Eintracht Frankfurt vs. SSC Neapel: Noten und Einzelkritik

Am Dienstag stand für Eintracht Frankfurt das lang erwartete Achtelfinalhinspiel der Champions League gegen die SSC Neapel an. Doch der italienische Tabellenführer zeigte der SGE über weite Strecken klar die Grenzen auf. Für die Elf von Oliver Glasner setzte es im eigenen Stadion eine verdiente 0:2-Pleite. Alle Frankfurter in der Einzelkritik:

Wuchs über sich hinaus, doch seine Gala-Leistung reichte nicht. Wehrte die wuchtigen Schüsse von Kvaratskhelia (19.) und Lozano (55.) sicher ab. Hielt die Frankfurter beim Elfmeter (35.) und später erneut gegen Kvaratskhelia (56.) mit herausragenden Taten im Spiel. Bei beiden Gegentreffer komplett chancenlos.

Blieb auf der letzten Linie nicht frei von nervösen Momenten. Verlor in den besten Phasen des Gegners die Kontrolle in seiner Zone. Gerade in Unterzahl wackelte er spürbar. Bot im Spielaufbau nur punktuell klare Ideen an.

Löste als zentraler Innenverteidiger die ersten Aufgaben gegen Osimhen und Co. mit Ruhe. Neigte aber zu fragwürdigem Positionsspiel. Setzte sich mal zu früh nach hinten ab, schob teilweise aber auch übermütig nach vorne raus. Leistete sich nach der Pause noch einen Horror-Ballverlust, der fast zum Gegentor geführt hätte (55.).

Kommunizierte viel in der Dreierkette und wirkte beim Rausschieben aufmerksam. Auf der letzten Linie dafür mitunter zu passiv. Erlaubte sich zudem mit der Zeit Leichtsinnsfehler. Hatte viel Glück, dass das Osimhen-Tor nach seinem Ballverlust aberkannt wurde (41.).

Leistete sich gegen Kvaratskhelia in der Abwehr kleinere Unsicherheiten, löste die Prüfungen des formstarken Georgiers aber insgesamt ordentlich. Verursachte gegen Osimhen allerdings den Elfmeter (34.). Offensiv fast nie ein Faktor.

Probierte sich in den letzten Minuten im Alleingang an Sturmläufen. Legte die beste Chance der SGE für Kamada auf (81.). Kam meist aber nicht am Gegenspieler vorbei.

Ging im Zentrum keinem Zweikampf aus dem Weg. Schloss anfangs viele Lücken und sorgte für Ballgewinne. Baute nach gutem Beginn aber ab. Mit dem Ball am Fuß eher blass.

Sorgte von der Achterposition für wichtige Tempowechsel. Tauchte zwischenzeitlich für längere Zeit ab. Fand erst in der letzten Viertelstunde den nötigen Mut in Richtung Tor. Führte dann das letzte Aufbäumen der Eintracht an. Agierte gegen den Ball nicht durchgängig mit der nötigen taktischen Disziplin.

Dachte im Angriffsspiel geradlinig und bot im Zusammenspiel mit Götze zunächst durchaus vielversprechende Spielzüge an. Konnte später nicht mehr viel entgegensetzen. Half hinten gegen den aktiven Lozano phasenweise zu wenig.

Kam in der Nachspielzeit, konnte keine Impulse mehr setzen.

Startete mit viel Elan in die Partie und war mit seinem Tempo in der Anfangsphase ein echter Unruheherd. Nach und nach stellte sich der Gegner auf ihn ein. Ließ dann über weite Strecken die Präzision vermissen. Brachte nur rund 50 Prozent seiner Pässe an.

Fand in der heißen Zone nur noch selten Bindung zum Spiel. Machte viele Wege vergeblich. Seine Einwechselung belebte das Spiel nicht spürbar.

Bewegte sich clever zwischen den Linie und ackerte unermüdlich. Fand aber dennoch selten den zwingenden Ball. Gegen einen gut organisierten Gegner unterliefen ihm sogar einige heftige Fehler. Sein Ballverlust leitete das 0:1 ein (40.).

Wollte in der Schlussphase fast schon verzweifelt frischen Wind bringen. Hatte nicht die Waffen, um Neapel noch zu ärgern.

Strahlte großen Tatendrang aus und war gut drin im Spiel. Machte die Bälle vorne fest und schuf Räume für die Kollegen. Erarbeitete sich so immerhin eine Chance vor der Pause (5.). Wurde aber zunehmend ungeduldig und schoss dann über das Ziel hinaus. Flog nach einem bösen, aber unabsichtlichen Tritt gegen Anguissa vom Platz (58.).