Supercup-Einzelkritik: Dreimal Note 5 für den FC Bayern

Beim Debüt von Hoffnungsträger Harry Kane setzte es für den FC Bayern im Supercup gegen RB Leipzig im eigenen Stadion ein heftige 0:3-Klatsche. Auch Kane selbst enttäuscht nach seiner Einwechslung auf ganzer Linie: Alle Akteure in der Einzelkritik:

Strahlte nicht in jeder Szene Sicherheit aus. Hielt gegen Openda (2.) und Sesko (88.). Sah aber beim 0:2 nicht gut aus, als er einen Beinschuss bekam. Die Abstimmung mit den Vorderleuten war ebenfalls ausbaufähig.

Stand in der Restverteidigung immer wieder falsch und musste Olmo schon früh einmal heftig weggrätschen, um Schlimmeres zu verhindern. Auch sonst mit erstaunlich wenig Antworten auf die Spielzüge des Gegners.

Brachte sofort frischen Wind, da er mit Ball viel mutiger auftrat als Pavard vor ihm. War an mehreren guten Chancen beteiligt. Verursachte dann allerdings den Handelfmeter, der zum endgültigen K.o. für den FC Bayern führte.

Bekam bei manchen RB-Kontern im entscheidenden Moment noch sein Bein dazwischen. Wirkte im eigenen Strafraum aber manchmal stak­sig. Wurde beim 0:2 von Olmo komplett ausgespielt.

Dribbelte mit Ball mutig an und wirkte selbstbewusst. Blieb bei langen Bällen aber nicht frei von Stellungsfehlern. Bügelte einen solchen gegen Sesko einmal in letzter Sekunde selbst noch aus (70.). Dennoch an diesem Abend weit davon entfernt, die Abwehr nachhaltig zu stabilisieren.

Musste als letzter Mann vielfach in unangenehme Duell. Ging dabei durchaus ins Risiko. Verursachte zwar vereinzelt Freistöße, insgesamt aber mit beachtlicher Erfolgsquote. Hatte jedoch unaufmerksame Momente.

Strahlte auf der linken Seite hohen Offensivdrang aus. Bot gemeinsam mit Gnabry gerade vor der Pause feine Kombinationen an. Bei seinen Einzelaktionen traf er oft die falschen Entscheidungen. Verlor später etwas den Mut.

Stand in den ersten Minuten komplett neben sich. Leistete sich direkt einen schlimmen Ballverlust, wirkte beim 0:1 dann zögerlich (3.). Fand sich danach im Kreativspiel besser zurecht. Trotzdem weit von seiner Bestform entfernt.

Konnte das klare Ergebnis in den letzten Minuten nicht mehr herumbiegen.

Fiel durch seine Einsatzbereitschaft gegen den Ball auf. Hinterließ in der Zweikampfführung aber einen unglücklichen Eindruck und gewann nicht ein einziges Duell. Im Passspiel zwar sicher, aber mit wenig Höhepunkten.

War direkt voll drin in der Partie und sorgte mit seinen Einzelaktionen für die erhofften Impulse. In der Chancenverwertung wie alle Bayern schwach. Zielte bei seiner besten Chance viel zu zentral (75.).

Konnte seine Qualitäten kaum einbringen. Trickste Seiwald zwar mehrfach clever aus, konnte damit aber nur selten Raumgewinn erzielen. In der heißen Zone fehlte das Glück, bekam keinen Abschluss auf das Tor.

Hatte seine Momente, wenn er mit Tempo in die Räume stoßen konnte. Dies geschah aber zu selten. Hatte auch sonst offensiv eine geringere Erfolgsquote als die meisten Mitspieler. Defensiv mit dafür mit hoher Arbeitsmoral.

Machte viele Laufwege auf dem Flügel und riss sich immer wieder los. Kam selbst zu einer Top-Chance (10.) und spielte weitere mit Übersicht heraus. Über weite Strecken so der gefährlichste Bayern-Spieler.

Schaltete sich aktiv ins Spiel ein und erzwang so seine Szenen. Wollte aber meist zu viel. Ließ gleich mehrere Hundertprozentige leichtfertig aus. Rannte sich im Dribbling zudem häufiger fest. Sammelte wenig Argumente für mehr Spielzeit.

Fremdelte noch sichtlich mit dem Bayern-Spiel und bekam keinen Fuß auf den Rasen. Hatte nur drei Ballkontakte, in der heißen Zone fehlten noch sämtliche Automatismen. Das Spiel heute kam für ihn zu früh.

War ein starker Rückhalt und zeigte auf der Linie mehrfach Glanztaten. Am Ende waren es fünf Paraden, die ein Schlüssel zum Sieg von RB in München waren.

Ackerte gegen Davies und Gnabry mit großer Moral. Konnte zwar nicht jeden Durchbruch verhindern, nahm aber immer wieder das Tempo aus den Angriffen des FC Bayern. Schaltete nach Ballgewinnen außerdem clever um und traf auch mit Ball gute Entscheidungen.

Hielt die Seite in den letzten Minuten dicht.

Hatte Momente, in denen er sich auf der letzten Linie zu leicht ausspielen ließ. Der Zwischenraum zu Henrichs war ebenfalls teilweise zu offen. Zeigte dennoch ein paar wichtige Rettungsaktionen.

Konnte die Angriffe der Bayern phasenweise zu selten stoppen. Blieb bei der Zweikampfquote unter seinen üblichen Werten. Offenbarte zudem ungewohnte Schwächen in der Luft.

Leitete den Führungstreffer mit seinem Standard ein. Zeigte sich im Umschaltspiel ebenfalls vereinzelt vorne. Hatte später gegen Mazraoui vereinzelt Probleme.

Hielt die Räume im Sechserraum eng und machte so gerade Musiala das Leben schwer. Über weite Strecken absolut verlässlich und mit guten Zweikampfwerten.

Rückte kurzfristig für Kampl ins Team. Zahlte gerade vor der Pause in fast jeder Szene Lehrgeld. Hielt den Ball oft zu lange, im mannorientierten Verteidigen zudem mit vielen kleinen Fouls. Taktisch immerhin stets diszipliniert.

Gab den absoluten Unterschiedsspieler und sorgte für die besonderen Momente. Nutzte das Chaos in der Bayern-Abwehr zur Führung (3.). Schnürte dann mit einem Weltklasse-Tor den Doppelpack (44.). Vom Punkt aus dann sogar noch mit dem dritten Tor (68.). Unfassbares Spiel des Spaniers!

Probierte nach seiner Einwechslung noch ein paar Dinge. Seine Bemühungen waren nicht mehr von Erfolg gekrönt.

Der Neuzugang glänzte durch seine Technik. Leitete mit Gefühl und Auge mehrfach Konter ein. Bewies in diesen Szenen viel Übersicht und taktischen Verständnis. Er scheint perfekt ins RB-Spiel zu passen.

Deutete in der Schlussphase seine Fähigkeiten an und ermöglichte noch eine Top-Chance.

Leistete sich im finalen Drittel wiederholt technische Nachlässigkeiten. Konnte so selbst in aussichtsreichen Momente selten Gefahr ausstrahlen. Beim 2:0 ging aber der Assist an ihn.

Gab dem Spiel seiner Mannschaft als Zielspieler eine neue Dimension. Hatte Szenen, in denen er den Ball stark festmachte und für Entlastung sorgte. Die Angriffe wurden aber meist nicht perfekt ausgespielt.

Bewies seinen Torjäger-Instinkt und war fast immer gut im Strafraum positioniert. Zeigte sich mit Ball robust und war schwer zu verteidigen. Prüfte Ulreich mit seinem ersten Abschluss (2.). Tauchte später dann allerdings etwas ab.

Lauerte in der Schlussphase auf Umschaltmomente. Tauchte noch zweimal frei vor Ulreich auf, wurde dort aber entscheidend gestört (70., 88.).