Formel 1: Noten und Einzelkritik zum GP in Abu Dhabi
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Noten und Einzelkritik zum GP in Abu Dhabi
Max Verstappen gewinnt auch das letzte Rennen der F1-Saison 2023. In Abu Dhabi steht der Red-Bull-Pilot am Ende vor Charles Leclerc (Ferrari) und George Russell (Mercedes) ganz oben auf dem neu gestalteten Podium. Ferrari verzockt derweil mit einer riskanten Strategie wertvolle Millionen in der Konstrukteurs-WM. Alle F1-Stars in der Einzelkritik:
20. Platz: Kevin Magnussen (Haas) - Note: 5,0
Handelte sich den Anfangsrunden direkt einen Flatspot ein und musste bereits in Runde 5 an die Box. Der harte Reifen im zweiten Stint hielt gerade einmal 17 Runden durch, mehr Wasserstandsmeldungen gab es von ihm dann nicht mehr. Blieb erneut den Beweis schuldig, dass die B-Spezifikation des Haas besser war als das A-Modell, das Hülkenberg fuhr.
19. Platz: Valtteri Bottas (Alfa Romeo) - Note: 5,0
War neben Sainz und Stroll der einzige Hart-Starter und fuhr mit 29 Runden zu Beginn den längsten Stint eines Fahrers in diesem Rennen. Für eine bessere Position fehlte es dem Alfa schlicht an Pace, was man auch am Abschneiden seines Teamkollegen sehen konnte.
18. Platz: Carlos Sainz (Ferrari) - Note: 5,0
Neben Stroll und Bottas der einzige Hart-Starter, konnte sich dennoch zu Beginn direkt um drei Plätze nach vorne kämpfen. Hielt dann eine solide Drei-Sekunden-Lücke nach vorne und hinten, um seine Reifen zu managen. Gab im letzten Renndrittel am Funk zu, "etwas lost" zu sein. Das erhoffte späte Safety Car kam nicht, somit war die riskante Strategie für die Katz.
17. Platz: Guanyu Zhou (Alfa Romeo) - Note: 5,0
Ein typisches Rennen für den Chinesen: Im Endresultat taucht er im hinteren Mittelfeld auf, am Renngeschehen selbst nahm er jedoch kaum merklich teil. Ließ sich am Ende sogar noch von Sargeant überholen - mit dieser Leistung ist seine Verweildauer in der Formel 1 trotz großzügiger Geldgeber endlich.
16. Platz: Logan Sargeant (Williams) - Note: 5,0
Konnte im letzten Saisonrennen keinerlei Werbung für eine Vertragsverlängerung bei Williams machen: War zwar nicht meilenweit weg vom Teamkollegen, der freilich der erste Maßstab ist, zeigte sich aber bei den wenigen Zweikämpfen zahnlos. Sinnbildlich dafür stand Gaslys Manöver außen vorbei in Kurve 9 in Runde 41.
15. Platz: Nico Hülkenberg (Haas) - Note: 4,5
Erwischte gar keinen guten Start und wurde innerhalb der ersten Runde ganze fünf Plätze durchgereicht. Hielt die Reifen im ersten Stint zwar länger am Leben als sein Teamkollege, fiel aber trotzdem hinter diesen zurück. Rückte die Verhältnisse im Rennverlauf zwar wieder zurecht, dennoch ein ernüchternder Saisonabschluss.
14. Platz: Alex Albon (Williams) - Note: 4,5
Mit der größte Verlierer der Startphase: Statt an den Punkten zu schnuppern, war er auf einmal 18. Im Laufe des Rennens rutschte er zwar wieder auf seine Startposition 14 zurück, was jedoch an den Schwächen seiner Mitkonkurrenten lag. So mussten er und sein Williams-Team bis zum Schluss um P7 in der Konstrukteurs-WM zittern.
13. Platz: Pierre Gasly (Alpine F1) - Note: 3,5
Hielt im ersten Stint noch ganz anständig mit dem DRS-Zug vorne mit, bis ihm Hamilton durch einen Kontakt einen Schaden am Diffusor zufügte. Litt vor allem auf dem harten Reifen nach dem ersten Stopp genau darunter, zeigte aber zumindest Willen und Einsatz in Zweikämpfen.
12. Platz: Esteban Ocon (Alpine F1) - Note: 3,5
Litt wie sein Teamkollege unter der schwachen Rennpace des Alpine, insbesondere in den schnellen Passagen. Viel vorzuwerfen hatte sich der Franzose nicht, Glanzlichter waren jedoch auch keine dabei. Unterm Strich steht das Teamergebnis sinnbildlich für das medikore Jahr des Rennstalls.
11. Platz: Daniel Ricciardo (AlphaTauri) - Note: 3,5
Hatte in der Frühphase mit überhitzenden Bremsen zu kämpfen und musste deswegen früh an die Box. Hing auf dem Medium zu Beginn im Verkehr fest und kam nicht so recht vom Fleck. Verlor dadurch so viel Zeit, dass er in seiner starken zweiten Rennhälfte die Punkteränge knapp verpasste.
10. Platz: Lance Stroll (Aston Martin) - Note: 3,0
War neben Sainz und Bottas einer der Hart-Starter, aber der Einzige, für den die Strategie wirklich aufging. Fuhr ein grundsolides Rennen ohne Fehler und profitierte zudem von der schrägen Ferrari-Strategie für Sainz, sodass er das Jahr mit einem Punkt beendete.
9. Platz: Lewis Hamilton (Mercedes) - Note: 4,0
Das schwierige letzte Saisonwochenende setzte sich auch im Rennen fort: Erwischte keinen guten Start, blieb im Verkehr stecken und fuhr auch noch Gasly leicht hinten drauf. Bekam stets aufmunternde Worte von Teamchef Toto Wolff aufs Ohr und setzte in Runde 47 das entscheidende Manöver gegen Sainz, was seinem Team P2 in der Konstrukteurs-WM sicherte.
8. Platz: Yuki Tsunoda (AlphaTauri) - Note: 2,5
Hielt zu Beginn sehr gut mit den Top 5 mit, sodass Alonso und Co. von hinten keine Gefahr darstellten. Hielt zudem mit 22 Runden am längsten von den Medium-Startern durch. Hatte auf den harten Reifen etwas mehr zu kämpfen, wehrte sich aber nach Kräften. Insbesondere gegen Hamilton, den er in der letzten Runde noch hinter sich halten konnte.
7. Platz: Fernando Alonso (Aston Martin) - Note: 3,0
War in Runde 12 der erste Fahrer aus den Top 10, der zum Reifentausch ging - auch, um dem Verkehr zu entgehen. Das rächte sich jedoch im weiteren Verlauf, da er ohne DRS "das langsamste Auto auf der Geraden" war. Das hinderte ihn aber nicht daran, einen Schlussspurt hinzulegen, der ihn zurück auf seine Startposition 7 brachte.
6. Platz: Oscar Piastri (McLaren) - Note: 3,5
Konnte nicht ganz die Pace der Top-3 mitgehen und musste sich deswegen zehn Runden lang gegen Russell verteidigen. War im gesamten Rennverlauf zu viel mit Reifenmanagement beschäftigt und konnte gar nicht die volle Pace entfalten. Fing sich dann ein wenig auf den harten Reifen hintenraus und beendete die Saison solide.
5. Platz: Lando Norris (McLaren) - Note: 3,0
Erwischte den besseren Start der beiden McLaren und lag bereits in Runde 2 auf P3. Büßte durch einen 5-Sekunden-Stopp jedoch ordentlich an Boden und die Position gegen Russell ein. Konnte diesen auch durch den Undercut beim zweiten Stopp nicht zurück überholen.
4. Platz: Sergio Pérez (Red Bull) - Note: 3,0
Kam deutlich besser durch den Verkehr als in manch anderem Rennen, sodass er nach der ersten Runde Stopps auf P7 lag. Fuhr gegen Rennmitte sogar mehrfach schnellste Rennrunden. Handelte sich eine unnötige 5-Sekunden-Strafe ein, weil er Norris beim Überholmanöver anrempelte. Diese sollte ihm den Podestplatz kosten.
3. Platz: George Russell (Mercedes) - Note: 2,0
Fuhr ein sehr reifes Rennen: Verlor in der Anfangsphase hinter Piastri trotz mehrerer gescheiterter Überholansätze nicht die Geduld. Schlug dann während der ersten Boxenstopp-Phase zu und verdiente sich das Podium durch gute In- und Out-Laps. Er sorgte somit für den Löwenanteil zu Mercedes' "Sieg" im Kampf um KWM-Platz 2 gegen Ferrari.
2. Platz: Charles Leclerc (Ferrari) - Note: 2,0
Konnte Verstappen in der ersten Runde ordentlich beschäftigen, gab aber in der Schikane nach und nahm sich selbst eine Überholchance. Hatte auf dem harten Reifen dann wenig zu melden. Probierte am Rennende sogar, Pérez vorbei zu lassen und in dessen Windschatten genug Zeit rauszufahren, um diesen noch an Russell vorbei zu schleusen, was aber misslang.
1. Platz: Max Verstappen (Red Bull) - Note: 1,5
Musste sich lediglich in der ersten Runde härter gegen Leclerc erwehren, danach kontrollierte er das Rennen von vorne in gewohnter Manier. Fuhr sich in beiden Boxenstopp-Phasen jeweils ganze drei Sekunden raus. Cruiste lässig seinem nächsten Sieg entgegen und hatte sogar die Muße, die zweiten Stopps für sein Team zu timen.