BVB gegen Gladbach: Note 1 für Haller, Adeyemi und Malen - Bensebaini floppt

Das war meisterhaft! Mit einem 5:2 (4:0)-Heimsieg fegte der BVB am Samstagabend Borussia Mönchengladbach vom Platz. Während bei Dortmund vor allem ein Offensivtrio groß aufspielte, gab es bei den Gladbachern gleich mehrere Totalausfälle. Hier kommen die Noten und Einzelkritiken zum ungleichen Top-Duell:

Bei einem Schuss von Bensebaini zeigte sich der Keeper sofort auf der Höhe (12.). Einen harmlosen Kopfball von Friedrich ließ er nach vorne klatschen - Glück für ihn, dass da kein Gladbacher abstaubte (37.). Ansonsten ein sauberer Auftritt. Verhinderte in der Schlussphase mit einem tollen Reflex das mögliche 3:4 durch Stindl.

War nicht ganz so gut ins Dortmunder Offensivspiel eingebunden wie Marius Wolf auf der rechten Seite. Das schmälert seine Vorstellung aber nicht. Mit einer Energieleistung sorgte er unter anderem im Verbund mit Can dafür, dass beim BVB hinten lange nichts anbrannte.

Kam etwas überraschend nur von der Bank. Brachte sich sofort vielversprechend in der Offensive ein. Fiel danach aber seltsamerweise ab. Erzwang mit einem satten Freistoß in der Nachspielzeit den 5:2-Endstand durch Reyna.

Löste seine wenigen Defensivaufgaben so souverän, dass er sich nach dem 4:0 ruhigen Gewissens nach vorne einschalten konnte. Mit einem Fallrückzieherversuch in Minute 37. Später mit einem Distanzversuch, der knapp über das Tor flog (61.). Als Gladbach noch mal alles reinwarf, hatte er Mühe, wieder einen Gang höher zu schalten.

Der Routinier legte die nächste abgezockte Vorstellung an den Tag. Was er machte, hatte Hand und Fuß. Auf seiner Seite brannte jedenfalls nichts an.

Kein guter Auftritt von Özcan. Nach vorne kam nichts vom Ex-Kölner - und in der Defensive trug der Joker mit mehreren Stellungsfehlern dazu bei, dass noch einmal leichte Spannung aufkam.

Wusste auf der rechten Außenbahn ganz genau, was zu tun war. Verstand sich blind mit Taktgeber Bellingham. Auch mit Malen harmonierte er prächtig. Das war zu viel Speed für Gladbach.

Als Ballverteiler im Umschaltspiel ist er schon jetzt weltklasse. Setzte einen Distanzschuss knapp am Pfosten vorbei (13.). Schickte wenig später Wolf mit Leichtigkeit auf die Reise. Den Elfmeter, der aus diesem Konter resultierte, verwandelte er selbst - wenn auch mit etwas Dusel (18.).

Bestätigte einmal mehr seine bärenstark Verfassung in dieser Rückserie. Als der deutliche Spielausgang noch nicht abzusehen war, unterband der Nationalspieler den einen oder anderen Gladbacher Vorstoß der Gäste.

Adeyemi, Haller und Malen stahlen ihm in der ersten Hälfte die Offensiv-Show. Aber auch Brandt zeigte sich stets anspielbereit und gefährlich. Bekam in den zweiten 45 Minuten mehr Räume auf der linken Seite.

Verschuldete den Elfmeter, der das 1:4 zur Folge hatte. Doch war das wirklich ein Elfer? Bensebaini nahm den Kontakt dankend an. Revanchierte sich mit dem Abstauber zum 5:2-Endstand in der Nachspielzeit.

Ein Tor und zwei Assists sprechen eine klare Sprache: Dieser Mann ist endlich in Dortmund angekommen. Drückte den Ball nach dem abgefälschten Schuss von Haller entscheidend per Kopf zum 1:0 über die Linie. Olschowsky wäre sonst vielleicht noch dran gewesen. Überforderte Gladbachs Hintermannschaft mit seinem Tempo und seiner Schussfreude. Eine Augenweide.

Kam in einer Phase, als der BVB schon mindestens zwei Gänge runtergeschaltet hatte. Konnte sich deshalb kaum auszeichnen.

Der nächste BVB-Star, Stark, wie der Torjäger Marvin Friedrich vor dem Schuss, der zum 1:0 führte, vernaschte. Für seinen Hackentreffer zum 3:0 gibt es keine Worte. Das 4:0 drückte er aus der Luft ins Gladbacher Gehäuse. Wow, einfach nur wow.

Sorgte mit seiner Einwechslung vor allem dafür, dass sich Haller seinen verdienten Applaus abholen konnte.

Der König der Beinschüsse: Dreimal tunnelte er in den ersten 16 Minuten einen Gegenspieler. Kombinierte technische Finesse mit Tempo. Im Moment macht es einfach nur Spaß, Adeyemis Entwicklung zu beobachten.

Am frühen Rückstand traf ihn keine Schuld. Sprang bei Bellinghams Elfer zum 0:2 ganz seltsam über den flachen Schuss. Beim 0:3 und 0:4 konnte er nur einem nur leidtun: Wenn die Mitspieler nicht mitspielen, ist da jeder Keeper machtlos. Den Freistoß vor dem 2:5 muss er halten.

War in Gladbachs völlig überforderter Viererkette noch derjenige, der halbwegs den Überblick behielt. Das zeigte sich auch in der zweiten Halbzeit.

Vor dem 0:1 machte er es Haller viel zu leicht. Auch beim 0:3 ging es alles viel zu schnell für ihn. Hallers Hacken-Abschluss kam dabei einer frühen Höchststrafe gleich. Ein Abend zum Vergessen.

War bei den Gegentoren in Durchgang eins nur Nebendarsteller. Haller und Malen kannten da überhaupt keine Gnade mit ihm. Stabilisierte sich etwas in Hälfte zwei. Trotzdem war das ein gebrauchter Abend für den Schweizer Nationalspieler.

Erlöste Elvedi in der Schlussphase.

Warf sich in Minute fünf stark in Hallers Schuss. Pech für ihn, dass Malen im Fünfer goldrichtig stand. Hatte den ersten brauchbaren Gladbacher Abschluss auf dem Fuß (12.). Hinten brannte es auf seiner Seite jedoch lichterloh. Sah gegen Wolf und Malen phasenweise gar kein Land. Wird beim BVB gehandelt. Hat dort aber in dieser Form nichts verloren.

Erst in der zweiten Hälfte war von ihm etwas zu sehen. Viel zu spät.

Der Einsatz war ihm nicht abzusprechen. Doch für Gegenspieler wie Bellingham, Can und Co. reichte es am Samstagabend nicht.

Hatte kurz nach dem 1:4 für Gladbach das 2:4 auf dem Fuß. Da muss er fester abschließen. Legte wenig später das 2:4 durch Stindl sauber auf. Guter Kurzauftritt.

Auch für ihn gab es ihn in der schwachen ersten Halbzeit der Gäste so gut wie kein Durchkommen. Als Ersatzkapitän hätte der Nationalspieler seine Kameraden vielleicht mal wachrütteln müssen. Steigerte sich leicht in Hälfte zwei.

War in der Anfangsphase noch der auffälligste Gladbacher Offensivmann. Setzte einmal Bensebaini toll in Szene. Dann allerdings mit einem stümperhaften Einsteigen gegen Haller, der den Strafstoß zum 0:2 nach sich zog. Mit einer schönen Direktabnahme kurz nach der Pause.

Setzte in der Schlussphase den einen oder anderen Akzent in der Offensive. Stabilisierte zudem die wacklige Mittelfeldzentrale der Elf vom Niederrhein.

Der Pléa-Ersatz blieb blass. Fand sich kurz vor der Pause einmal in einer guten Abschlussposition. Stand dabei aber im Abseits. Das passte ins Gesamtbild.

Kam zur Pause für Wolf. Sollte die desolate Abwehr stabilisieren. Gelang ihm alles in allem auch.

Immerhin ein Abschluss in Minute 27. War ansonsten aber ziemlich abgemeldet.

Eine Viertelstunde genügte dem Kapitän, um zum besten Gladbacher zu avancieren. Erzielte in Minute 85 sehenswert den Treffer zum 4:2-Anschluss. Hatte wenig später das 4:3 auf dem Fuß. Diesen Mann wird Gladbach noch vermissen.