BVB vs. RB Leipzig: Noten und Einzelkritik

Am Freitagabend lieferten sich Borussia Dortmund und RB Leipzig in der Bundesliga ein packendes Top-Spiel. Der BVB brachte am Ende einen knappen 2:1-Sieg über die Zeit - und konnte sich auch bei seinem starken Ersatzkeeper bedanken. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Rückte kurzfristig für den verletzten Kobel in die Mannschaft und zeigte einen starken Auftritt. Fing die Abschlüsse von Szoboszlai (5.) und Haidara (8.) sicher, später gegen Silva (70.) und Forsberg (90.) mit echten Glanztaten. Auch als mitspielender Torhüter absolut aufmerksam.

Bei der Flankenpräzision mit Luft nach oben, hatte aber dennoch starke Momente. Leitete die Elfmetersituation mit einem Außenristpass ein (20.). Der Anschlusstreffer fiel dann aber über seine Seite (74.).

Verteidigte mutig im Vorwärtsgang und setzte auch seinen Körper clever ein. Gewann so alle seine Zweikämpfe. Wenn Nkunku in seinen wenigen Szenen aufdrehte, wirkte er indes manchmal etwas zu träge.

Harmonierte ausgesprochen gut in der Raumaufteilung mit Ryerson. Beim Anschlusstreffer fehlte ihm zwar gleich doppelt die Übersicht (74.). Verhinderte per Grätsche gegen Nkunku (4.) und mit dem Block gegen Werner (90.) aber zwei nahezu sichere Gegentore.

Strahlte auf der linken Abwehrseite extrem hohe Einsatzbereitschaft aus und konnte sich so in vielen Szenen behaupten. Gerade in der Restverteidigung häufig unverzichtbar.

Sorgte mit Ballgewinnen für einige aussichtsreiche Umschaltmomente. Hatte aber auch schwache Phasen im Spiel, in denen er zu leicht ausgespielt wurde.

Sollte frische Beine ins Mittelfeld bringen. Erfüllte in den letzten Minuten seine Pflichten, ohne zu glänzen.

Sah einmal gegen Nkunku schlecht aus (6.). Wurde dann aber besser und steigerte auch seine Zweikampfbilanz. Ließ später hinten kaum etwas anbrennen. Stellte vorne mit seinem Dropkick auf 2:0 (40.).

War beim BVB für die besonderen Momente im Zentrum zuständig und hatte im Zusammenspiel mit Brandt geniale Einfälle. Tauchte jedoch streckenweise ab. Im Anlaufverhalten manchmal ohne die nötige Geduld.

Spielte seine Angriffe geradlinig aus und hatte den nötigen Zug zum Tor. Holte den Elfmeter heraus und vollendete selbst zur Führung (21.). Hätte später fast für die Entscheidung gesorgt (66.).

Sorgte über Konter punktuell für Entlastung. War in diesen Momenten aber meist auf sich allein gestellt. Gefährlich wurde es deshalb nicht mehr.

Zeigte sich einmal mehr als absoluter Aktivposten im BVB-Spiel. Bot viele intensive Läufe an und schuf so Optionen für die Kollegen. In der Defensive ebenfalls fleißig. Bekam einen Treffer nach Handspiel aberkannt (14.).

Löste die letzten Aufgaben in der Abwehr mit viel Ruhe und half, das Ergebnis ins Ziel zu bringen.

Machte Bälle in der Spitze fest und probierte, die Kollegen in Szene zu setzen. Agierte im Passspiel aber ungenau und brachte indiskutable 29 Prozent der Zuspiele zum Mitspieler. Zudem komplett torungefährlich.

Provozierte durch sein Anlaufen beinahe einen schweren Fehler von Blaswich. Ansonsten fehlte ihm die Spritzigkeit, um RB noch in Verlegenheit zu bringen.

Hinterließ im Leipziger Tor einen durchwachsenen Eindruck. Verursachte erst gegen Reus den Elfmeter (20.). Sah auch beim zweiten Gegentor nicht gut aus (40.). Hielt seine Farben mit starker Tat gegen Reus nach der Pause allerdings im Spiel (66.).

War kaum zu halten, wenn er auf dem Flügel Tempo aufnehmen konnte. Kam aber zu selten in solche Szenen. Offenbarte defensive Schwächen beim Einrücken und in manchen Mittelfeld-Duellen.

Sorgte über weite Strecken für die Laufhoheit bei RB. Die hohe Abwehrreihe der Leipziger spielte ihm aber nicht unbedingt in die Karten. Der Zwischenraum zwischen ihm und Henrichs war vielfach nicht optimal abgedeckt.

Brachte gegen auf Konter lauernde Dortmunder mehr Tempo für die Restverteidigung. Hatte mit Modeste in der Schlussphase keinerlei Probleme.

Beim Verteidigen des Raums hinter der Kette fehlte auch ihm mitunter die Zuordnung. Das aberkannte Brandt-Tor (16.) und die Elfmeterszene liefen durch seine Zone. Verhinderte gegen Brandt aber immerhin einen möglichen Gegentreffer (18.). Nach der Pause stabil.

Bekam auf der linken Abwehrseite gegen Brandt und Wolf nicht immer Druck auf den Ball. Ließ so einige brenzlige Angriffe zu. Hatte bei seinen offensiven Ausflügen derweil ansprechende Ideen. Scheiterte einmal aus kurzer Distanz nur knapp (35.).

Brachte deutlich mehr Gefahr über Flanken auf die linke Außenbahn. Legte den Treffer maßgenau auf (74.). Blieb in der Folge am Drücker, aber glücklos.

Löste Situationen auf engem Raum gut auf und trieb mit viel Mentalität die Angriffe an. War in der Entstehung entscheidend am Forsberg-Tor beteiligt (74.). Blieb gegen den Ball manchmal die richtige Antwort schuldig. Kurz vor Schluss musste er verletzt vom Platz.

Stieß gerade bei temporeichen BVB-Angriffen an die Grenzen und verlor dann den Zugriff im Mittelfeld. Musste sich nach einer frühen Gelben Karte zudem zurückhalten. Spielerisch unscheinbar.

Fand in den letzten Minuten nicht mehr die richtigen Mittel, um den Ausgleich zu erzwingen.

Setzte mit punktgenauen Zuspielen im Angriffsspiel Akzente. Leitete gerade für Nkunku wiederholt Abschlussaktionen ein. Wurde aus der Distanz auch selbst gefährlich. Letztlich stimmte die Ausbeute aber nicht.

Zeigte sich sehr umtriebig hinter den Spitzen. Bot nach ruhenden Bällen im zweiten Anlauf gefährliche Ideen an. Setzte nach Ballverluste zudem sehr konsequent nach. Besorgte schließlich den Anschlusstreffer (74.), hätte mit der letzten Chance des Spiels fast noch ausgeglichen (90.).

Feierte nach langer Verletzungspause sein Startelf-Comeback und war direkt wieder gefährlichster Leipziger. Ließ allein in der Anfangsphase zwei Top-Chancen aus (4.,6.). Hätte sich nach einem bösen Tritt gegen Reus alledings nicht über eine Rote Karte beschweren können (15.). Danach oft (zu) unauffällig.

Wegen Krankheit reichte es für den Nationalspieler nur für einen Kurzeinsatz. Scheiterte in der Nachspielzeit an Schlotterbeck auf der Linie.

Kam im ersten Durchgang überhaupt nicht zur Entfaltung. Agierte im zweiten Durchgang viel zielstrebiger. Hatte per Außenristschuss (48.) und im Eins-gegen-eins mit Meyer (70.) noch zwei Top-Chancen, dier er aber liegen ließ.

Fand durch gute Laufwege Bindung zu Spiel. Tauchte durch seine körperliche Wucht auch vor dem Tor auf. Zielte per Kopf einmal knapp zu hoch.