FC Bayern vs. Darmstadt 98: Noten und Einzelkritik

Am Samstagnachmittag stieg zwischen dem FC Bayern und Darmstadt 98 ein denkwürdiges Bundesliga-Spiel. Nach drei Roten Karten vor der Pause drehte der Rekordmeister komplett auf und schoss den Aufsteiger mit 8:0 ab. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Zeigte sich beim Comeback direkt wieder in Top-Form. Hielt gegen Skarke zweimal reaktionsschnell (26., 90.). Zeigte gegen Mehlem ebenfalls einen tollen Reflex (36.). Mehr gab es nicht zu tun.

Wurde auf der rechten Seite defensiv praktisch nicht gefordert. Nutzte die Freiheiten, um vorne Unruhe zu stiften. Entwickelte gerade nach dem Seitenwechsel viel Zug und bereitete zwei Tore vor mit tollen Flanken vor.

Leistete sich bei hohen Bällen anfangs vereinzelt Stellungsfehler, die es Darmstadt ermöglichten, sich vorne festzusetzen. Als mehr Spielkontrolle aufkam, verteidigte er die gegnerischen Konter allesamt gelassen weg.

Rückte oft mutig aus der Kette nach vorne. Kam einmal deutlich zu spät und sah Gelb. Danach mit fast makelloser Zweikampfbilanz. Hätte bei drei Abschüssen sogar fast noch getroffen.

Gab in der Schlussphase sein Bundesliga-Debüt. Agierte im Mittelfeld abgeklärt. Sein Versuch, sich in die Torschützenliste einzutragen, wurde geblockt (89.).

Löste Situationen in der Defensive meist durch sein Tempo. Mann gegen Mann derweil etwas wackelig unterwegs. Häufte mehrere leichtfertige Ballverluste an. Vorne bis auf seinen Warnschuss (12.) selten wirklich zwingend.

Übernahm die linke Abwehrseite und sicherte dort gewissenhaft ab. Tauchte sogar mehrfach vorne mit auf. Fand im Passspiel die freien Mitspieler, trotzdem eher Nebendarsteller.

Leistete sich früh einen Horror-Ballverlust am eigenen Strafraum und griff gegen Mehlem zur Notbremse. Flog schon in der dritten Minute vom Platz. Ist damit nun ausgerechnet gegen den BVB gesperrt.

Stieß von der Achterposition immer wieder in die vorderste Linie. Erzwang so die Rote Karte für Gjasula und legte das 2:0 auf. Gegen den Ball im Zentrum derweil vor der Pause häufig ohne Zugriff.

Wollte beim Kantersieg in den letzten Minuten sichtlich noch sein Tor machen. Nahm die Darmstädter Abwehr wiederholt im Dribbling auseinander. Ein Treffer gelang nicht mehr.

War in vielen Szenen praktisch nicht zu verteidigen und löste sich immer wieder mit technischer Raffinesse. Nutzte zudem jeden Zentimeter an Raum, um richtig Tor aufzudrehen. Zwei Tore und etliche Torschussbeteiligungen waren das Ergebnis.

Lauerte in der heißen Zone auf die Zuspiele. Ließ eine Hundertprozentige sogar noch aus (86.).

Konnte sich im Laufduell fast immer durchsetzen und kam so vielfach hinter die Kette. Hatte eine Top-Chance (30.), bei der er das Außennetz traf und legte ein Tor auf. Insgesamt aber deutlich unscheinbarer als Musiala oder Sané neben ihm.

Fand sich in der aufgedrehten Bayern-Offensive prächtig ein. Hatte schon nach sechs Minuten einen Assist und ein Tor in der Statistik. Legte für Musiala später sogar noch einen Treffer auf. Besser kann ein Joker kaum stechen.

Riss das Spiel an sich und löste Situationen im Mittelfeld mit seiner unwiderstehlichen Dynamik auf. Riss Lücken und versprühte auch selbst viel Zug zum Tor. Ein Treffer wurde wegen Abseits aberkannt (45.). Seine beiden Buden nach der Pause blieben bestehen (56., 65.).

Überrollte Darmstadt mit seiner ganzen Qualität und war der personifizierte Klassenunterschied. Zwang Schuhen schon vor der Pause zu zwei Glanztaten (13., 43.). Köpfte dann zur Führung ein (51.), markierte aus 50 Metern ein Sensationstor (69.) und schnürte kurz vor Ende sogar noch den Dreierpack (88.).