FC Bayern vs. Inter: Noten und Einzelkritik

Am Dienstagabend bestritt der FC Bayern sein letztes Gruppenspiel in der diesjährigen Champions League. Gegen Inter Mailand boten die Münchner einen abgeklärten Auftritt an und holten beim 2:0-Heimsieg den sechsten Sieg im sechsten Spiel. Ein Aufsteiger der letzten Wochen überzeugte erneut. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Zeigte gegen Barella früh eine starke Parade (7.). Danach längere Zeit ohne echte Prüfungen. Hielt nach dem Seitenwechsel den dankbaren Versuch von Mkhitaryan (71.) sicher, in der Nachspielzeit gegen Dzeko nochmals bärenstark.

Verlor Gosens auf seiner Seite teilweise aus den Augen. Beim Einrücken ins Zentrum übersah er mitunter freie Gegenspieler. Zeigte sich am Ball dafür sehr versiert, sehr pressingresistent. Vorne aus dem Halbfeld mit einigen Impulsen.

Gab dem Spiel der Bayern mit seiner Geschmeidigkeit am Ball direkt ein neues Element. Brauchte nur wenige Minuten bis zu seiner ersten guten Chance (69.). Sehr auffälliger Joker-Einsatz, wenngleich er sich nicht mehr mit einem Treffer belohnte.

Stoppte den ersten gefährlichen Inter-Angriff in höchster Not (2.). War später in entscheidenden Szenen ebenfalls häufig zur Stelle. Tauchte vorne bei Standards fast immer gefährlich auf. Netzte mit einem perfekten Kopfball zum 1:0 ein (32.).

Verteidigte den freien Raum sehr clever und lief viele Zuspiele des Gegners ab. Musste deshalb nur selten in brenzlige Eins-gegen-eins-Situationen. Hatte allerdings einmal Glück, dass Martínez das leere Tor nicht traf (28.). Erlaubte sich im Spielaufbau kleinere Wackler.

Sorgte mit seiner Geschwindigkeit für ein neues Element im Umschaltspiel. Wirkte aber teilweise etwas zu verspielt. Traf trotzdem noch zweimal fast ins Tor. Der Assist zum 2:0 kam ebenfalls vom ihm. Löste die defensiven Situationen meist solide auf.

Setzte auf der linken Seite zunächst hauptsächlich auf Sicherheit. Blieb deshalb im Vorwärtsgang blass. Ging die Laufwege seiner Gegenspieler aber defensiv konsequent mit. Später als Innenverteidiger etwas wackeliger.

Bekam im Zentrum deutlich mehr Zeit am Ball als in den letzten Champions-League-Spielen. Riss das Geschehen deshalb oft an sich. Setzte im Passspiel Impulse, brachte auch selbst Torgefahr. Bereitete mit seinem Standard den Führungstreffer vor (32.).

Präsentierte sich im zentralen Mittelfeld sehr umtriebig. Bot unterstützende Laufwege in der Offensive an. Wurde dort aber selten konsequent bedient. Defensiv mit guten Zweikampfwerten.

Durfte diesmal etwas offensiver als sonst auf der Zehnerposition ran. Traute sich am Ball aber häufig zu wenig zu. Hatte im Konterspiel seine Momente, in Sachen Torschussbeteiligungen allerdings der schwächste Offensivspieler der Bayern.

War im ersten Durchgang ein absoluter Aktivposten, obwohl er nur eine wirklich gefährliche Aktion in Richtung Tor zustande brachte (36.). Im Anlaufverhalten sehr aufmerksam und immer anspielbar. Nahm nach dem Seitenwechsel deutlich den Fuß vom Gas. Hatte Glück, dass es für sein klares Handspiel keinen Elfmeter gegen die Bayern gab (8.).

Belebte die Bayern-Offensive nochmals mit Spielfreude und gradlinigen Aktionen. Hätte fast noch einen Treffer für Davies vorbereitet (75.).

Setzte in eher ruhigen Phasen mit Einzelaktionen starke Akzente. War in seinen Tempodribblings kaum zu verteidigen und hätte kurz vor der Pause fast auf 2:0 gestellt (45.). Nahm sich zwar dann einige Ruhepausen. Defensiv dafür sehr mannschaftsdienlich.

Bekam von Nagelsmann auf internationalem Parkett erneut eine Bewährungsprobe. Präsentierte sich durchaus mutig. Gab noch einen aussichtsreichen Schuss ab (80.).

Profilierte sich mit großer Ruhe und tollem Auge als Ballverteiler. Robust und trotzdem beweglich, deshalb kaum vom Ball zu trennen. An fast jeder Aktion im gegnerischen Strafraum beteiligt. Stand bei seinem Fallrückzieher-Tor noch klar im Abseits (63.). Sorgte mit einem Traumtor zum 2:0 für den Endstand (72.).

Kam direkt nach Choupo-Motings Treffer für den Torschützen. Verpasste die Chance, sich aufzudrängen.