TSG Hoffenheim vs. FC Bayern: Noten

Der FC Bayern hat seine Aufholjagd in Richtung Bundesliga-Spitze am elften Spieltag fortgesetzt. In einem über lange Zeit guten Fußballspiel behauptete sich die Elf von Trainer Julian Nagelsmann am Samstag mit 2:0 (2:0) bei der TSG Hoffenheim. Die Mannschaften in der Einzelkritik:

Zeichnete sich schon in der dritten Minute mit einer tollen Parade gegen Gnabry aus. Bei den Gegentreffern war Baumann ohne Chance. Immer auf der Hut bleiben - das war seine Hauptaufgabe am Samstagnachmittag. Diese erfüllte er fehlerfrei.

War beim 0:1 nur Zuschauer. Da konnte Jamal Musiala auf Akpogumas Abwehrseite ganz frei zum Abschluss kommen. Ansonsten aber mit einem soliden Auftritt.

Gehörte zu den aufmerksamsten TSG-Spielern. Dass Hoffenheim nicht schon früher in Rückstand geriet, war auch sein Verdienst. Klärte, was zu klären war, blieb einsatzfreudig und konzentriert. Beim 0:2 ging es aber auch für ihn zu schnell.

Starkes Laufduell mit Upamecano in der 13. Minute. Da hätte es auch Foul für Hoffenheim geben können - und somit einen Freistoß aus gefährlicher Position. Sein Fehlpass vor dem 0:2 war fatal, auch wenn die Bayern ordentlich Druck ausübten.

Hier und da ließ der Däne gegen Coman und Davies die letzte Konsequenz in der Zweikampfführung vermissen. Starkes Zuspiel auf Prömel kurz vor der Pause. Das hätte das 1:2 sein können.

Machte, was ein Joker im besten Fall eben so macht: frischen Wind ins Spiel bringen. Sein Abschluss in der 71. Minute, den Upamecano kurz vor der Torlinie wegdrosch, hätte sich einen Treffer verdient gehabt.

War nicht der erhoffte Offensivfaktor. Erst mit der zweiten Halbzeit bekam er etwas mehr Räume.

Durfte gegen seinen Ex-Klub für ein paar Minuten ran.

Der Ex-Leipziger machte vor allem in den ersten 20 Minuten mächtig Dampf auf dem linken Flügel. Schon nach einer Minute drängte er gefährlich in den Münchner Strafraum ein. Später bekamen ihn die Bayern besser unter Kontrolle. Ein potenzieller Unterschiedsspieler.

Musste viel nach hinten arbeiten - sehr viel. Gab aber nie auf, das spricht für ihn. Kam kurz vor der Pause zu einer starken Chance. Da muss er cooler vor Ulreich bleiben.

Auch Stiller durfte in der Schlussphase noch etwas Spielpraxis sammeln.

Wie für Geiger und Prömel gilt auch für ihn: Es gibt dankbarere Gegenspieler als die in der Bayern-Offensive, die von Kimmich und Goretzka angetrieben wird.

Er ist wieder dabei - das ist die wohl beste Nachricht aus Hoffenheimer Sicht. In nennenswerte Torszenen war der kroatische Nationalspieler allerdings nicht verwickelt.

Hoffenheims Bester. Hatte in der 24. Minute die erste richtig gute Chance für die TSG, da setzte er sich toll gegen Upamecano durch. Später mit einem weiteren brauchbaren Abschluss. Immer anspielbereit. Ein echter Lichtblick.

In der ersten Hälfte komplett unsichtbar. Sturmpartner Rutter lief ihm in jeder Hinsicht den Rang ab - und seine Gegenspieler sowieso. Musste später verletzt raus.

Kam als Ersatz für den angeschlagenen Dabbur. Konnte dem Spiel nicht mehr seinen Stempel aufdrücken. Das hat aber auch niemand von ihm erwartet.

Sonderlich auszeichnen konnte sich der Neuer-Einsatz nicht. Zweimal hielt er stark gegen Rutter, einmal war er gegen Prömel hellwach.

Machte seine Sache in der Verteidigung so gut, dass er sich immer gefährlich in der Offensive einbringen konnte. Schon jetzt in WM-Form.

Starker Körpereinsatz gegen Hoffenheims Nsoki im der ersten Hälfte, wenn auch riskant: Andere Referees entscheiden da wohl auf Foul. Später mit einem Privatduell gegen den laufstarken Rutter.

Wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gab, dann vielleicht den langen Pass, der in der sechsten Minute einen einfachen Ballverlust nach sich zog. Ansonsten war ein unaufgeregter, grundsolider Auftritt des niederländischen Neuzugangs.

Vor allem in der ersten Hälfte zeigte der Kanadier seine Klasse. Dank seines Tempos machte er mit dem Hoffenheimer Skov phasenweise, was er wollte.

Der Denker und Lenker im Bayern-Zentrum. Das kennt man ja nicht anders von ihm. Brachte die Ecke zum 1:0 punktgenau zu Goretzka. Wusste auch beim 2:0, was zu tun war. Die Zone vor dem gegnerischen Strafraum ist sein Revier. Fiel später wie viele andere etwas ab.

Glänzte mit viel Übersicht in der Spieleröffnung. Auch physisch machte ihm kein Gegenspieler was vor. Was Goretzka machte, hatte Hand und Fuß. Die Kopfballvorlage auf Musiala unmittelbar vor der 1:0-Führung war großes Kino.

Konnte der Begegnung kein neues Leben einhauchen - auch wenn er sich mit einem Abschluss in Minute 71 sofort stark einfügte. TSG-Keeper Baumann verwertete ihm da den Torerfolg.

Sucht noch seinen Rhythmus. Seine Abschlüsse wirkten zu gewollt. Choupo-Moting wirkte besser in das Münchner Kombinatiosspiel eingebunden. Fand im Lauf der ersten Hälfte aber rein.

Kam am Samstag als Joker. Zielte in der Nachspielzeit weit am leeren Kasten vorbei. Auch wenn die Fahne des Linienrichters da hochging: Das konnte er schon mal besser.

Schöne Kombination mit Gnabry in der Anfangsphase. Schade, dass sein Mitspieler nicht mehr daraus machte. Beim 1:0 stand Musiala goldrichtig. Das sah einstudiert aus. Chapeau. Tauchte dann allerdings ab.

Ein Abschluss in der 83. Minute - viel mehr war für den 20-Jährigen am Samstag nicht drin.

Das Tor schien am Samstag wie verhext für ihn. Prüfte TSG-Keeper Baumann schon früh, hatte in der zwölften Minute nach starker Vorlage von Musiala die nächste dicke Chance. In der 23. Minute versuchte er es mit Gewalt. Immerhin: Bei der Passkombi vor dem 2:0 griff auch bei ihm ein Rädchen ins andere.

Kam rein, als das Tempo längst nicht mehr das aus der ersten Hälfte war.

Empfahl sich mit der nächsten starken Leistung als dauerhafter Startelfkandidat. Zeigte früh, dass ihm nur wenige Kontakte reichen, um für Gefahr zu sorgen. Bringt sich auch immer besser ins Münchner Kombinationsspiel ein. Bester Beweis: das 2:0, für das er sich letztlich selbst feiern lassen durfte.

Eine undankbare Einwechslung für den 17-jährigen Tel. Als er reinkam, war das Spiel gefühlt schon gelaufen. So konnte der junge Franzose im internen Duell um den Platz in der Sturmspitze keine Argumente für sich sammeln.