BVB vs. FC Sevilla: Noten und Einzelkritik

Am Dienstag bestritt Borussia Dortmund sein viertes Gruppenspiel in der Champions League. Gegen den FC Sevilla kam die Mannschaft in einer chancenarmen Partie nicht über ein 1:1 hinaus. Die Entscheidung um den Einzug ins Achtelfinale wurde somit vertagt. Alle BVB-Stars in der Einzelkritik:

Kehrte nach seinem Muskelfaserriss zurück in die Startelf. Bekam im ganzen Spiel nur zwei Bälle auf sein Tor: Hatte beim ersten Versuch keine Abwehrchance. Zeigte beim zweiten Schuss nach der Pause dann gegen Lamela eine unfassbaren Parade aus drei Metern (67.). Die Absprache mit den Vorderleuten stimmte bei freien Bällen indes nicht immer.

Leistete sich zum Auftakt einige kleine Abstimmungsprobleme in der Raumaufteilung. Steigerte sich dann aber defensiv deutlich. War in den Zweikämpfen dicht dran und gewann auch sonst viele Bälle zurück. Legte bei einem seiner seltenen Vorstöße das 1:1 auf (35.). Musste später angeschlagen raus.

Rückte für den angeschlagenen Meunier in die BVB-Abwehr. Konnte das Spiel in der zerfahrenen Schlussphase nicht mehr prägen.

Deckte die tiefen Laufwege der Gegenspieler aufmerksam ab und verhinderte durch rechtzeitiges Einrücken mehrfach Torchancen. War gerade in der Luft zudem sehr stark und überzeugte auch am Ball mit seinen langen Zuspielen. Hummels hatte aber insgesamt deutlich mehr gelungene Defensivaktionen.

Strahlte enorm viel Ruhe auf der letzten Linie aus und unterstrich in vielen Szenen seinen Wert für den BVB. Verlor im ganzen Spiel nur einen Zweikampf (sechs von sieben). Stand lediglich einmal bei der Top-Chance durch Rakitic nicht gut (14.). Hatte vorne zudem die wohl beste BVB-Chance der zweiten Halbzeit (79.).

Stand erstmals in der Königsklasse in der Startelf der Borussia, wirkte aber insgesamt in vielen Szenen nervös. Wurde in den direkten Duellen von antrittschnellen Gegenspielern teilweise zu leicht überwunden. Machte seine Sache bei freien Bällen derweil ordentlich. Blieb spielerisch allerdings blass.

Übernahm nach dem Seitenwechsel die linke Abwehrseite. Brachte offensiv mehr Zug auf die Außenbahn, auch wenn das letzten Quäntchen oftmals fehlte. Defensiv war sein Positionsspiel dafür vielfach nicht gut.

Präsentierte sich im Mittelfeld umtriebig und stach immer wieder mit in die vorderste Linie. Leitete den Angriff vor dem 1:1 ein und vollendete selbst (35.). Scheiterte danach mit seinem zweiten Abschluss nur knapp (40.). Ließ gegen den Ball aber teilweise das richtige Timing vermissen. Häufte etliche kleinere Fouls an und agierte vor dem 0:1 in der Zonenverteidigung nicht gut (18.). Später schwanden bei ihm sichtlich die Kräfte.

Konnte anfangs nur bedingt für defensive Absicherung sorgen. Vielfach hatten die Gegenspieler im Rückraum zu viel Zeit am Ball. Vor dem 0:1 stimmte sein Kopfballtiming zudem nicht (18.). Stabilisierte sich später etwas. Im Passspiel allerdings wechselhaft.

Kam nur schwer in die Partie und konnte seine Gegenspieler im Vorwärtsgang zu selten überwinden. Wurde deshalb meist schon weit vor dem Tor gestoppt. Wenn er Platz hatte, machte er zudem mehrfach technische Fehler. Spielte nach starkem Ballgewinn eine Zwei-gegen-eins-Aktion kläglich aus (24.).

Probierte, das Spiel am Ball etwas schneller zu gestalten. Sorgte mit toller Einzelaktion für die beste Offensivaktion der Schlussphase (90.). Ansonsten fand er in den offensiven Räumen nicht mehr die nötigen Lösungen.

War durch sein cleveres Einlaufverhalten ständig an aussichtsreichen Vorstößen beteiligt. Bot in diesen Feldpositionen dann vielfach gute Einfälle an. Mitunter dosierte er seine Zuspiele aber nicht optimal. Spielte dennoch eine Top-Chance stark für Bellingham heraus (40.). Baute mit der Zeit aber mehr und mehr ab.

Ging auf der linken Seite häufig ins Dribbling und versuchte dort, sein Tempo auszuspielen. Wirkte etwas agiler und zielstrebiger als Adeyemi. In entscheidenden Momente stimmte seine Ballverarbeitung aber nicht. Konnte seine Umtriebigkeit so nicht in Torgefahr ummünzen.

Ließ sich am Ball häufig in Richtung Seitenlinie abdrängen. Blieb deshalb im finalen Drittel zahnlos und ohne echte Torraumszenen.

Hing in Mittelstürmerposition gegen die engmaschige Dreierkette des Gegners lange fast komplett in der Luft. Hatte wenig Ballaktionen und blieb ohne Abschlüsse. Ließ sich deshalb häufig fallen. Verursachte bei einem dieser Ausflüge unnötig den Freistoß, der zum 0:1 führte (18.). Wirkte nach der Pause besser integriert, trotzdem war es erneut nicht sein Abend.

Kam Mitte der zweiten Halbzeit für den glücklosen Modeste. Brachte aber nur wenig frischen Wind. Fand in der gegnerischen Hintermannschaft kaum Lücken, obwohl er jedem Ball mit Nachdruck hinterher ging. Der Wille war da, Chancen ergaben sich nicht mehr.