Eintracht Frankfurt vs. Schalke 04: Noten und Einzelkritik

Am Samstagnachmittag startete der FC Schalke 04 mit seinem Gastspiel bei Eintracht Frankfurt ins neue Bundesligajahr. Die Königsblauen präsentierten sich bei der SGE lange Zeit auf Augenhöhe, verloren letztlich aber doch klar mit 0:3. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Erwies sich in seinem 250. Bundesligaspiel einmal mehr als stabiler Rückhalt für die Frankfurter. Hielt sensationell gegen Terodde (28.) und Kozuki (47.). Gegen Frey in der Nachspielzeit erneut stark. Wichtiger Garant für den Heimsieg.

Musste vielfach die Löcher im Rücken von Dina Ebimbe stopfen. Agierte dabei mitunter etwas zu aggressiv. Insgesamt aber mit vielen wichtigen Szenen in der Absicherung. Häufte bärenstarke elf Rettungstaten um den eigenen Strafraum an.

Rückte vertretungsweise als Abwehrchef auf die zentrale Position in der Dreierkette. Hinterließ gerade in der Luft einen soliden Eindruck in den Zweikämpfen und klärte mehrfach in wichtigen Momenten.

Ließ Spritzigkeit und Beweglichkeit in den Duellen mit Kozuki vermissen. Konnte die Angriffe über seine Seite gerade vor der Pause oft nicht unterbinden. Stabilisierte sich nach dem Seitenwechsel.

Agierte im Passspiel wechselhaft, war offensiv aber dennoch einer der auffälligsten Frankfurter. Sorgte gerade mit seinen Dribblings im finalen Drittel für viel Gefahr. Häufte insgesamt vier Abschlüsse an, brachte aber keinen davon auf das Tor. Später verletzt ausgewechselt.

Profilierte sich in der Schlussphase mit guter Antizipation gegen den Ball. Machte im Angriffsspiel aus wenigen Szenen richtig viel. Traf in seinem ersten Bundesligaspiel in der Nachspielzeit zum 3:0. Auch sonst ein frischer Impulsgeber.

War viel in Bewegung und so für die Schalker schwer greifbar. Riss das Spiel aber selten an sich. Die Abstimmung mit den Nebenleute war ausbaufähig. Ging streckenweise sogar den Zweikämpfen etwas aus dem Weg.

Sorgte in den letzten Minuten wieder für mehr Druck auf den Ball. Zog Schalke mit seiner Giftigkeit den Zahn und verhinderte jegliches Aufbäumen.

Dirigierte die Angriffe seiner Mannschaft als Ballverteiler im Mittelfeld. War jedoch nicht in jeder Spielphase voll da. Hatte in manchen Momenten nicht das beste Timing. Hinterließ in physischen Duellen einen ordentlichen Eindruck.

Fand als Schienenspieler auf der linken Seite nicht die nötige Balance. Tauchte vorne kaum einmal mit Tempo auf, ließ hinten dennoch Lücken. Gegen den Ball insgesamt etwas zu ungestüm. Später vereinzelt mit offensiven Ideen. Blieb dennoch klar unter seinen Möglichkeiten.

Stabilisierte die linke Seite gegen den agilen Kozuki. Erfüllte seine Aufgabe gewissenhaft, war aber eher Mitläufer. Beim 3:0 dann allerdings entscheidend beteiligt.

Bewies ein gutes Auge für freie Räume und startete immer wieder im Sprint durch. Zeigte S04 mit seinen Tempodribblings die Grenzen auf. Krönte ein geniales Solo mit dem Führungstreffer (22.). Blieb danach umtriebig und legte den zweiten SGE-Treffer kurz vor dem Ende auf. Mann des Spiels!

Zog die Bälle im Angriffsspiel häufig an sich und war bemüht, kreative Impulse zu setzen. Hatte auf engem Raum gute Szenen und legte viele Torschüsse auf. Spielte schnelle Konter aber vielfach nicht optimal aus.

Stellte die Schalker Abwehr mit seinem Tempo vor große Herausforderungen. Riss sich permanent los, zeigte vor dem Tor aber Nerven. Ließ seine Top-Chancen aus (5., 17.). Als Anspielstation im Offensivspiel derweil erfolgreicher. Leitete den Angriff zum 1:0 stark ein.

Kam mit reichlich Wut im Bauch und ging etwas überzogen in die ersten Duelle. Münzte seinen Elan dann aber in Zählbares um. Sorgte mit einer starken Aktion für das 2:0 und stellte die Weichen so auf Sieg (85.). Das 3:0 legte er wenig später mit viel Übersicht auf.

Hatte bei allen Gegentoren keine echte Abwehrchance. Auf der Linie ansonsten kaum geprüft. War einmal rechtzeitig vor Kolo Muani zur Stelle (42.). Echte Glanztaten waren nicht dabei.

Hatte seine Seite passabel im Griff und verteidigte solide. Häufte zudem viele Ballaktionen an und wirkte im Vorwärtsgang mutig. Bei zwingenden Zuspielen mit Luft nach oben.

Kompensierte seine Tempodefizite durch cleveres Verschieben. Stellte die Räume oftmals zu und nahm so den Zug aus den Angriffen in seiner Zone. Wirkte beim 0:2 aber unbeweglich und ließ sich dort leicht aus dem Spiel nehmen.

Störte die ersten Ideen der Eintracht mit der nötigen Reaktionsschnelligkeit noch erfolgreich. Stieß beim Verteidigen gegen den Mann aber schnell an Grenzen. Wurde vor dem 0:1 von Lindström vorgeführt. Beim dritten Gegentor stimmte die Zuordnung wieder nicht.

Übernahm in seinem ersten Spiel für Schalke die linke Abwehrseite. Strahlte hohe Laufbereitschaft aus und bot Lindström zwischenzeitlich erfolgreich Paroli. Zumindest beim dritten Gegentreffer aber mit einer Teilschuld. Offensiv hielt er sich eher zurück.

Musste im Mittelfeld viel laufen, arbeitete aber sehr engagiert gegen den Ball. Hatte gerade in der Konterabsicherung viele wichtige Momente. Konnte das gute Niveau nicht bis zum Ende halten.

Strahlte die nötige Mentalität aus und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Konnte der Mannschaft aber selten helfen. Verlor gerade gegen die athletischen Gegenspieler viele Zweikämpfe. Betrieb offensiv durchaus hohen Aufwand, die letzte Aktion ging aber zu selten auf.

Bot einen fehlerarmen Auftritt an, konnte auf der Zehnerposition aber nur punktuell für Highlights sorgen. Hatte eine Halbchance (53.). Trotz hohem Aktionsradius waren kreative Impulse von ihm eher eine Seltenheit.

Kam als zusätzlicher Stürmer für die letzten Minuten. Sein erster Abschluss wurde kurz vor dem Ende geblockt (87.), scheiterte danach noch einmal an Trapp (90.). Der Einsatz stimmte aber.

Gab auf der rechten Seite sein Bundesligadebüt für S04 und war die Entdeckung das Spiels. Wirkte unbekümmert und sorgte permanent für Überraschungsmomente. Gewann immer wieder Eins-gegen-Eins-Aktionen. Traf einmal den Pfosten (32.) und scheiterte später erneut um Haaresbreite (47.).

Brachte nicht den erhofften Schwung in die Knappen-Offensive. Bekam kaum noch Zuspiele, machte aus seinen seltenen Szenen obendrein wenig.

Hatte über beide Seiten Szenen in der gefährlichen Zone. Schuf sich die nötigen Freiräume, blieb bei der finalen Aktion aber glücklos. Ließ eine gute Chance aus (34.). Seine besten Flanken konnte Terodde nicht veredeln.

Führte abseits des Strafraums viele Zweikämpfe und machte die Bälle immer wieder fest. Kam mit der Zeit dann auch zu Abschlüssen. Zwang Trapp per Kopf zu einer Glanztat (28.). In anderen Szenen fehlte nur eine Fußspitze.