keeper aber abwehren kann.

Avdic bringt Haching kurze Entlastung. Von rechts geht er in den Strafraum und schlenzt auf das lange Eck. Schöner, aber letztlich zu unpräziser Ansatz, der Ball geht ins Aus.

Doppelchance Calamita: Im Strafraum scheitert er erst am Gegner, dann am eigenen Zielvermögen.

Weiter geht's, Wechsel finden keine statt.

Halbzeitfazit:
Doch die ersten 45 Minuten bleiben dennoch torlos. Zwar band Aalen die Gäste zunehmend in deren Hälfte - die Spielvereinigung kam nur zu einer Ecke - , aber ein Tor gelang den Gastgebern dennoch nicht. Anzulasten ist das einer mangelnden Konzentration im Abschluss, Bergheim und Calamita vergaben gemeinsam die größte Chance des bisherigen Spiels. Haching hat nichts dergleichen vorzuweisen und muss in der Pause zusehen, auch offensiv wieder etwas zu bewegen. Denn genau das ist ja die Stärke von Herrlichs Team.

Haching kann inzwischen froh sein, wenn es ohne Rückstand in die Pause geht. Aalen ist den letzten Minuten der ersten Hälfte klar das bessere Team.

Wie ein Brasilianer... Schulz, eindeutig kein Südamerikaner, nimmt es erfolgreich mit sechs Gegnern auf. An Schwabl scheitert er dann aber doch.

Hasenhüttl schlägt die Hände vor das Gesicht: Sein Team spielt Valentini toll auf der linken Seite frei, genau im richtigen Moment kommt der schnelle Ball nach innen. Bergheim und Calamita stehen frei im Fünfer, verpassen aber das Tor und damit die sich andeutende VfR-Führung. Die bisher beste Szene der Partie.

Calamita sieht sich an der Eckfahne zwei Gegnern gegenüber: Stegmayer und Vitzthum. Er sucht das Dribbling... und verliert den Ball.

Kurz darauf brennt es bei der Spielvereinigung! Der eingewechselte Calamita setzt Bergheim ein, der nur noch Riederer vor sich hat. Doch genau der entscheidet das Duell für sich und wehrt ab. Bergheim kann es nicht fassen, was aber am Ergebnis nichts ändert.

Fast die überraschende Gästeführung! Von Bigalke auf dem linken Flügel kommt das Zuspiel zu Thiel, der nicht lange zögert. Sein Schuss geht aber Zentimeter am Aalener Tor vorbei.

Aalen jetzt deutlich gefährlicher: Grech schickt Haller auf rechts steil, in Höhe des Strafraums bringt der die Flanke nach innen. Der wartenden Hofmann erreicht den Ball aber nicht mehr, die Chance ist vorbei.

Doppelchance VfR! Schulz, Bergheim und Haller kombinieren sich durch die gegnerische Abwehr, Bergheim schließt letztlich ab. Doch er trifft den Ball schlecht und bleibt in der Abwehr hängen. Gleiches gilt für Haller, dem der Abpraller vor den Füßen landet. Durchatmen bei der Spielvereinigung.

Ein munteres Spiel, was die Beteiligten hier zeigen. Torchancen auf beiden Seiten, viel Tempo und der nötige Einsatz. In Kombination mit dem tollen Wetter ein perfektes Spiel bisher.

Einwechslung bei VfR Aalen: Marco Calamita
Bitter. Lechleiter scheint sich bei der Szene so schwer verletzt zu haben, dass er nicht mehr weiterspielen kann. Calamita ersetzt den Angreifer.

Lechleiter frei vor Riederer! Doch der Schlussmann der Hachinger klärt mit einer starken Fußabwehr, wir warten weiter auf das erste Tor.

Schulz drängt mit Tempo und - schlimmer - dem Ball eng am Fuß auf das Hachinger Tor, der Abschluss folgt prompt. Doch im denkbar letzten Moment hat Ziegler ein Bein dazwischen, das Leder wird abgefälscht und geht am Tor vorbei.

Aalen mit seiner ersten Ecke, die Bigalke gemeinsam mit Ex-VfRler Stegmayer ins Toraus klärt. Dementsprechend folgt direkt der nächste Standard der Gastgeber, ohne zählbaren Erfolg.

Wer braucht schon Ecken: Traut wirft kurz vor der Fahne weit ein, sein Ball wird von der gut sortierten Abwehr der Gäste aber unschädlich gemacht.

Schnell umgeschaltet: Mössmer stoppt einen Angriff der Gäste über Thiel und leitet den Konter ein. Haller schließt diesen mit einer Flanke auf Valentini ab, dem die Hereingabe aber knapp über die Stirn rutscht.

Auf der Gegenseite versucht es Aalen mit einem langen Zuspiel auf Lechleiter, der aber vergeblich rennt. Vitzthum hat aufgepasst und verhindert unaufgeregt Schlimmeres.

Haching macht den Anfang: Bigalke und Niederlechner machen über links Druck, Letzterer bringt den Ball in die Mitte. Dort war wohl Thiel der Adressat, kann das energische Anspiel aber nicht verarbeiten.

Gleich geht es los. Und das bei bestem Wetter, der Spätsommer zeigt sich auch auf der Alb von seiner schönsten Seite.

Unterhaching auf der anderen Seite hat sogar noch weniger Verletzungssorgen. Voraussichtlich kann nur Hummels nicht mithelfen, den Abstand zur Tabellenspitze weiter klein zu halten. Ansonsten hat Herrlich aber alle Spieler zur Verfügung und auch seine komplette, bisher so treffsichere Offensive um Avdic beisammen. Aalen sollte sich also warm anziehen.

Dass es dennoch aber für die erwähnten 13 Punkte gereicht hat, spricht für die Effizienz des Teams. Faktisch trennen beide Gegner heute also nur drei Zähler, mit einem VfR-Sieg läge man praktisch gleichauf. Schon das dürfte Motivation genug für Hasenhüttls Mannschaft sein, die heute wohl nur auf Wehr und Sauter verzichten muss.

Davon kann die Gastgeber nur träumen. Mit 13 Punkten haben auch sie sich zwar etwas vom Tabellenkeller distanziert, doch eine Tordifferenz von minus drei zeigt an, wo es hapert: Der VfR ist vor dem Tor zu ungefährlich. Zwar klingelte es erst elf Mal im Kasten der Aalener, vorne fand der Ball aber erst traurige acht Mal den Weg ins Tor. Das ist zu wenig.

Dank eines soliden Saisonbeginns steht die Spielvereinigung mit sechzehn Punkten aber dennoch auf Rang sieben der Tabelle. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt dabei nur drei Zähler, der zu den Abstiegsrängen aber schon acht, weswegen sich Herrlich eher nach oben orientiert. Eingeplant ist der Aufstieg zwar nicht, aber ablehnen würde ihn auch keiner bei der Spielvereinigung. Immerhin hat man hinter die Regensburg die beste Tordifferenz der Liga: 21 eigenen Treffern stehen 12 Gegentore gegenüber.

Beide Teams konnten in den letzten Partien nämlich nicht wirklich überzeugen und wollen endlich einmal wieder einen Dreier feiern. Aalen gelang das zuletzt vor sechs Spielen gegen Erfurt, Haching konnte zuletzt am achten Spieltag in Babelsberg gewinnen. In den letzten drei Matches gab es für die beiden heutigen Gegner dann nur noch einen Punkt. Zu wenig, da ist man sich einig.

Das er heute nicht mehr, seit Anfang der Saison ist Ex-Bundesligaspieler Heiko Herrlich für den Erfolg Unterhachings verantwortlich. Dabei wird er heute vielleicht auch auf Michael Stegmayer zurückgreifen, der wiederum eine Aalener Vergangenheit hat. Doch das freudige Wiedersehen wird spätestens dann enden, wenn Schiedsrichter Sönder in einer Dreiviertelstunde die Begegnung anpfeifen wird.

Das ändert aber nichts daran, dass beide Vereine einige personelle Verbindungen aufweisen. Mit Thorsten Schulz, Leandro Grech und Robert Lechleiter stehen drei Spieler im Kader der Gastgeber, die auch schon im Süden Münchens aktiv waren. Und VfR-Coach Hasenhüttl leitete sogar schonmal die Trainingseinheiten der Spielvereinigung.

In der heimischen Scholz-Arena empfangen die Württemberger aus Aalen heute Gäste aus Bayern. Geografisch (circa 170 Kilometer) und kulturell gibt es also signifikante Unterschiede.

Herzlich willkommen zum Liveticker der Drittligabegegnung zwischen dem VfR Aalen und der Spielvereinigung Unterhaching.