BVB beim FC Kopenhagen: Noten und Einzelkritik

Am Mittwochabend gastierte Borussia Dortmund im abschließenden Gruppenspiel der Champions League beim FC Kopenhagen. Beim schmeichelhaften 1:1 enttäuschten zahlreiche Profis, allen voran ein formschwacher Offensivspieler. Alle BVB-Stars in der Einzelkritik:

Leistete in der fahrigen ersten Hälfte Schwerstarbeit. Zeigte gegen Bardghji eine herausragende Parade (9.). Wehrte den Schuss von Claesson aus fünf Metern stark ab (28.). Beim Gegentor ohne Abwehrchance. Machte zur Pause Platz für seinen Stellvertreter Meyer.

Durfte nach dem Seitenwechsel sein viertes Champions-League-Spiel in dieser Saison machen, nachdem er Kobel während dessen Verletzung bereits ordentlich vertreten hatte. Absolvierte einen fehlerfreien Auftritt ohne allzu große Bewährungsproben.

Ließ sich die fehlende Spielpraxis phasenweise anmerken. Schätzte einige Pässe falsch ein, im Stellungsspiel insgesamt fehleranfällig. Wurde vor dem Gegentreffer beim Ausfallschritt getunnelt. Brachte offensiv dafür punktuell frischen Wind. Legte das 1:0 mit einer guten Aktion vor (23.).

Wirkte gegen die schnellen Kopenhagener teilweise überfordert. Kam wiederholt zu spät in den Duellen. Dem 1:1 ging ein völlig verunglückter Offensivausflug des Routiniers voraus (41.).

Übernahm in der Innenverteidigung von Hummels, der eine Auszeit bekam. Wirkte gedanklich in einigen Szenen nicht voll im Spiel. Reparierte jedoch andererseits auch wiederholt die Aussetzer der Kollegen. Ohne ihn hätte sich der BVB wohl noch ein Gegentor gefangen.

Hatte seine Zone zunächst etwas besser im Griff als Hummels, seine Zweikampf-Bilanz war insgesamt gut. Verlor später aber mehrfach auf unfassbare Weise den Ball und leitete damit gefährliche Szenen ein.

Durfte seine Rolle als Außenverteidiger deutlich offensiver interpretieren als zuletzt. Traf zwar mit seinem ersten Abschluss zum 1:0 (23.), hatte ansonsten aber viel Leerlauf. Hielt seine Seite defensiv besser dicht als Passlack die andere Außenbahn.

Gab über ein Jahr nach seinem Wechsel zum BVB endlich sein Debüt bei den Profis. Deutete nur bedingt an, dass er bereit für eine dauerhafte Beförderung ist.

Nahm den Gegenspielern durch seine Antizipation zwar manche Chancen weg. Schob vor dem 1:1 allerdings nicht konsequent genug durch. Konnte den Angriffen des BVB mit dem Ball nicht die erhoffte Struktur verleihen. Echte Impulse kamen fast nie.

Setzte seinen ersten Ballkontakt direkt an den Pfosten. Blieb danach am Drücker und sammelte weitere gute Momente. Machte zwar kein Tor mehr, für das Spiel war Moukoko aber eine Bereicherung.

Agierte defensiv phasenweise wild. Zudem im Passspiel zu Beginn mit einigen nervösen Momenten. Versuchte es vorne oft mit dem Kopf durch die Wand. Bekam immerhin die defensiven Schwächen später etwas besser in den Griff.

Setzte Malen zweimal stark in Szene. Hatte solche Momente aber unter dem Strich zu selten. Half zudem kaum hinten aus. Legte zwei Möglichkeiten nach der Pause knapp am Tor vorbei (51., 69.).

Deutete in manchen Momente Spielfreude an. Suchte den Weg zum Tor und bewies Übersicht im Passspiel. Passte sich aber zu häufig dem überschaubaren Niveau des BVB an.

Belebte ähnlich wie Moukoko das Spiel schon mit seinen ersten Kontakten am Ball. Brachte mehr Dynamik und Passschärfe in die Angriffe. Investierte zum Schluss aber nicht mehr alles, um den Sieg zu erzwingen.

Weiter außer Form, bot eine ganz schwache Partie an. Mal versprang ihm der Ball, mal ging die finale Idee nicht auf. Im zweiten Durchgang noch mit einem kläglichen Fehlschuss (52.). Ließ später fast jegliche Positionsdisziplin vermissen.

Hing komplett in der Luft und fand keine Möglichkeiten, sich am Spiel zu beteiligen. Brachte im ganzen Spiel nur vier Pässe zum Mitspieler. Lange war sein auffälligster Moment ein Frustfoul an der Mittellinie, für das es zu Recht Gelb gab. Setzte seinen einzigen Torschuss viel zu hoch an (75.).