VfB Stuttgart vs. BVB: Noten und Einzelkritik

Schon im Achtelfinale des DFB-Pokals kam es am Mittwochabend zu einem Top-Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund. Wie schon in der Liga offenbarte sich allerdings zuweilen ein Klassenunterschied. Die Schwaben schlugen den BVB letztlich hochverdient mit 2:0. Alle Spieler in der Einzelkritik:

Musste im VfB-Tor kaum ins Spiel eingreifen. Fing einige unplatzierte Bälle und war im Spielaufbau sicher. Gegen Bynoe-Gittens mit der einzigen wichtigen Parade (58.).

Ließ in der Defensive nichts anbrennen und stellte Bynoe-Gittens fast komplett kalt. Mit Ball dafür eher unscheinbar.

Rückte auf den rechten Flügel und hätte in der Schlussphase fast noch einen Treffer erzielt, Bensebaini klärte aber in letzter Sekunde.

Verteidigte die Tiefe enorm aufmerksam und lief fast jeden Spielpass konsequent ab. Nach dem Seitenwechsel manchmal mit kleineren Unsicherheiten.

Agierte hellwach auf der letzten Linie und fing viele Zuspiele umsichtig ab. Auch in der Torschussverteidigung mit starken Aktionen. Elf Rettungstaten standen am Ende in der Statistik.

Machte zusammen mit Führich viel Alarm über die linke Seite und war Mann des Spiels. Brachte durchgängig brandgefährliche Zuspiele ins Zentrum und löste immer wieder das Pressing aus. Belohnte sich mit dem Assist zum 2:0 für eine tolle Leistung.

Dirigierte das Spiel seiner Mannschaft mit klaren Pässen und Ansagen abseits des Balles. Im letzten Drittel wäre manchmal mehr möglich gewesen. Trotzdem mit der Ruhe im Ballbesitz immens wichtig.

Hatte einen hohen Aktionsradius und war in fast jeder Zone anspielbar. Hielt die Kombinationen vielfach geschickt am Laufen. Überzeugte auch im Gegenpressing.

Machte viele ansprechende Dinge in der Offensive. Wirbelte fast überall und zog den Gegner so auseinander. Bewies zudem das Auge für den Mitspieler und legte das 1:0 toll vor (54.).

Wurde in der Nachspielzeit eingewechselt, um Zeit von der Uhr zu nehmen.

Wirkte spritzig und spielfreudig auf der linken Seite. Erzwang Fehler beim Gegner und harmonierte toll mit Mittelstädt. Ihm selbst unterliefen letztlich zu viele Fehler in aussichtsreichen Räumen.

Fügte sich ordentlich in die VfB-Abwehr ein und ließ in den letzten Minuten keine klaren Torchancen mehr zu.

Bewegte sich geschickt um Guirassy herum und harmonierte diesmal aber nicht perfekt mit dem Kollegen. Brachte zwingende Zuspiele nur mit geringer Quote an. Dennoch zeitweise in Unruheherd.

Zeigte sich in den Umschaltsituationen und netzte nur Minuten nach der Einwechslung zum 2:0 ein (77.). Danach wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Toller Joker-Auftritt.

Wurde zu Beginn noch erfolgreich von den Dortmundern kaltgestellt, befreite sich aber mit der Zeit immer öfter. Besorgte abgeklärt die Führung, hatte daneben noch vier weitere Chancen. Im Kombinationsspiel ebenfalls richtig gut.

Blieb in den letzten Sekunden ohne klaren Impulse.

Erwischte als einziger BVB-Spieler einen guten Tag und rettete wie schon vor drei Wochen in der Liga mehrfach in höchster Not. Gegen Guirassy (51.) und Millot (58.) sogar mit echten Glanztaten. Die Pleite konnte er nicht verhindern.

Hinterließ im Aufbau zuweilen einen hektischen Eindruck. Bekam gegen Mittelstädt und Führich obendrein wenig Zugriff auf den Flügel. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit mit offensiven Ideen. Musste dann zur Pause verletzt raus.

Kam über den Flügel fast nie durch, seine Offensivbemühungen verpuffte meist wirkungslos. Hinten ebenfalls wackelig. Verhinderte gegen Stergiou immerhin einen sicheren Gegentreffer.

Bot als rechter Innenverteidiger gute Zweikampfwerte an, bei den Klärungstaten indes oftmals leichtsinnig. Die Abstimmung mit den Kollegen stimmte in den entscheidenden Momenten außerdem nicht. Trotzdem noch bester BVB-Verteidiger.

Verteidigte sehr aggressiv nach vorne, verschätzte sich nach gutem Beginn aber immer häufiger. Gerade nach der Pause unterliefen ihm mehrfach heftige Fehler. Hintenraus schien zudem die Kraft auszugehen.

Passte sich dem zunehmend kopflosen Defensivverhalten der Mitspieler an und kam vor beiden Gegentoren einen Schritt zu spät. Hatte immerhin vereinzelt Momente, in denen er es besser machte.

Begann auf der linken Seite zunächst mit viel Energie gegen Millot, verlor spätestens nach dem Wechsel auf die andere Seite dann komplett den Kopf. Streute dann teilweise haarsträubende Fehler ein.

Konnte das Spiel in keiner Spielphase prägen. Zeigte sich im Verteidigen passiv und gewann nur 22 Prozent seiner Duelle. Vorne fehlten ihm komplett die klaren Ideen.

Hatte nach langem Zuspiel die beste Chance für den BVB in der Schlussphase (82.). Viel mehr kam nach der Einwechslung nicht mehr.

Brachte seinen Körper fast immer clever zwischen Ball und Gegner. Zog so wiederholt Fouls und setzte immerhin punktuell Impulse nach vorne. Traf aus der zweiten Reihe einmal die Latte (20.). Musste zur Pause angeschlagen raus.

Rieb sich im defensiven System zunächst vergeblich auf und stellte sich sogar durchaus ungeschickt an. Erst in den letzten Minuten fand er eine spielerische Linie. War dann auffällig, der Ertrag blieb aber aus.

War im Umschaltspiel meist auf sich allein gestellt. Machte es dafür noch ordentlich und sorgte am ehesten für Abschlüsse. In der Entscheidungsfindung dennoch etwas unglücklich. Sein Treffer zählte wegen Abseits nicht (60.).

Fand in den letzten Minuten überhaupt nicht ins Spiel. In über 20 Minuten mit Nachspielzeit war Malen nur einmal am Ball.

Stand lange neben sich. Verlor bei fast jedem Angriff den Ball und haderte mit sich und den Kollegen. Steigerte sich später etwas. Trotzdem weit weg von Normalform.

Bekam seine Bewährungschance in der Startelf, konnte diese aber nicht nutzen. Hatte nur zwei Ballkontakte, ehe er sich verletzte und ausgewechselt werden musste.

War nach seiner Einwechslung an fast allen gefährlichen Momenten seiner Mannschaft beteiligt, weil er die Mitspieler fast immer in freien Zonen fand. Selbst aber fast ohne Abschlüsse.