Feldhockey FIH Weltmeisterschaft  2023 Indien Gruppe B Deutschland - Japan Liveticker

Fazit:
Am Ende gewinnt Deutschland sein Auftaktspiel bei der Hockey-WM im Kalinga Stadium von Bhubaneswar gegen Japan souverän mit 3:0. Nach Anlaufschwierigkeiten wurden die Honamas noch im ersten Viertel dominanter und gestalteten die Partie fortan über weite Strecken überlegen. Dabei ging man geduldig zu Werke und kam erst nach der Halbzeitpause zum Erfolg. Spätestens nach dem der Bann mit der Führung gebrochen war, brannte gar nichts mehr an, weil die Auswahl von André Henning vor allem auch defensiv sehr konzentriert arbeitete. Japan legte viel Enthusiasmus an den Tag, kam über das Bemühen allerdings nicht hinaus. Es fehlte an Durchschlagskraft, weshalb der deutsche Torhüter Alexander Stadler auch erst kurz vor Schluss ein einziges Mal eingreifen musste. Damit reiht sich Deutschland hinter den heute mit 5:0 siegreichen Belgiern in der Tabelle der Gruppe B vorerst als Zweiter ein. Am Dienstag treffen diese beiden Teams dann direkt aufeinander.

Gelbe Karte für Lukas Windfeder (Deutschland)
Nach einem Foul an Kantaro Fukuda sieht Lukas Windfeder die Gelbe Karte. Die Fünf-Minuten-Strafe tut den Deutschen nicht mehr weh.

In der Schlussphase lässt es das deutsche Team nur noch austrudeln. Es gilt auch, ein paar Kräfte zu sparen. Daher kommen die Japaner wieder etwas besser zur Geltung, ohne nochmals gefährlich werden zu können.

Jetzt fahren die Japaner mal einen Konter. Der führt zwar nicht zum Erfolg, kurz darauf jedoch zeigen sich die Honamas mal defensiv nachlässig. So taucht Ryoma Ooka frei im Schusskreis auf und zwingt Alexander Stadler erstmals zum Eingreifen.

Strafecke verschossen von Lukas Windfeder (Deutschland)
Jetzt variieren die Deutschen bei der Strafecke. Zwar führt wieder Niklas Wellen aus, diesmal aber stoppt Teo Hinrichs für Lukas Windfeder. Und dessen Schuss pariert Takashi Yoshikawa. Danach möchte Christopher Rühr den Ball aus der Luft nehmen, trifft ihn aber nicht.

Darüber hinaus spielen das die Honamas routiniert runter, halten sich mittlerweile dauerhaft in der gegnerischen Hälfte auf und arbeiten an weiteren Toren.

Videobeweis Deutschland! Das schaut nach einem sauberen Tor aus, doch der Videoschiedsrichter Martin Madden sieht das anders. So bleibt es dabei, dass der Treffer nicht zählt. Und die Deutschen verlieren ihr Recht auf einen weiteren Videobeweis, was beim aktuellen Spielstand aber nicht so tragisch ist.

Deutschland spielt sich wieder in den Schusskreis. Mats Grambusch tankt sich rechts an der Grundlinie durch. Der Ball springt hoch. Wie ein Baseballspieler geht Marco Miltkau zweimal zu Werke. Im zweiten Versuch landet der Ball im Tor. Doch die Szene wird abgepfiffen.

Japan hat hinten alle Hände voll zu tun. Ein deutscher Angriff folgt auf den nächsten. Daher tut sich beim Außenseiter nach vorn inzwischen gar nichts mehr.

Vielleicht lässt sich jetzt doch noch etwas fürs Torverhältnis tun. Im Kampf um den Gruppensieg und den direkten Einzug ins Viertelfinale könnte das schließlich Bedeutung haben.

Tor für Deutschland, 3:0 durch Thies Prinz
Niklas Wellen führt einen Freischlag auf der rechten Seite schnell aus, marschiert in den Schusskreis. Über Christopher Rühr gelangt der Ball zu Thies Prinz, der etwa einen Meter vor dem Tor ganz frei steht und keine Mühe hat, sein erstes WM-Tor zu erzielen.

Inzwischen ist die Strafzeit von Lukas Windfeder abgelaufen, Deutschland ist wieder komplett.

Strafecke verschossen von Tom Grambusch (Deutschland)
Man geht nach dem zuletzt bewährten Schema zu Werke. Timur Oruz stoppt für Tom Grambusch, dessen Schuss aber hängenbleibt. Doch noch befinden sich die Deutschen im Schusskreis, spielen über Justus Weigand und Mats Grambusch erneut zu Tom Grambusch, der mittig vor dem Tor etwas zu lange braucht und die nächste Großchance vergibt.

In Unterzahl arbeiten sich die Honamas gleich wieder in den gegnerischen Schusskreis und holen eine Strafrecke raus.

Viertelfazit:
Im dritten Viertel ist also der Knoten geplatzt. Mit zwei Toren stellten die Deutschen die Weichen und müssen das gegen die komplett harmlosen Japaner nun nur noch nach Hause bringen. Die Asiaten haben bislang noch keinen einzigen Schuss aufs Tor gebracht und kommen generell kaum einmal zum Abschluss.

Grüne Karte für Lukas Windfeder (Deutschland)
Wegen eines Fouls an Kentaro Fukuda, mit dem ein japanischer Angriff gestoppt wird, kassiert Lukas Windfeder die Grüne Karte und zwei Strafminuten.

Aktuell spielen das die Deutschen in aller Ruhe runter. Eile muss man jetzt nicht mehr haben. Die Jungs von André Henning kontrollieren das Geschehen nach Belieben.

Trompertz an den Pfosten! Nach einem Zuspiel von Thies Prinz nimmt Moritz Trompertz rechts im Schusskreis Maß, visiert das lange Eck an und trifft den linken Pfosten.

Tor für Deutschland, 2:0 durch Christopher Rühr
Urplötzlich starten die Honamas einen Konter. Hannes Müller spielt den Pass nach vorn und Christopher Rühr hat freie Bahn. Dieser möchte dann links an Takashi Yoshikawa vorbei, der Torhüter aber bleibt dran. Daher schlägt Rühr links im Schusskreis noch einen Haken und schlenzt den Ball dann im Fallen sensationell oben ins lange Eck. Traumtor!

In dieser Phase darf Japan mal wieder ein wenig den Ball führen, mit Raumgewinn jedoch tut man sich schwer. Die Deutschen ziehen sich gerade wieder etwas zurück.

Somit ist der Knoten doch jetzt geplatzt. Fortan sollte es dem viermaligen Olympiasieger leichter von der Hand gehen. In jedem Fall geben die Männer von André Henning weiter den Ton an.

Tor für Deutschland, 1:0 durch Mats Grambusch
Es folgt eine weitere Ecke, Niklas Wellen führt aus. Erneut stoppt Timur Oruz für Tom Grambusch. Dieser aber schießt jetzt nicht selbst, sondern spielt rechts vor dem Tor seinen Bruder an. Und Mats Grambusch lenkt das Ding mit Glück und japanischer Hilfe ins Tor.

Strafecke verschossen von Tom Grambusch (Deutschland)
Zumindest eine Strafecke erarbeiten sich die Deutschen jetzt. Timur Oruz legt diesmal für Tom Grambusch auf. Dessen Schuss blockt ein Japaner ab, der dafür mit Schmerzen büßt.

Zumindest beschäftigt der Außenseiter die Honamas, die sich momentan also selbst schwertun, zum Abschluss zu kommen. So plätschert die Partie derzeit ein wenig dahin.

Dauerhaft lassen sich die Japaner allerdings nicht an die Kette legen. Die versuchen gerade wieder, etwas auf die Beine zu stellen. Es bleibt aber dabei, dass dem Team von Akira Takahashi die Durchschlagskraft fehlt.

Nach Wiederbeginn sind die Deutschen bestrebt, gleich Kontrolle auszuüben. Damit bremst man zunächst jegliche japanische Angriffslust.

Halbzeitfazit:
Auch zur Pause steht es im WM-Gruppenspiel zwischen Deutschland und Japan noch 0:0. Nach Startschwierigkeiten, die Trainer André Henning soeben als übliche Probleme zu Turnierbeginn bezeichnet, haben die Honamas inzwischen ins Spiel gefunden und wirken optisch überlegen. Der Vize-Europameister verzeichnete überdies fünf, sechs gute Torszenen, konnte aber selbst drei Strafecken nicht für sich nutzen. In jedem Fall wies die deutsche Auswahl das deutlich größere spielerische Potenzial nach. Japan ging von Beginn an sehr enthusiastisch zu Werke und sorgte phasenweise für Unruhe. Doch letztlich fehlte es an der Qualität, um wirklich mal nennenswert zum Abschluss zu kommen. Gegen die konzentrierte deutsche Abwehr konnten die Asiaten nichts ausrichten.

So muss sich der Rekordeuropameister in Geduld üben. Derzeit hat man sehr viel Ballbesitz, findet allerdings keine Lücken. Auch die Japaner verstehen es, hinten den Laden dicht zu machen.

Inzwischen wächst die deutsche Überlegenheit. Da wird es allmählich Zeit, dass mal etwas Zählbares herausspringt. Immerhin lassen die Jungs von André Henning hinten weiterhin gar nichts anbrennen.

Strafecken verschossen von Gonzalo Peillat (Deutschland)
Nun gibt es die zweite Strafecke. Thies Prinz legt für Gonzalo Peillat auf, dessen Schuss abgeblockt wird. Da dies mit dem Körper geschieht, gibt es eine weitere Ecke. Doch auch die vermag Peillat nicht zu nutzen.

Links im Schusskreis kommt Gonzalo Peillat recht frei an den Ball. Mit viel Tempo bringt dieser die Kunststoffkugel zum Tor. Vor der Kiste lauert Christopher Rühr, kann aber nicht abfälschen. So zischt der Ball am langen Eck vorbei.

Deutschland erweist sich hier durchaus als spielstärker. So strahlt man sehr wohl Torgefahr aus, was die Japaner nicht tun. Diese halten mit ihrem Enthusiasmus dagegen. Die fehlende Qualität aber kann man damit nicht kompensieren.

Danach sind die Honamas wieder am Zug. Über rechts tankt sich Teo Hinrichs in den Schusskreis, legt von der Grundlinie für Mats Grambusch auf. Dieser jedoch bekommt den Ball nicht gut genug unter Kontrolle und verpasst den Abschluss.

Etwas unkontrolliert rutscht jetzt ein Ball durch, den zwei Deutsche verpassen. Plötzlich hat Ryosei Kato sehr viel Platz, wird dann aber von Tom Grambusch gestoppt.

Hannes Müller passt mit der Rückhand in den Schusskreis. Dort läuft Marco Miltkau gut ein und versucht mit den Schläger reinzustechen. Das gelingt nicht gut genug, der abgefälschte Ball sorgt nicht für Gefahr.

Deutschland zeigt sich in dieser Phase abwartend, ruht sich aus und lässt die Asiaten machen. Diese aber kommen weiterhin nicht durch. Defensiv wirkt die Mannschaft von André Henning jetzt souverän.

Nach wie vor bleiben die Japaner aufmüpfig und versuchen, immer wieder selbst etwas auf die Beine zu stellen. Allerdings bekommen es die Samurais nicht zu Ende gespielt. Alle Bemühungen verpuffen spätestens im Schusskreis.

Viertelfazit:
Noch sind keine Tore gefallen im Gruppenspiel zwischen Deutschland und Japan. Der Vize-Europameister hatte anfangs Probleme, in die Partie zu finden. Die forsch beginnenden Asiaten sorgten für Unruhe, kamen dabei aber nicht wirklich gefährlich zum Abschluss. Das gelang zum Ende des Viertels den Deutschen, die zwei gute Chancen hatten. Das Team von André Henning befindet sich jetzt also auf einem guten Weg.

Strafecke verschossen von Gonzalo Peillat (Deutschland)
Mit der Strafecke legen die Honamas für Gonzalo Peillat auf. Dieser visiert das linke Eck an. Genau darauf spekuliert Takashi Yoshikawa und vereitelt auch diese große deutsche Chance.

Jetzt spielen sich die Deutschen über links gut in den Schusskreis. Gonzalo Peillat bedient Martin Zwicker. Dessen Schuss pariert Takashi Yoshikawa. Der japanische Torhüter blockiert die Kugel dabei, womit er die erste Strafecke der Partie verursacht.

Und den Deutschen unterlaufen weiterhin ungewohnte technische Fehler. Übrigens hatte auch Belgien vorhin Anlaufschwierigkeiten. Das ist gewiss nicht ungewöhnlich und sollte noch kein Grund zur Sorge sein.

Nach wie vor also bekommen die Japaner ihre Szenen. Das Team von Akira Takahashi versteckt sich nicht. Natürlich ist es gerade zum Turnierauftakt möglich, dass man einen Favoriten mal auf dem falschen Fuß erwischt. Darauf hoffen die Asiaten.

Dann zappelt der Ball erstmals im Tor - und zwar hinter Alexander Stadler. Allerdings sollte das ein Pass sein und wurde von außerhalb des Schusskreises abgegeben. Daher muss der deutsche Keeper da gar nicht hingehen. Das Tor zählt nicht.

Jetzt spielt Hannes Müller den Ball in den Schusskreis, tut das aber nicht präzise genug. Zwei Mannschaftskollegen verpassen das Zuspiel nacheinander. Die Kugel trudelt ins Aus.

Allmählich also finden die Honamas ihren Rhythmus und bekommen die Angelegenheit besser in den Griff. Die Spielanteile gehen nun zunehmend an den Vize-Europameister.

Plötzlich werden Deutschlands Hockey-Männer erstmals gefährlich. Thies Prinz steckt die Kunststoffkugel wunderbar in den Lauf von Timur Oruz durch. Dessen Schuss streicht rechts am Tor vorbei.

Dann schaut das erstmals nach einem koordinierten Angriff aus. Moritz Ludwig bekommt das Zuspiel in aussichtsreicher Position, kann den Ball aber nicht sauber verarbeiten.

Ruhig wollen die Deutschen jetzt aufbauen. Doch dann unterläuft Christopher Rühr der leicht Fehlpass. Nach wie vor finden die Männer von André Henning hier überhaupt nicht rein.

Weiterhin gelingt es dem Rekordeuropameister nicht, Kontrolle zu bekommen. Koji Yamasaki versucht sich im Schusskreis. Jetzt geht Teo Hinrichs im letzten Moment dazwischen.

Deutschland ist anfangs versucht, Ruhe reinzubringen. Zunächst gelingt das nicht. Die Japaner gelangen schon wieder in den Schusskreis. Und Takuma Niwa bringt den ersten Abschluss an.

Gleich mit Beginn gehen die Japaner forsch drauf und versuchen, den Gegner zu überrumpeln. Struktur aber bekommen die Jungs von Trainer Akira Takahashi nicht rein.

Wie fast schon üblich bei große Hockeyturnieren nimmt man es mit der Pünktlichkeit nicht so genau. Von daher verzögert sich der Anpfiff um ein paar Minuten. Die Zuschauerränge sind aber schon richtig gut gefüllt. Das Kalinga Stadium soll etwa 15.000 Zuschauer fassen.

Mit der Spielleitung wurden der Inder Prasad Raghu und Gareth Greenfield aus Neuseeland betraut. In Indien sind wir im Übrigen viereinhalb Stunden voraus. Der Anstoß in Bhubaneswar erfolgt also um 19:00 Uhr Ortszeit.

Übrigens sind die weiteren zwei Mannschaften der Gruppe B und die dann also noch folgenden Gegner der Honamas Olympiasieger Belgien (Dienstag) sowie Asienmeister Südkorea (Freitag). Im ersten Gruppenspiel entschieden die Belgier den Vergleich mit den Südkoreanern eben mit 5:0 für sich.

Zwar waren die Japaner auch gleich bei der ersten WM 1971 am Start, nahmen in der Folge aber nur sporadisch teil. Nach ihrem letzten Auftritt im Jahr 2006 gibt es nun das Comeback auf der großen Hockey-Bühne und die fünfte WM-Teilnahme. 1971 und 2006 schnitt man als Neunter am Besten ab. Zu den größten japanischen Erfolgen zählen Olympiasilber 1932 und das Gold bei den Asienspielen 2018. Die Männer aus dem Land der aufgehenden Sonne qualifizierten sich für dieses Turnier als Vierte der Asienmeisterschaften.

Ohne Frage gelten die Deutschen in der heutigen Partie als Favorit. Die Honamas haben sich als Vize-Europameister qualifiziert und waren bislang bei allen Weltmeisterschaften seit 1971 dabei – zuletzt 2018 als Fünfter. 2002 und 2006 gab es den Titel zu bejubeln. Ferner wurden Deutschlands Hockey-Männer viermal Olympiasieger (zuletzt 2012) und sind Rekordeuropameister. Den letzten von acht kontinentalen Triumphen gab es 2013.

Inzwischen ist das die 15. Austragung der Feldhockey-Weltmeisterschaft. Die 16 qualifizierten Mannschaften spielen zunächst in vier Vierergruppen. Lediglich die Erstplatzierten ziehen direkt ins Viertelfinale ein. Die Zweiten und Dritten treten in einer Zwischenrunde zu Überkreuzvergleichen an und ermitteln die übrigen vier Viertelfinalisten. Gespielt wird in zwei indischen Städten – im Kalinga Stadium von Bhubaneswar sowie im Birsa Munda International Hockey Stadium von Rourkela.