Mit nur zwei Medaillen im Gepäck reist das deutsche Biathlon-Team von den Olympischen Spielen in Peking ab. Gerade die Männer enttäuschten und blieben zum ersten Mal seit 2010 in Vancouver ohne Edelmetall. Die deutschen Biathlon-Asse in der Einzelkritik:
Benedikt Doll
Verpasste eine erhoffte Medaille knapp. Landete mit der Herren- und der Mixed-Staffel auf dem undankbaren vierten beziehungsweise fünften Platz. Im Einzel war sein bestes Ergebnis Rang sechs über die 20 Kilometer. "Es waren Kleinigkeiten, die die Medaillen verhindert haben", bilanzierte Doll.
Johannes Kühn
Reiste mit "null" Erwartungen nach Peking und blieb diesem Credo auch treu. War nach einer Corona-Infektion kurz vor den Spielen meilenweit von seiner Topform entfernt und lief nur im Massenstart in die Top Ten.
Erik Lesser
Bereute seine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. Verpasste mit der Staffel eine Medaille knapp und wurde bei seinem einzigen Einzel-Start im Klassiker über 20 km enttäuschender 67. Eine ernüchternde Bilanz für Lessers letzten Winterspiele.
Philipp Nawrath
Galt bei seiner Olympia-Premiere zumindest bei den Optimisten als zarter Medaillen-Kandidat. Den Erwartungen konnte Nawrath aber nicht gerecht werden. Avancierte in der Herren-Staffel zum Pechvogel und gab in aussichtsreicher Position die Medaille im letzten Schießen aus der Hand.
Roman Rees
Sorgte in der Verfolgung immerhin für einen Achtungserfolg und lief auf Platz sechs. Auf Bronze fehlten dem 28-jährigen Schwarzwälder aber fast zwei Minuten. Auch sonst gilt für Rees: Für einen Medaillen-Coup fehlt einfach der Speed in der Loipe.
Denise Herrmann
Sorgte mit ihrem Gold-Coup über die 15 Kilometer für das deutsche Highlight. Es blieb aber die einzige Gold-Medaille für das DSV-Team. Herrmann holte zudem noch mit der Damen-Staffel die Bronze-Medaille. Bei den anderen Rennen war sie aber chancenlos.
Vanessa Hinz
Zeigte in der Damen-Staffel eine hervorragende Leistung und hatte großen Anteil am Gewinn der Bronze-Medaille. In den vier Einzel-Wettbewerben lief Hinz aber nur zwei Mal in die Top 20.
Franziska Preuß
Nach drei enttäuschenden Einzelrennen, bei denen Preuß die Top Ten klar verpasste, war der Podiumsplatz mit der Damen-Staffel eine Genugtuung. Rang acht im Massenstart untermauerte den positiven Trend. Mehr war nach der schwierigen Vorbereitung nicht drin: die 27-Jährige erlebte vor dem Beginn des Großereignisses schwierige Wochen, war erst am Knöchel verletzt und infizierte sich mit dem Corona-Virus.
Vanessa Voigt
Legte in der Damen-Staffel mit einem furiosen Start den Grundstein für die Bronze-Medaille und machte die verpatzte Mixed-Staffel zum Olympia-Auftakt, in der sie zwei Strafrunden absolvieren musste, wett. Weiteres Ausrufezeichen: Rang vier im Einzel!