Betis Sevilla vs. Eintracht Frankfurt: Noten und Einzelkritik

Eintracht Frankfurt stößt die Tür zum Europa-League-Viertelfinale auf! Im Achtelfinal-Hinspiel gewannen die Adler mit 2:1 bei Betis Sevilla. Der Sieg hätte durchaus höher ausfallen können, die Eintracht vergab eine Vielzahl an Großchancen - darunter Borrés verschossener Elfmeter. Alle Frankfurt-Stars in der Einzelkritik:

Bekam in der ersten Halbzeit nur zwei Schüsse auf seinen Kasten, 50 Prozent davon waren drin. Bei Fekirs sattem Abschluss jedoch absolut machtlos (31.). Packte nach dem Seitenwechsel sicher bei Canales' Abschluss zu (77.). Auch bei den zahlreichen spanischen Standards stets Herr der Lage.

Verteidigte kompakt im Defensivverbund und ließ insgesamt nur sehr wenig anbrennen. Ging im eigenen Strafraum mitunter sehr hohes Risiko, schätzte die Situationen jeweils richtig ein. Schickte Borré vor dessen Großchance auf die Reise (64.). Ein wichtiger Faktor für den Auswärtssieg!

Offenbarte in den ersten Minuten ungewohnte Schwächen im Stellungsspiel und ließ sich gleich zwei Mal von langen Bällen düpieren. Gewann insgesamt nur erschreckende 14 Prozent seiner Zweikämpfe. Fing sich nach der Anfangsphase und verteidigte trotz allem gefestigt.

Auf der linken Abwehrseite in viele Schlüsselduelle mit Sevillas Spielmachern Canales und Fekir verwickelt. Ging daraus überwiegend als Sieger hervor, agierte vor dem 1:1 (31.) allerdings deutlich zu passiv. Verteidigte bis auf diesen einen Lapsus insgesamt sehr solide.

Kam über die gesamte Spielzeit nicht so recht in Fahrt. Dribbelte sich in regelmäßigen Abständen an Betis' Außenverteidiger Ruibal fest. Dass offensiv wenig zusammenlief, glich die BVB-Leihgabe immerhin mit engagierter Arbeit gegen den Ball aus.

Leichte Anlaufschwierigkeiten, kam zunächst in mehreren Zweikämpfen zu spät. Wurde im Verlauf der Partie dennoch eine wichtige Stütze, hielt in den hitzigen Phasen mit seiner physischen Stärke dagegen. Das Zusammenspiel mit Nebenmann Sow funktionierte gut, erst in der Schlussphase verlor der Serbe etwas den Zugriff.

Eine gute Partie des Schweizers: Bereitete Kostics 1:0 direkt vor (14.), brachte außerdem Kamadas 2:1 (33.) mit seiner Balleroberung entscheidend auf den Weg. Sah allerdings auch früh die Gelbe Karte für einen bösen Tritt (25.) und war in den Zweikämpfen entsprechend gehemmt.

Versenkte eine Schlitzohr-Flanke direkt im langen Eck und brachte die Eintracht somit früh in Front (14.). Bis auf zwei weitere Versuche (55./90.), bei denen der Serbe recht frei zu Abschlüssen kam, offensiv nur selten zu sehen. Ließ N'Dicka in der Rückwärtsbewegung ab und an im Stich.

War einer der auffälligste Frankfurter Akteure und profitierte dabei mehrfach von seinen hohen Ballgewinnen. Setzte einen Volleyschuss knapp drüber (5.), hatte später das Auge für den freistehenden Kamada, der nur noch einschieben musste (33.). Holte zudem den Elfmeter heraus (51.), den Borré jedoch nicht verwertete.

Verpasste eine Kostic-Flanke um Haaresbreite (83.). Sorgte mit seinen Läufen in die Tiefe für die nötigen Entlastungsangriffe der Frankfurter.

Ausgangspunkt nahezu jedes Frankfurter Angriffs. Genoss mitunter große Freiheiten im Mittelfeld, die der Japaner zu nutzen wusste und seine Mitspieler in Szene setzte - wie etwa Borré bei dessen Top-Chance (67.). Ebenso wichtig sein Treffer zur erneuten Führung, als er Lindstöms Querpass verwandelte (33.). Insgesamt ein Top-Auftritt des Spielmachers.

Sortierte sich als Linksverteidiger ein, Kostic rückte dafür nach vorne. Mischte bei einigen Kontern mit, konzentrierte sich ansonsten vollends auf seine defensiven Aufgaben.

Hatte offensiv etwas wenig Bindung zum Spiel, arbeitete dafür sehr engagiert im Gegenpressing. Verbuchte den entscheidenden Ballgewinn vor der frühen Führung (14.). Dass der Kolumbianer erst per Elfmeter (52.) und wenig später erneut frei vor Bravo scheiterte (64./67.), passte zu seinem insgesamt unglücklichen Auftritt.

Rieb sich in den letzten Minuten in vorderster Front auf und half mit, die Führung ins Rückspiel zu retten.