NFL: Die Head Coaches der Raiders seit 2000

Die Las Vegas Raiders haben kürzlich Head Coach Jsoh McDaniels entlassen. Er reiht sich ein in eine sehr lange Liste von verschlissenen Head Coaches der Raiders in diesem Jahrhundert. Wir blicken zurück auf alle, die da waren seit 2000 und wie sie sich geschlagen haben.

Jon Gruden coachte die Raiders erstmals ab Ende der 90er Jahre und gewann sogar zweimal die AFC West und stand 2000 im AFC Championship Game. 2002 ging es nach Tampa Bay, wo er auf Anhieb ausgerechnet die Raiders im Super Bowl schlug.

Callahan trat Grudens Nachfolge an und erreichte direkt Super Bowl XXXVII, den er deutlich gegen seinen Vorgänger verlor. Eine 4-12-Saison im Anschluss kostete ihn dann bereits wieder den Job.

Als nächstes versuchte sich dann Norv Turner, der trotz eines spektakulären Trades für Receiver-Legende Randy Moss kaum Erfolg hatte und in zwei Saisons nur neun Spiele gewann.

Der damalige Owner des Teams, Al Davis, wollte nach einigen unruhigen Jahren Ruhe reinbringen und holte seinen früheren erfolgreichen Coach Art Shell aus dem Ruhestand. Der Hall-of-Fame-Tackle der Raiders hatte jedoch im zweiten Anlauf keinen Erfolg und ging nach nur zwei Siegen wieder.

Kiffin sollte mit Anfang 30 ein weiterer junger, innovativer Raiders-Coach werden, doch nach nur vier Siegen im ersten Jahr wollte ihn Davis zum Rücktritt zwingen, um Geld zu sparen. Kiffin lehnte ab und wurde dann nach schwachem Start 2008 noch im September gefeuert. Er habe die Organisation "blamiert", erklärte Davis anschließend.

Für Kiffin übernahm O-Line-Coach Tom Cable, der 2009 zum Vollzeit-Head-Coach ernannt wurde. Das Run Game funktionierte gut unter seiner Regie, doch am Ende standen da auch nur 17 Sege in 44 Spielen. Sein Vertrag wurde dann nach 2010 nicht verlängert.

Der bisherige Offensive Coordinator, dessen Offense zu den besten der Liga gehörte, übernahm 2011 als Boss. Doch nach einer durchaus vielversprechenden Saison (8-8) war schon wieder Schluss. Davis war verstorben und sein Nachfolger als GM, Reggie McKenzie, wollte einen neuen Coach installieren.

Der erste Coach der Post-Al-Davis-Ära war dann der frühere Defensive Coordinator der Broncos. Allerdings hatten die Raiders große Cap-Probleme und zudem kaum Draftpicks, sodass Allen nie seine Defense aufbauen konnte. Offensiv lief es auch nicht und nach vier Pleiten in Serie war im September 2014 Schluss.

Für Allen übernahm der bisherige Assistant Head Coach Sparano, der zuvor die Dolphins trainiert hatte. Seine Amtszeit endete mit 3-9. Anschließend war er noch Assistant Coach bei den Niners und Vikings bis 2017. Im Sommer 2018 verstarb er dann mit nur 56 Jahren an einer Herzerkrankung, die unentdeckt war.

Der langjährige Head Coach der Jaguars, der zwischenzeitlich für einen erkrankten John Fox die Broncos gecoacht hatte, übernahm die Raiders 2015. Nach einer durchwachsenen ersten Saison führte er sie zu ihrer besten Saison seit 1990 (12-4), scheiterte aber mit Backup-QB Connor Cook in den Playoffs an den Texans, weil Derek Carr verletzt war. Er unterschrieb jedoch einen neuen Vierjahresvertrag 2017, wurde aber am Saisonende entlassen.

2018 sorgte der neue Owner Mark Davis, Sohn von Al, für ein Aufsehen, denn er holte den früheren Erfolgscoach und beliebten TV-Experten Jon Gruden nach Oakland zurück - für 10 Jahre und 100 Millionen Dollar! Erfolg stellte sich trotz Rebuild nicht ein. Stattdessen musste er gehen, nachdem über zehn Jahre alte frauenfeindliche und rassistische E-Mails von ihm auftauchten. Seither ist es ruhig um ihn geworden.

Für Gruden übernahm der bisherige Special Teams Coordinator Rich Bisaccia, der sieben von zwölf Spielen gewann und die Las Vegas Raiders in die Playoffs führte - erstmals seit 2016. Bleiben durfte er dennoch nicht und ging in gleicher Rolle zu den Packers.

Der nächste Head Coach war dann Josh McDaniels, der allen voran Davante Adams mitbrachte und nach einem Jahr Derek Carr gegen Jimmy Garoppolo auf QB austauschte. Nach enttäuschender erster Saison riss Davis dann zur Trade Deadline 2023 der Geduldsfaden nach nur neun Siegen in 25 Spielen.

Für den Rest der Saison 2023 ist nun Antonio Pierce, ein früherer Linebacker der New York Giants, als Interimscoach am Start. Er war bislang Linebackers Coach. Bis auf drei Jahre an der Long Beach Poly High School hat er noch keiner Head-Coach-Erfahrung. Sein Debüt gibt er am Sonntag gegen die Giants (live auf RTL).