Eintracht Frankfurt vs. Sporting: Noten und Einzelkritik

Am Mittwoch stand für Eintracht Frankfurt das erste Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte auf dem Programm. Gegen Sporting hielten die Adler lange Zeit gut mit, in der zweiten Halbzeit brach das Team von Oliver Glasner allerdings auseinander und verlor letztlich 0:3. Alle SGE-Stars in der Einzelkritik:

Wurde von den Gästen aus Portugal lange überhaupt nicht gefordert. Hielt den ersten Versuch von Edwards dann im Nachfassen sicher (35.). Nach der Pause entwickelte sich das Spiel zu einem bitteren Arbeitstag. Konnte beim abgefälschten Gegentreffer nichts ausrichten. Beim 0:2 von Trincao und dem 0:3 durch Nuno Santos klassisch verladen.

Erzwang durch sein mutiges Vorschieben viele Ballgewinne. War in den Zweikämpfen zu Beginn praktisch unüberwindbar. Spielte seine Aktionen im Vorwärtsgang auf dem Flügel ebenfalls mit Raffinesse aus und leitete so Abschlusssituationen ein. Machte eigentlich ein tolles Spiel, sah dann aber bei den ersten beiden Gegentoren nicht gut aus.

Übernahm die rechte Seite, als eigentlich schon alles verloren war. Konnte am klaren Ergebnis auch nichts mehr ändern.

Wurde gerade nach langen Bällen wiederholt in knifflige Situationen verwickelt. Ließ sich zunächst von fast nichts aus der Ruhe bringen und bot insgesamt eine starke Zweikampfbilanz an. In den wichtigen Momenten patzte er allerdings. Ging schon bei der Chance durch Edwards deutlich zu ungestüm gegen den Ball. Ließ sich auch vor dem 0:1 zu leicht aus der Kette herausziehen (65.).

Wirkte zunächst aufmerksam. Konnte sich beim Vorschieben zudem auf wache Mitspieler verlassen. Später beim Timing im Zweikampf vermehrt nicht optimal. Vor dem 0:2 viel zu passiv im eigenen Strafraum. Kam beim dritten Gegentor erneut den entscheidenden Schritt zu spät.

Verteidigte die ersten Vorstöße auf seiner linken Abwehrseite am Limit. Sorgte mit seinen Grätschen teilweise für brenzlige Situationen und hätte fast einen Elfmeter verursacht (13.). Nach vorne nicht so aktiv wie Jakic auf der anderen Seite. Musste wohl auch deshalb zur Pause weichen.

Rückte zur zweiten Halbzeit auf die linke Seite in der Viererkette. Wollte die Rolle etwas offensiver interpretieren, entwickelte aber nur wenig Zug. Ließ in seinem Rücken dafür vielfach zu große Lücken, die Sporting für Abschlüsse nutzte. Rückte beim ersten Gegentor richtigerweise ein, agierte dann aber nicht entschlossen genug. Vor dem 0:2 löste sein Fehlen den defensiven Kollaps ein

Sorgte mit seinen Zuspielen im Mittelfeld immer wieder für belebende Elemente, in der gegnerischen Hälfte verließ ihn aber mitunter die Präzision. Verzeichnete gegen einen fehleranfälligen Gegner vor der Pause viele Ballgewinnen durch gutes Positionsspiel. Nach dem Seitenwechsel nicht mehr ganz so wach. Sein Ballverlust leitete das 0:3 ein (82.)

Ersetzte den verletzten Rode im zentralen Mittelfeld. War auf der Acht aber nicht stark genug in den Zweikämpfen, um das Geschehen in jeder Szene zu kontrollieren. Fälschte vor dem Gegentor unhaltbar für Trapp ab (65.). Mit seinen Läufen durchs Zentrum offensiv derweil punktuell ein Faktor. Im Passspiel aber zu wechselhaft.

Kam nach dem ersten Gegentor als zusätzliche Spitze. Konnte sich allerdings im vorderen Drittel zu selten am Ball behaupten. Deshalb bei seinem Jokereinsatz letztlich fast komplett blass.

Profilierte sich als emsiger Arbeiter gegen den Ball. Leitete eine Top-Chance ganz stark mit Balleroberung und Weiterleitung ein (16.). Ohnehin mit seiner konsequenten Besetzung der linken Außenbahn lange Zeit ein beständiger Unruheherd. Hätte per Flanke fast ein Eigentor erzwungen (43.). Baute mit der Zeit deutlich ab.

Machte das Spiel der Eintracht in der Schlussphase noch offensiver. Warf alles rein, viel wollte ihm aber nicht mehr gelingen.

Versuchte sich bei der Eintracht oftmals an den zwingenden Pässe in der Offensive. Leistete sich dort aber zumindest punktuell fahrige Ungenauigkeiten. Hatte dennoch seine Momente und wirkte gerade auch gegen den Ball sehr giftig. Trotzdem insgesamt nicht so spielbestimmend wie zuletzt teilweise in der Bundesliga. Gerade nach dem Rückstand kam viel zu wenig von ihm.

Zeigte in der Anfangsphase Nervosität, ließ sich später von der Stimmung auf dem Platz anstecken. In den besten Phasen der Eintracht durchaus mit kreativen Impulsen, nach der Pause häufig unsichtbar. Spielte seine beste Chance viel zu unüberlegt aus (17.). Allzu oft fehlte ihm das letzte Quäntchen. Es wäre deutlich mehr möglich gewesen.

Kam kurz vor dem Ende, um zu verhindern, dass das Ergebnis völlig aus dem Ruder lief. Mit ihm fiel immerhin kein Gegentor mehr.

Erarbeitete sich mit Schnelligkeit und Spielverständnis direkt eine tolle Möglichkeit. Vergab diese Chance auf die Führung aber leichtfertig (2.). Ließ später weitere Chancen aus. Hätte mit etwas besseren Laufwegen im Strafraum wohl sicher einen Treffer erzielt. Seine fehlende Effektivität war ein Faktor für die Niederlage.