Feldhockey EHF Europameisterschaft  Frauen 2017 Amsterdam Gruppe B Deutschland - Schottland Liveticker

Fazit:
Erfolgreich ist die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Damen in die Europameisterschaft gestartet. Im Auftaktspiel der Gruppe B bezwang die Auswahl von Jamilon Mülders Schottland verdient mit 4:1. Mit wenigen Ausnahmen dominierten die Deutschen über weite Strecken das Geschehen. Trotz der Blitzführung und des zweiten Treffers noch im ersten Viertel ließ der EM-Dritte gegen die weitgehend harmlosen Schottinnen zwischenzeitlich die Konsequenz vermissen. Bei aller Überlegenheit fehlte dem Ergebnis so lange Zeit der dazu passende Anstrich. Erst im Schlussviertel drehte das DHB-Team nochmals auf und legte zwei Treffer nach. Das Gegentor kurz vor Schluss stellte nur einen Schönheitsfehler dar. In Bedrängnis geriet Deutschland über die 60 Minuten nie.

Tooor für Schottland, 4:1 durch Fiona Burnet
Eine Strafecke von der linken Seite zieht den schottischen Ehrentreffer nach sich. Rebecca Condie passt den sauber gestoppten Ball rechts vors Tor. Von außen läuft dort Fiona Burnet ein, hält den Schläger hin und stochert die Kugel ins Tor.

Gelbe Karte für Pia Grambusch (Deutschland)
Kurz vor dem Schusskreis stoppt Pia Grambusch die Schottin Sarah Jamieson mit dem Schläger. Für diese Foul der gröberen Art gibt es Gelb, was einer fünfminütigen Zeitstrafe gleichkommt.

Locker lässt die DHB-Auswahl nicht. Die Damen von Jamilon Mülders spielen weiter munter nach vorn, wollen nachlegen.

Toooor für Deutschland, 4:0 durch Charlotte Stapenhorst
Stark spielen sich die Deutschen über die rechte Seite durch. Cecile Pieper passt zu Selin Oruz - und bekommt die Kugel gleich zurück. Ab geht es in den Schusskreis. Die hohe Hereingabe findet zu Charlotte Stapenhorst, die auf Höhe des zweiten Pfostens ganz frei steht und nur noch den Schläger hinhalten muss.

Damit sollten nun endgültig die Messen gelesen sein, auch wenn das Ergebnis die Überlegenheit des EM-Dritten noch nicht annähernd widerspiegelt.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Teresa Martin Pelegrina
Jana Teschke zieht zur Mitte, spielt einen feinen Pass in den Schusskreis. Dort schirmt Teresa Martin Pelegrina die Kugel wunderbar ab und schießt dann aus der Drehung flach ein.

Die nächste Großchance! Schon wieder stürmen die DHB-Damen in den Schusskreis. Zwei, drei Abschlussversuche bleiben erfolglos. Am größten ist die Chance für Charlotte Stapenhorst, die aus wenigen Metern an der grandios reagierenden Amy Gibson scheitert.

Weiterhin brennt überhaupt nichts an für die Deutschen in Amstelveen. Schottland ist offensiv mittlerweile gar nicht mehr existent.

Stapenhorst an den Pfosten! Die Strafecke von der linken Seite zieht höchste Gefahr nach sich. Charlotte Stapenhorst feuert, setzt die Kugel krachend an die linke Torstange.

Rebecca Ward spielt im eigenen Schusskreis quer und erwischt Teamkollegin Rebecca Condile am Fuß. Das gibt Strafecke. Die Schottinnen lamentieren, dürfen aber keinen Videobeweis mehr zurate ziehen. Diese Chance wurde bereits zu Spielbeginn verwirkt.

Genau das zwingende Agieren zum Tor forderte Jamilon Mülders in seiner kurzen Pausenansprache ein. Der Trainer möchte mehr Abschlüsse sehen.

Zwischenfazit:
Recht unspektakulär ging der dritte Spielabschnitt über die Bühne. Deutschland kontrollierte das Geschehen über weite Strecken, ließ dabei aber die Zielstrebigkeit im Spiel nach vorn vermissen. Entsprechend blieben Tore aus.

Bislang stimmte das Wetter in Amstelveen, sogar die Sonne ließ sich blicken. Jetzt jedoch wird es feucht, es beginnt zu regnen.

Camilla Brown tankt sich über die rechte Seite durch, zieht in den Schusskreis. Die 20-Jährige sucht ihre mitgelaufene Teamkollegin. Der Pass in die Mitte folgt, doch Nicola Lloyd verpasst.

Sekunden später jedoch taucht Teresa Martin Pelegrina rechts im Schusskreis auf. Deren Versuch pariert Amy Gibson mit dem rechten Fuß.

Deutschland bleibt am Drücker, nutzt die ganze Breite des Platzes, um die Angriffe aufzubauen. Ein überraschender Diagonalpass führt aufgrund eines technischen Fehlers nicht zu einer Abschlussaktion.

Sarah Robertson arbeitet sich in den deutschen Schusskreis. Dort allerdings ist kein Vorbeikommen an Hanna Granitzki. Im Verbund mit Selin Oruz bereinigt diese die Situation.

Über halbrechts tankt sich Marie Mävers in den Schusskreis, steht dort dann überraschend frei. Beim Schuss jedoch trifft die 26-Jährige den Ball nicht voll, der am langen Eck vorbei springt.

Der erste Torabschluss jedoch geht auf das Konto der Deutschen. Jana Teschke allerdings verfehlt mit ihrem Schuss das Gehäuse von Amy Gibson.

Noch fehlt es dem Ergebnis an Deutlichkeit. Insofern gibt es für die Schottinnen keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Sie werden weiterhin alles probieren.

Halbzeitfazit:
Es schaut nach einem gelungen EM-Start der deutschen Hockey-Damen aus. Zur Pause führen die Frauen von Jamilon Mülders gegen Schottland verdient mit 2:0. Gleich der erste Angriff noch in der ersten Spielminute führte zum 1:0. Ein besserer Turnierstart ist kaum vorstellbar. Das sorgte für Selbstvertrauen. In der Folge dominierte der EM-Dritte von 2015 das Geschehen nach Belieben, ließ nicht einmal eine Handvoll guter schottischer Aktionen zu. Sollte Deutschland weiterhin derart konzentriert auftreten, dürfte einem Sieg nichts im Wege stehen. Noch aber sind 30 Minuten zu absolvieren.

Erneut bekommt Deutschland eine Strafecke zugesprochen. Die allerdings missrät. Nike Lorenz spielt im Schusskreis quer. Das ist zu ungenau und zieht keinen Schuss nach sich.

Naomi Heyn probiert es mit einer argentinischen Rückhand. Das ist eine gute Schussgelegenheit. Amy Gibson pariert stark.

Nach dem kurzen Aufflackern schottischer Offensivfreude nimmt nun wieder Deutschland des Heft des Handelns in die Hand. Nun geht es nur noch in eine Richtung.

Gute Eckenvariante der Schottinnen! Letztlich zieht Kate Holmes ab. Das ist gefährlich. Dann aber herrscht in der Schussbahn sehr viel Verkehr und die Kugel springt übers Tor.

Jetzt tauchen die Britinnen mal vorn auf. Sarah Robertson schießt. Fußabwehr der deutschen Torhüterin Julia Ciupka! Im Anschluss wird es unübersichtlich. Es gibt eine Strafecke für Schottland. Deutschland verzichtet auf den Videobeweis.

Daran ändert sich natürlich bei personeller Ausgeglichenheit nichts. Die Deutschen sind einem dritten Tor erheblich näher als die Schottinnen einem Ehrentreffer.

Dann läuft die Strafzeit ab. Den Schottinnen ist es nicht gelungen, die personelle Überzahl in irgendeiner Form optisch deutlich zu machen. Allein das belegt, wie überlegen die DHB-Auswahl jetzt auftritt.

In Unterzahl gelingt es den Deutschen, den Ball in den eigenen Reihen zu führen. So brennt natürlich hinten nichts an.

Grüne Karte für Teresa Martin Pelegrina (Deutschland)
Teresa Martin Pelegrina arbeitet im eigenen Schusskreis zu sehr mit dem Schläger, trifft eine Gegenspielerin. Das gibt zwei Minuten.

Zwischenfazit:
Von Beginn an ließ das DHB-Team keinerlei Zweifel aufkommen, startete wie die Feuerwehr. Gleich der erste Angriff hatte Erfolg. Damit war der Weg geebnet. Die überlegenen Deutschen ließen nahezu nichts anbrennen, legten kurz vor der Pause nach und bewegen sich auf einen ungefährdeten Auftaktsieg zu.

Tooor für Deutschland, 2:0 durch Pia Grambusch
Diese Ecke zieht Ertag nach sich. Erneut von der linken Seite hereingebracht, wird der Ball von Cecile Pieper sauber gestoppt. Pia Grambusch nimmt Maß. Die Kugel zischt flach aufs rechte Eck. Die Torhüterin Amy Gibson ist da noch dran, vermag den Einschlag aber nicht zu verhindern.

Marvin Mävers und Teresa Martin Pelegrina arbeiten sich in den Schusskreis, setzten gemeinsam konsequent nach, befördern den Ball an einen schottischen Fuß und provozieren damit die nächste Strafecke.

Viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel werfen die Schottinnen immer wieder zurück, sie werden von den Deutschen aber auch immer wieder aggressiv angelaufen, was Fehler provoziert.

Erst jetzt arbeitet sich Schottland etwas nach vorn, darf den Ball mal wieder eine Zeit lang führen. In Tornähe allerdings gerät man nicht, gefährliche Szenen liegen da überhaupt nicht in der Luft.

Mittlerweile haben die Britinnen große Mühe, sich aus der deutschen Umklammerung zu befreien. Der Weg aus der eigenen Hälfte wird den Frauen von Gordon Shepherd derzeit verwehrt.

Nachdem eine Schottin innerhalb des Schusskreises mit dem Fuß am Ball ist, gibt es die erste Strafecke für Deutschland. Von der linken Seite wird diese ausgeführt. Im Zentrum sucht Pia Grambusch den Abschluss. Der abgefälschte Schuss zischt rechts am Kasten vorbei.

In der Folge bekommt die DHB-Auswahl die Angelegenheit wieder in den Griff. Die Spielkontrolle liegt in den Händen der Damen von Jamilon Mülders. Der Ball läuft gut durch die Reihen.

Zügig bemühen sich die Schottinnen um eine Antwort, beschwören ihrerseits jetzt Gefahr herauf. Das geht noch einmal gut. Die Deutschen sollten auch in der Defensive aufmerksam sein.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Charlotte Stapenhorst
Die erste Offensivaktion führt zum Erfolg. Teresa Martin Pelegrina treibt die Kugel über rechts nach vorn. Charlotte Stapenhorst zieht dann zur Mitte. Es wird unübersichtlich. Marie Mävers bringt den Ball aufs Tor, Stapenhorst setzt nach. Und irgendwie geht der Ball rein. Es wird die Videoschiedsrichterin bemüht. Dann dauert es recht lange, ehe die Situation geklärt ist. Letztlich wird auf Tor entschieden und der Treffer Charlotte Stapenhorst gut geschrieben.

Forsch gehen es die deutschen Damen an, legen sofort den Vorwärtsgang ein. Der Angriff läuft über die rechte Seite. Gleich wird es knifflig.

Offenbar aus Marketing-Gründen verkauft die European Hockey Federation die Veranstaltung als EM in Amsterdam. Um ganz genau zu sein, finden alle Spiele etwas weiter südlich in Amstelveen statt. Dort gibt es mit dem frisch herausgeputzten Wagener-Stadion eine traditionsreiche Spielstätte, wo bereits 1983 (nur Herren), 1995 (nur Frauen) und 2009 kontinentale Titelkämpfe ausgetragen wurden. Sogar Weltmeisterschaften gingen hier bereits über die Bühne (1973).

Bundestrainer Jamilon Mülders geht das Turnier mit diesen Erwartungen an: "Wir haben eine sehr schwere, anspruchsvolle Gruppe, mit den drei Teams von der Insel. Die Mannschaft hat hier in der Vorbereitung gut gearbeitet. Unsere Ziele sind, ein bockstarkes Turnier zu spielen, aggressives und offensives Hockey zu präsentieren. Die Vorfreude ist riesig. Sobald ein Turnier in den Niederlanden stattfindet, sind die Bedingungen ideal. Das renovierte Wagener-Stadion macht einen großartigen Eindruck. Das wird eine tolle Atmosphäre!"

Nun also greift das deutsche Team im Wagener-Stadion von Amstelveen ins Geschehen ein und gilt gegen den Sechsten der letzten EM vor zwei Jahren als Favorit. Bereits damals traf man sich in der Gruppenphase. Die DHB-Auswahl allerdings hatte mit den Schottinnen beim knappen 2:1 ein wenig Mühe. Man sollte also gewarnt sein.

Zum EM-Auftakt traf gestern Abend in der Gruppe A die Mannschaft des Gastgebers auf Spanien. Vize-Europameister Niederlande behielt dabei mit 3:1 die Oberhand.

Bis zum 27. August wird das Turnier dauern. Acht Damenmannschaften, aufgeteilt auf zwei Gruppen, stellen sich dem Wettbewerb. Die jeweils zwei Erstplatzierten erreichen das Halbfinale. Die übrigen Mannschaften spielen in einer weiteren Vierergruppe gegen den Abstieg, der zwei Teams treffen wird. Mit dabei sind die sechs besten Team der letzten EM 2015. Dazu kommen die beiden Aufsteiger Irland und Tschechien.