BVB vs. 1860 München: Noten und Einzelkritik

Am Freitagabend stand für Borussia Dortmund im DFB-Pokal das erste Pflichtspiel der neuen Saison an. Gegen 1860 München gab sich der BVB beim Comeback von Cheftrainer Edin Terzic keine Blöße und fuhr einen hochverdienten 3:0-Erfolg ein. Alle Dortmunder in der Einzelkritik:

Holte sich im eigenen Strafraum alle freien Bälle. Musste auf der Linie aber praktisch überhaupt nicht eingreifen. Zeigte beim Erlaufen der Rückpässe zu Beginn zwei kleine Wackler, später in der Rolle als mitspielender Torhüter ohne Fehler. Insgesamt ein eher ruhiger Abend für den Schweizer.

Löste hinten die meisten Aufgaben mit Leichtigkeit, antizipierte die Zuspiele des Gegners dabei phasenweise ausgesprochen gut. Ließ im Vorwärtsgang zunächst Luft nach oben. Wurde mit der Zeit zwar aktiver. Die Erfolgsquote seiner Aktionen am gegnerischen Strafraum war aber nicht optimal.

Übernahm die rechte Abwehrseite positionsgetreu, interpretierte die Rolle aber sehr offensiv. Trotz einiger Anläufe blieb er aber ohne Durchschlagskraft.

Löste seine Aufgaben in den Laufduellen anfangs mit großer Ruhe und wirkte auch am Ball abgeklärt. Ließ sich immerhin einmal von einem Steckpass der Löwen überraschen (13.). Durfte wegen der kurzen Vorbereitung schon zur Pause Feierabend machen, in den kommenden Wochen werden größere Herausforderungen auf ihn zukommen.

Übernahm nach der Pause für Süle und fügte sich nahtlos in den professionellen Auftritt der Gäste ein. Stoppe die meisten Konter des Gegners schon kurz hinter der Mittellinie. Im Passspiel ebenfalls praktisch fehlerfrei.

Ging mitunter hohes Risiko in seinen direkten Duellen, war aber in all diesen Situation zuerst am Ball. Verlor im gesamten Spiel überhaupt nur einen Zweikampf. Deutete zumindest im Ansatz an, dass er mit seinen langen Bällen auch eine Waffe in der Offensive sein kann.

Präsentierte sich auf der linken Seite umtriebig und ging viele Angriffe mit Tempo mit. Beteiligte sich auch im letzten Drittel vielfach an den Kombinationen seiner Mannschaft und streute einige starke Ideen ein. Wurde in der Rückwärtsbewegung zumindest vereinzelt überlaufen.

Agierte in der Ballbehandlung technisch oft auf ganz hohem Niveau. Sorgte mit seinen Antritten für so manche Tempoverschärfung und konnte seinen Bewachern mit Schnelligkeit verlässlich entkommen. Stellte mit seinem Treffer zum 2:0 früh die Weichen auf Sieg (32.). Gegen den Ball so fleißig wie immer.

Schaltete sich mit seiner Passgenauigkeit in den Spielaufbau ein und unterstützte die Innenverteidiger bei der Ballverteilung. Blieb vor der Pause ohne Fehlpass, wurde im zweiten Durchgang auch weiter vorne auffälliger. Probierte es vereinzelt mit guten Distanzschüssen.

Fügte sich nahtlos ins BVB-Mittelfeld an und bot dem Gegner nichts mehr an.

Übernahm die Zehnerrolle im Mittelfeld. Kam anfangs aber nur selten in Situationen, in den er freien Raum vor sich hatte. Wurde mit der Zeit aber deutlich torgefährlicher. Legte bei seiner ersten Aktionen im gegnerischen Strafraum direkt das 2:0 für Bellingham auf (32.). Ließ später eine Hundertprozentige aus (60.). Seit Doppelpack wurde kurz vor dem Ende durch eine Abseitsstellung verhindert (90.).

War im Dribbling von den Löwen praktisch nicht zu verteidigen. Spielte seine Gegner regelmäßig schwindelig und bewies obendrein ein gutes Auge für die Lücken. Erarbeitete sich viele Chancen und nutzte eine davon zur Führung (8.). Leitete danach den zweiten Treffer mit seinem perfekten Steilpass auf Reus ein (32.) und steuerte beim 3:0 den direkten Assist bei (35.). Nahm im zweiten Durchgang etwas den Fuß vom Gaspedal. Trotzdem Mann des Spiels!

Probierte, nach seiner Einwechselung noch für Impulse zu sorgen. Sorgte einmal für Torgefahr (80.).

Strahlte auf der rechten Seite viel Einsatzfreude und Laufbereitschaft aus. Riss so immer wieder Löcher in die gegnerische Abwehr. Bewies im Passspiel bei seinen Seitenwechsel ebenfalls ein gutes Auge. Nutzte einen Torwartfehler von Hiller zum frühen 3:0 (35.) und feierte so einen gelungenen Einstand.

Legte kurz vor dem Ende noch einen Treffer auf, der allerdings wegen einer Abseitsstellung von Reus aberkannt wurde.

Bekam von Terzic das Vertrauen und übernahm die Neunerrolle, die eigentlich für Haller vorgesehen war. Bot vereinzelt starke Bewegungen mit dem Ball an, zeigte solche Aktionen aber zu selten. Ließ seine Chance zudem leichtfertig aus (11., 60., 75.). Fiel wegen der Abschlussschwäche deshalb im Vergleich mit den Kollegen im Angriff ab.