Deutschland vs. Spanien: Noten und Einzelkritik
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Deutschland vs. Spanien: Noten und Einzelkritik
Nach dem furiosen 4:0 gegen Dänemark zum EM-Start wartete am Dienstagabend ein richtiger Härtetest auf die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Gegen Spanien zeigte das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg einen reifen und hoch effektiven Auftritt und gewann eine Partie auf Augenhöhe letztlich mit 2:0. Alle DFB-Stars in der Einzelkritik:
TOR: Merle Frohms (VfL Wolfsburg) - Note: 1,5
Bot auf der Linie ein starkes Spiel an und war ein wichtiger Faktor für den Sieg. Verhinderte in echter Neuer-Manier einen sicheren Gegentreffer durch mutiges Herauslaufen (60.). Zeigte gegen Mariona später eine weitere herausragende Tat (71.). Hielt die leichten Bälle ansonsten sicher und schätzte fast alle hohen Bälle richtig ein. Wackelte nur einmal nach Eckball (55.).
ABWEHR: Giulia Gwinn (FC Bayern) - Note: 2,0
Fing auf der rechten Seite viele Zuspiele mit gutem Spielverständnis ab. Störte damit die Spielidee der Spanierinnen phasenweise sehr erfolgreich. Wählte ihre Ausflüge in die Offensive derweil mit Bedacht. Wenn sie vorne auftauchte, kamen - wie vor dem 2:0 - teilweise tolle Einfälle. Betrieb insgesamt einen immensen läuferischen Aufwand und kämpfte um jeden Ball.
Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg) - Note: 3,0
Offenbarte im Zusammenspiel mit Hegering zunächst Probleme. Gerade die Übergabemomente gingen mehrfach schief. Gewann vor der Pause sogar keinen einzigen Zweikampf. Steigerte sich später deutlich und auch die Absprachen wurden besser.
Marina Hegering (VfL Wolfsburg) - Note: 2,0
Bot stets eine hohe Aggressivität gegen den Ball an, kam lediglich bei der Großchance von Lucía García einmal klar zu spät (10.). Gewann sonst nahezu alle wichtigen Duelle. War gerade in Momenten, wenn die Mitspielerinnen patzten, fast immer zur Stelle. In der Schlussphase überragend.
Felicitas Rauch (VfL Wolfsburg) (bis 61.) - Note: 3,5
Ließ sich wie schon im ersten Spiel auf der Außenbahn anfangs zu leicht überlaufen. Löste Eins-gegen-eins-Situationen streckweise ebenfalls schlecht auf. Holte sich so bereits ihre zweite Gelbe Karte und fehlt damit im letzten Gruppenspiel. Offensiv derweil abermals ein positiver Einfluss. Ihre platzierte Ecke bereitete das 2:0 vor (37.). Nach der Pause auch hinten besser.
Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt) (ab 61.) - Note: 3,5
Übernahm die linke Abwehrseite positionsgetreu von der verwarnten Rauch. Rückte vereinzelt zu weit ins Zentrum ein und gab so unnötig Räume auf der Außenbahn preis. Kämpfte sich allerdings vielfach zurück in diese Situationen.
MITTELFELD: Lena Oberdorf (VfL Wolfsburg) - Note: 3,0
Profilierte sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr als Balljägerin. Verteidigte mit Ruhe, zeigte aber auch Härte, wenn es gefragt war. Gerade die erste halbe Stunde war sie aber noch nicht auf der Höhe. Kam offensiv indes kaum über Ansätze hinaus, zu selten mit klarer Linie im Passspiel.
Sara Däbritz (Olympique Lyon) (bis 72.) - Note: 2,5
Drehte ab Mitte der ersten Halbzeit auf und bot dann einige der besten Ideen im deutschen Offensivspiel an. Ihre Verlagerungen und Steckpässe leiteten so manchen guten Angriff ein. Gegen den Ball in einigen Szenen allerdings ohne Antwort auf die Spielfreude des Gegners.
Linda Dallmann (FC Bayern) (ab 72.) - ohne Bewertung
Brachte frische Beine ins Mittelfeld, um das Anlaufverhalten weiterhin intensiv zu gestalten. Füllte diese Rolle ordentlich aus, setzte sich aber nicht mehr aktiv in Szene.
Lina Magull (FC Bayern) (bis 45.) - Note: 3,0
Versuchte das Spiel im Mittelfeld zu lesen und wechselte immer wieder die Positionen. Hatte ihre besten Szenen auf den Flügeln und erzwang von dort die Ecke, die zum 2:0 führte. Im Zehnerraum dafür nicht der erhoffte Faktor. Konnte ihr Torgefahr aus dem ersten Gruppenspiel nicht erneut einbringen. Schaffte wegen ihrer Verletzung aus dem ersten Gruppenspiel nur eine Halbzeit.
Lena Lattwein (VfL Wolfsburg) (ab 46.) - Note: 3,5
Ackerte in der Rückwärtsbewegung mit großem Aufwand und sorgte phasenweise für mehr Stabilität. Ging im Ballbesitz jedoch zu hohes Risiko, um Konter einzuleiten. Bei ihrer Passquote (38 Prozent) deshalb klar unterdurchschnittlich.
ANGRIFF: Svenja Huth (VfL Wolfsburg) - Note: 2,5
Fand gut in die Partie und war gerade in den Pressing-Situationen sofort voll da. Zeigte sich später im Ballbesitz ebenfalls mutig. Über weite Strecken sprang aus ihren Ideen aber wenig heraus. Unterstützte dafür mit hohem Aufwand die Kolleginnen in der Defensive aus. Half Gwinn in etlichen kniffligen Szenen aus der Patsche.
Klara Bühl (FC Bayern) (bis 87.) - Note: 2,5
Nutzte die Einladung der spanischen Torhüterin Panos eiskalt zur frühen Führung. Spielte die Hundertprozentige aber auch stark aus (3.). Deutete in den Umschaltmomenten auch danach viel Zug zum Tor an. Blieb in ihren Einzelaktionen aber mehrfach an der letzten Gegenspielerin hängen.
Jule Brand (VfL Wolfsburg) (ab 87.) - ohne Bewertung
Wurde kurz vor dem Ende eingewechselt. Hatte kaum noch Möglichkeiten, sich auszuzeichnen.
Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) (bis 61.) - Note: 2,0
Übernahm die Mittelstürmerposition von der an Corona erkrankten Schüller. Arbeitete trotz ihres Trainingsrückstandes mit viel Eifer gegen den Ball und bot sich auch bei den Angriffen immer wieder mit dem Rücken zum Tor an. Bei Standards war sie die erhoffte Unterschiedsspielerin. Stellte mit ihrem tollen Kopfballtor die Weichen schon vor der Pause auf Sieg (37.). Eine klare Notbremse, die nicht geahndet wurde, verhinderte ihren zweiten Treffer (57.).
Tabea Waßmuth (VfL Wolfsburg) (ab 61.) - Note: 3,0
Lauerte in der Sturmspitze auf lange Bälle, die sie erlaufen konnte. Startete unermüdlich immer wieder durch. Netzte noch einmal ein, stand davor aber im Abseits (80.). Sammelte wegen ihrer Rolle aber nur vier Ballkontakte.