Exportschlager: Deutsche Fußball-Stars in Italien
Schon seit mehr als 60 Jahren wagen deutsche Fußballer den Sprung in die italienische Serie A. Illustre Namen finden sich in unserer Diashow.
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Deutsche Fußball-Stars in Italien
Yann-Aurel Bisseck hat sich durch seine Zeit bei Inter Mailand in die deutsche Nationalmannschaft gespielt. Doch der ehemalige Kölner ist bei weitem nicht der einzige, der sein Glück in der Serie A gesucht hat:
Er machte den Anfang
Er war der erste Deutsche, der in die italienische Liga wechselte: Ludwig Janda (r., verst. 1981) spielte von 1949 bis 1951 beim AC Florenz, anschließend noch einige Jahre beim AC Novara. Für die Nationalmannschaft spielte Janda nie.
Helmut Haller bringt's auf elf Jahre Serie A
Haller galt in den 1960er-Jahren als der populärste deutsche Fußballspieler in Italien. Der Augsburger spielte von 1962 bis 1968 beim FC Bologna, anschließend noch fünf Jahre bei Juventus. In der ersten Bundesliga spielte Haller dagegen nie.
Ein Abwehrspieler von Weltformat
Seine besten Zeiten erlebte der Kölner Karl-Heinz Schnellinger im Trikot des AC Milan, mit dem er Landesmeister (1968), Pokalsieger (1967, 1972, 1973), Europapokalsieger der Landesmeister (1969) und Weltpokalsieger (1969) wurde.
"Schimmi" der Instinktfußballer
Horst Szymaniak spielte lange für die deutsche Nationalmannschaft (1956 bis 1966). In Italien lief er ab 1961 vier Jahre lang für drei verschiedene Klubs auf, holte 1964 mit Inter den europäischen Landesmeister-Pokal.
48 Ligaspiele, neun Tore: Sehenswerte Bilanz
Er blieb bei Inter zwar ohne Titelgewinn, hinterließ aber zwischen 1982 und 1984 dennoch einen bleibenden Eindruck. Hansi Müller spielte nach seinem Inter-Engagement auch noch eine Saison bei Como Calcio.
Riesentransfer bleibt ungekrönt
Der Transfer von Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München zu Inter war im Jahr 1984 der zweitteuerste aller Zeiten. Doch mit dem Deutschen blieben die Nerazzurri drei Jahre lang ohne Titel, Rummenigge ging 1987 zu Servette Genf.
Zwei Jahre Verona, zwei Jahre Genua
Nach neun Jahren Kaiserslautern suchte Hans-Peter Briegel in Italien eine neue Herausforderung. Bei Hellas Verona überzeugte Briegel von Beginn und wurde 1985 als erster im Ausland aktiver Spieler Deutschlands Fußballer des Jahres.
Verona als Karrieresprungbrett
Bei Eintracht Frankfurt brachte es Thomas Berthold Mitte der Achtzigerjahre zum Nationalverteidiger. Zum Abwehrspieler auf Weltniveau wuchs er spätestens während seiner italienischen Jahren in Verona und Rom von 1987 bis 1991 heran.
Deutsches Erfolgstrio bei Inter
Sie standen bei Inter für die "Deutsche Ära": Lothar Matthäus (li., 1988-1992), Andreas Brehme (2.v.re., 1988-1992) und Jürgen Klinsmann (re., 1989-1992). Unter Trainer Trapattoni holten sie u.a. Meistertitel und UEFA-Cup.
"Icke" heuert nach WM-Titel bei Juve an
Und noch einer aus der Weltmeistergilde von 1990: Auch Thomas Häßler entschied sich nach dem Titelgewinn in Italien zu einem Wechsel in die Serie A. "Icke" spielte ein Jahr bei Juve, anschließend drei Saisons bei der AS Roma.
Weltmeisterlicher Handshake
Karl-Heinz Riedle (l.) und Rudi Völler galten in ihren römischen Vereinen als Superstars. Hier klatschten sich die beiden Vollblutstürmer nach dem römischen Derby 1991 ab, welches 1:1 endete. Riedle erzielte damals die Führung für Lazio.
Neue Ufer für Ex-DDR-Stürmer
Mit Thomas Doll wagte 1991 der erste ostdeutsche Fußballer den Schritt in die Serie A. Für 15 Millionen D-Mark Ablöse sicherte sich Lazio die Dienste des Stürmers vom HSV. Später schloss sich "Dolly" noch AS Bari an (1996 bis 1998).
Auch er hat's versucht
Als frisch gebackener Deutscher Meister heuerte Matthias Sammer im Sommer 1992 bei Inter an. In elf Partien erzielte er auch immerhin vier Treffer. Die Liaison war allerdings im Winter schon wieder beendet, Sammer ging zum BVB.
Gefeierter Mann in schwarz und weiß
Zwei Saisons absolvierte Andreas Möller bei der Alten Dame in Turin. Im zweiten UEFA-Cup-Finalspiel 1993 steuerte er gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund einen Treffer bei, um nur ein Jahr später zurück zum BVB zu wechseln.
Zwischen Bayern und Dortmund ein Jahr lang Juve
Bevor Stefan Reuter mit Borussia Dortmund dreimal Meister, CL-Sieger und Weltpokalsieger wurde, stand er in der Saison 1991/1992 in 28 Ligaspielen für Juventus neben Möller und einem weiteren 90er-Weltmeister auf dem Platz...
Bester ausländische Profi Italiens 1992
Ebenfalls bei den Turinern spielte in dieser Zeit auch Jürgen Kohler. Nach Dortmunds erstem Meistertitel 1995 schloss sich der Manndecker schließlich der Borussia an und wurde unter Ottmar Hitzfeld zum "Fußballgott".
Einziger deutscher Torschützenkönig
1997/1998 sicherte sich Oliver Bierhoff mit 27 Saisontreffern für Udinese Calcio die Torjägerkrone in der Serie A. Er stellte sich damit in eine Reihe mit Größen wie Inzaghi, van Basten oder Batistuta. Später traf Bierhoff noch für den AC Milan.
Von der "Salatschüssel" zum Scudetto
Christian Ziege wurde mit den Bayern Deutscher Meister und UEFA-Pokalsieger. 1997 versuchte der Mittelfeldmann sein Glück beim AC Milan und wurde in seiner zweiten Saison auch tatsächlich nationaler Champion mit den Rossoneri.
Mailändisches Missverständnis
Der Schalker Eurofighter Jens Lehmann ging im Sommer 1998 ebenfalls zum AC Milan, verlor nach nur fünf Ligaeinsätzen aber seinen Stammplatz an Sebastiano Rossi. Schon im Winter ging's zurück ins Revier - nach Dortmund.
Toskanischer Geldregen für Dortmund
Für stolze 25 Millionen D-Mark wechselte Jörg Heinrich im Sommer 1998 von Borussia Dortmund zum AC Florenz. Zwei Jahre später kam er noch einmal zurück zu seiner schwarz-gelben Liebe und wurde mit dem BVB erneut Meister.
Mit 16 zu Milan
Im Alter von 16 Jahren wechselte Alexander Merkel vom VfB Stuttgart zum AC Milan. Wirklich durchsetzen konnte sich der Jugend-Nationalspieler bei den Lombarden nie, immerhin gehörte er dem Mailänder Meisterkader von 2011 an.
Ein Ex-Jugendnationalspieler verpasste die große Karriere
Savio Nsereko ist der Inbegriff eines Wandervogels: Der Stürmer spielte bereits für etliche Vereine, wurde bei mehreren Klubs vorzeitig vor die Türe gesetzt. 2008 erzielte er für Brescia Calcio in der Serie B immerhin drei Tore.
Der Durchbruch des späteren Weltmeisters
Shkodran Mustafi wagte schon im Teenageralter den Schritt ins Ausland. Bei seiner zweiten Profistadion bei Sampdoria schaffte der Verteidiger den Aufstieg zum Nationalspieler. Zog 2014 weiter nach Spanien zum FC Valencia. Spielte später noch für Arsenal, Schalke 04 und UD Levante.
Miro kann's überall
Auch WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose zog es 2011 in die Serie A. Für Lazio Rom traf er insgesamt 47 Mal in der italienischen Eliteklasse. 2016 verließ er die Römer - und beendete seine Karriere.
Erfolgloses Intermezzo
Mario Gomez verbrachte ab 2013 zwei unglückliche Jahre beim AC Florenz. In 29 Ligaeinsätzen für die Fiorentina gelangen ihm nur sieben Treffer. Danach wechselte der Nationalstürmer zu Beşiktaş und avancierte zum Torschützenkönig der SüperLig.
Ab zur Alten Dame
Sami Khedira wechselte ein Jahr nach dem WM-Triumph zu Juventus. Der Mittelfeldmann ist bei der Alten Dame seitdem nicht mehr wegzudenken, gehörte zu den Leistungsträgern des Serienmeisters und absolvierte insgesamt 145 Spiele für Juve.
Von Stuttgart nach Rom
Mit 22 Jahren wechselte Antonio Rüdiger vom VfB Stuttgart zum AS Rom - zunächst auf Leihbasis, dann für neun Millionen Euro fest. Der Nationalspieler war Stammkraft in der Ewigen Stadt, zog 2017 zum FC Chelsea und 2022 zu Real Madrid weiter.
Erfolglose Leihe nach Mailand
2015 wechselte Lukas Podolski leihweise für sechs Monate vom FC Arsenal zu Inter Mailand. Glücklich wurde der Weltmeister von 2014 bei den "Nerazzurri" aber nie. Nach 18 Spielen (ein Tor, vier Vorlagen) ging es zurück nach England. In der Folge stand er in der Türkei und in Japan unter Vertrag. Seit 2021 lässt er seine Karriere in Polen ausklingen.
Über Italien in die Nationalmannschaft
Lange war Robin Gosens nur absoluten Fußballexperten ein Begriff. Nach mehreren Stationen in den Niederlanden zog es ihn 2017 zu Atalanta Bergamo. Es folgten insgesamt 23 Länderspiele für die DFB-Elf. Nach einer durchwachsenen Zeit bei Inter Mailand und einem Katastrophen-Jahr bei Union Berlin, blüht Gosens seit dem vergangenen Sommer in Florenz wieder auf.
In einer Mannschaft mit Cristiano Ronaldo
45 Mal stand Emre Can vor seinem Wechsel zum BVB für Juventus Turin auf dem Platz, 36 davon zusammen mit Cristiano Ronaldo. Zudem sackte er mit der Alten Dame zwei Meisterschaften in Italien ein. Seit 2020 trägt Can das Trikot von Borussia Dortmund.
Meister und Pokalsieger mit Neapel
Diego Demme verbrachte insgesamt viereinhalb Jahre beim SSC Neapel. 92 Spiele, eine Meisterschaft und einen Pokalsieg später ging es zurück nach Deutschland. Seit 2024 steht der Mittelfeldspieler für Hertha BSC auf dem Platz.
Unterm Radar bei Milan
Malick Tiahw spielt seit 2022 in Italien. Bei der AC Milan ist der Ex-Schalker Stammspieler und kann bereits über 80 Einsätze für die "Rossoneri" vorweisen. Auch für die Nationalmannschaft durfte er schon auflaufen. Zuletzt wurde er von Bundestrainer Julian Nagelsmann aber nicht berücksichtigt.
Erstes Länderspiel im eigenen Wohnzimmer?
Deutschland, Portugal und Dänemark. Vor seinem Wechsel zu Inter Mailand kam Yann-Aurel Bisseck bereits gut herum. Bei Inter hat sich der Innenverteidiger mittlerweile fest gespielt und wurde mit der Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft belohnt. Sein erstes Spiel für den DFB könnte er ausgerechnet im San Siro gegen Italien machen.